Kiekert - dieser Firmennamen ist vielleicht nicht jedem Autofahrer geläufig, Dabei hat vermutlich so ziemlich jeder, der in Vergangenheit und Gegenwart ein Auto pilotiert(e), schon einmal sein ganz persönliches Schlüsselerlebnis mit Kiekert gehabt. Das 1857 gegründete Unternehmen mit Stammsitz in Heiligenhaus ist nämlich weltweit führender Produzent von Schließ- und Antriebssystemen für die Automobilindustrie. Doch Weltmarktführerschaft schützt nicht vor Krise. Kiekert hat nämlich jetzt beim Amtsgericht Wuppertal Insolvenz angemeldet.
Weltweit beschäftigt die Firma Kiekert, welche die Zentralverriegelung erfand, rund 4.500 Menschen, davon etwa 700 in Deutschland. Hauptgrund für die Pleite ist die schwierige Eigentümerkonstellation: Seit 2012 gehört Kiekert zu einem chinesischen Konzern, der seine finanziellen Verpflichtungen zuletzt nicht mehr erfüllt haben soll. Nach Angaben der Geschäftsführung des Unternehmens wurden Mittel im dreistelligen Millionenbereich nicht bereitgestellt. Zudem steht der chinesische Gesellschafter offenbar unter Sanktionen, was Finanzierungen erschwert und den Zugang zu wichtigen Märkten blockiert. In der Folge zogen Kunden in den USA bereits Aufträge zurück, und auch Kreditratings verschlechterten sich, sodass Kiekert zunehmend in eine finanzielle Schieflage geriet.
Geschäftsbetrieb soll vorerst weiterlaufen
Das Amtsgericht Wuppertal hat inzwischen das vorläufige Insolvenzverfahren eröffnet und den Sanierungsexperten Joachim Exner als Insolvenzverwalter eingesetzt. Ziel ist es, den chinesischen Eigentümer aus dem Unternehmen zu lösen und neue Investoren zu gewinnen. Der Geschäftsbetrieb soll an allen Standorten zunächst regulär weiterlaufen. Für die rund 700 Beschäftigten in Deutschland sind die Löhne und Gehälter über das Insolvenzgeld noch bis November gesichert. Die Tochtergesellschaften im Ausland sind formal nicht betroffen und arbeiten vorerst normal weiter.
Langfristig ist die Zukunft der 4.500 Mitarbeiter jedoch ungewiss. Sollte sich kein neuer Investor finden, drohen Auftragsverluste, Werksschließungen oder Stellenabbau. Möglich ist aber auch eine Sanierung im Insolvenzverfahren mit einer Neuausrichtung des Geschäfts und einer Konzentration auf profitable Produktbereiche. Das Management arbeitet derzeit daran, Investorenlösungen zu entwickeln, um das Unternehmen zu stabilisieren und Arbeitsplätze möglichst weitgehend zu sichern.
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