Working like a Bosch? Schön wär‘s, aber die Krise der deutschen Automobilindustrie hat in den letzten Monaten so manchem alteingesessenen Zulieferer schwer zugesetzt. Und dass pure Größe auch vor Krise nicht schützt, wird jetzt auch bei Bosch, dem weltgrößten Automobilzulieferer, deutlich. Für viele Beschäftigte hat es sich bald „ausgeboscht“, denn
der Konzern, dessen Anfang als Automobilzulieferer in das Jahr 1887 datiert, als Robert Bosch einen Magnetzünder für Verbrennungsmotoren entwickelte, plant einen umfassenden Stellenabbau in seiner Automotive-Sparte. Das berichten heute diverse Medien. Besonders betroffen ist der Standort Reutlingen in Baden-Württemberg, wo das Unternehmen bis Ende 2029 rund 1.100 Arbeitsplätze streichen will. Dies betrifft vor allem die Produktion und Verwaltung von Steuergeräten. Bosch begründet diesen Schritt mit der geplanten Umstrukturierung hin zur Halbleiterfertigung – der Fokus soll künftig verstärkt auf der Chipproduktion liegen.
Doch Reutlingen ist nicht der einzige Standort: Der Konzern befindet sich mitten in einem weitreichenden Umbau seines Mobilitätsbereichs. Insgesamt sollen weltweit rund 5.550 Stellen in der Mobility-Sparte abgebaut werden, davon etwa 3.800 in Deutschland. Weitere Standorte, die erheblich betroffen sind, sind unter anderem Schwäbisch Gmünd mit rund 1.300 Stellen, die zwischen 2027 und 2030 wegfallen sollen (Lenksysteme), sowie Hildesheim, wo etwa 750 Jobs bis 2032 abgebaut werden – 600 davon bereits bis Ende 2026 (E-Achsen-Produktion).
Eine besonders große Zahl an Kürzungen erfolgt in der Software- und Fahrzeugarchitektur-Sparte „Cross-Domain Computing Solutions“: Hier sollen weltweit etwa 3.500 Stellen entfallen, die Hälfte davon in Deutschland – viele bereits bis Ende 2027.
Der Konzern nennt mehrere Gründe für die Umstrukturierung: Zum einen leidet die Autoindustrie derzeit unter einer weltweit schwachen Nachfrage, insbesondere im Bereich der Elektromobilität. Auch der Preisdruck durch internationale – vor allem chinesische – Wettbewerber wächst stetig. Hinzu kommen Überkapazitäten in der Produktion und eine insgesamt schleppende Transformation hin zu softwaredefinierten Fahrzeugen. Viele Projekte, etwa im automatisierten Fahren, verzögern sich oder werden ganz gestrichen.
Zur Wahrheit gehört auch, das aus langjährigen Partnerschaften, wie sie zum Beispiel mit Mercedes-Benz bestanden, die Luft raus ist. Mercedes-Benz etwa macht in Sachen Elektromobilität von der Entwicklung bis zur Produktion vieles selbst und hat sich in Asien kostengünstigere Zulieferer gesucht.
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