Chipmangel setzt Automobilindustrie unter Druck

Machtspiel zwischen Europa und China: Legt Halbleiterhersteller Nexperia die Autobänder still?

Chipmangel setzt Automobilindustrie unter Druck: Machtspiel zwischen Europa und China: Legt Halbleiterhersteller Nexperia die Autobänder still?
Erstellt am 22. Oktober 2025

Der niederländische Halbleiterhersteller ­Nexperia, heute im Zentrum eines geopolitischen Machtspiels zwischen Europa und China, steht exemplarisch für die Verletzlichkeit globaler Lieferketten. Ursprünglich von der chinesischen Wingtech Technology übernommen, intervenierte die niederländische Regierung Ende September 2025 und übernahm unter Berufung auf die „Goods Availability Act“ („Gesetz zur Verfügbarkeit von Gütern“) temporär die Kontrolle über das Unternehmen – aus Sorge um den möglichen Technologietransfer nach China. In Reaktion darauf verhängte Peking am 4. Oktober ein Exportverbot für bestimmte Halbleiter-Komponenten von Nexperia. Dieses Zusammenspiel von Staatsintervention, Technologie-Sicherheit und internationalen Handels- und Exportkontrollen setzt die Automobilindustrie nun unter Druck.

Moderne Fahrzeuge enthalten zahlreiche elektronische Systeme – von Brems- und Airbagsteuerung bis zum Einparkassistenten. All diese Funktionen benötigen Halbleiter („Chips“) als zentrale Bauelemente. Da die Nachfrage nach Halbleitern in nahezu allen Industriezweigen rasant gewachsen ist – von Automobilen über Smartphones bis hin zu Haushaltsgeräten – kommt es weltweit zu Engpässen.

Im Fall von Nexperia geht es nicht um hochkomplexe Chips, sondern um große Stückzahlen grundlegender Halbleiter­komponenten – jene, ohne die Fahrzeug-Systeme schlichtweg nicht geliefert oder eingebaut werden können.

Für Mercedes-Benz ist die Lage diffizil: Ein Sprecher des Unternehmens erklärte, dass man kurzfristig „gut abgesichert“ sei, da man über solide Partnerschaften mit Zulieferern verfüge und aktiv daran arbeite, mögliche Lücken zu schließen. Gleichzeitig betonte man aber, dass es derzeit kaum verlässliche Prognosen gebe – insbesondere, ob und wann sich Engpässe stark auswirken könnten.

Die Situation bleibt dynamisch: Der Konflikt zwischen den Niederlanden (und damit Europa) und China um Nexperia ist noch nicht gelöst – Gespräche werden geführt. Ein unmittelbarer Produktions­kollaps bei Mercedes-Benz scheint (noch) nicht akut. Bei Volkswagen sieht das ganze schon anders aus: Schon am nächsten Wochenende sollen die Bänder in Wolfsburg tatsächlich stillstehen, und die Produktion des Golfs unterbrochen werden. 

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