Der Circuit of the Americas bot auch in diesem Jahr eine spektakuläre Kulisse für eines der wichtigsten Rennen im Kalender. Hitze, hoher Reifenverschleiß und eine Strecke, die fahrerisches Präzisionsvermögen mit technischer Effizienz verbindet, machten den Grand Prix zu einem echten Prüfstein. Für Mercedes-AMG Petronas stand vieles auf dem Spiel: Das Team wollte die jüngsten Fortschritte bestätigen und sich im Kampf um Platz 2 in der Konstrukteurs-WM behaupten. Am Ende holte George Russell mit Rang sechs wichtige Punkte, während Kimi Antonelli nach einem schwierigen Rennverlauf nur als Dreizehnter ins Ziel kam – ein Ergebnis, das die Lage des Teams zwischen Aufwärtstrend und erneuter Ernüchterung widerspiegelt.
Das Rennenwochenende begann vielversprechend, George beendete das Sprintrennen auf P2, doch bereits in der Startphase des Hauptrennens zeigte sich, dass Mercedes erneut Schwierigkeiten hatte, die optimale Performance im entscheidenden Moment abzurufen. Russell - aus der zweiten Reihe gestartet - verlor in der ersten Kurve wichtige Positionen, was ihn direkt aus dem unmittelbaren Kampf um die Podestplätze herauswarf. Er fand zwar rasch in einen stabilen Rhythmus und konnte die Pace der Spitzengruppe zeitweise mitgehen, doch fehlte das letzte Quäntchen Topspeed auf den Geraden, um Ferrari und McLaren entscheidend unter Druck zu setzen. Kimi Antonelli, der das Wochenende mit einem starken Qualifying eingeleitet hatte, wurde in den turbulenten Anfangsrunden von einem leichten Kontakt aus dem Konzept gebracht. Danach kämpfte er mit einem suboptimalen Set-up und konnte sich trotz einiger sauberer Rennphasen nicht zurück in die Punkteränge vorarbeiten.
Max Verstappen wieder mal das Maß der Dinge
Während Max Verstappen das Rennen an der Spitze kontrollierte und seinen Vorsprung in der Weltmeisterschaft weiter ausbaute, zeigte Lando Norris als Zweiter erneut, dass McLaren die konstante zweite Kraft hinter Red Bull ist. Charles Leclerc komplettierte mit Platz drei das Podium und verschaffte Ferrari einen wichtigen Punktezuwachs, der den Druck auf Mercedes weiter erhöht. George Russell bleibt in der Fahrerwertung auf dem vierten Platz und konnte seinen Vorsprung auf die direkten Verfolger verteidigen, auch wenn der Rückstand auf die Fahrer vor ihm weiterhin deutlich bleibt. Kimi Antonelli liegt als Rookie im unteren Mittelfeld der WM, konnte durch sein Ergebnis in Austin zwar keine Punkte erzielen, behauptet sich jedoch weiterhin vor mehreren Fahrern der kleineren Teams, die ebenfalls punktlos blieben.
In der Konstrukteurswertung rückt Ferrari gefährlich an Mercedes ran
In der Konstrukteurswertung verteidigt Mercedes vorerst Rang drei, doch der Vorsprung auf Ferrari ist geschrumpft. McLaren - mit Mercedes-Power im Heck - hat sich mit dem Podium von Norris weiter abgesetzt und ist für Mercedes derzeit außer Reichweite. Für Mercedes bedeutet das texanische Ergebnis: Die Fortschritte am Auto sind unverkennbar – insbesondere in den mittelschnellen Kurven fand das Team mehr Stabilität und Vertrauen –, doch strategische Feinabstimmung, Boxenstopps unter Druck und Rennstarts bleiben Schwachpunkte. Teamchef Toto Wolff sprach nach dem Rennen von „positiven Signalen, aber keiner endgültigen Trendwende“. Vor allem ein Aspekt wurde deutlich: Mercedes hat die Basis, um regelmäßig in die Top 6 zu fahren, aber es fehlt weiterhin der entscheidende Schritt, um zu den Top 3 aufzuschließen.
Der Blick richtet sich nun auf die kommenden Überseerennen, wo das Team den Fokus auf das Verteidigen von Platz zwei in der Konstrukteurs-WM legen wird. Sicher ist nur eines: Austin war kein Rückschlag, aber auch nicht der Befreiungsschlag, auf den man in Brackley hofft.
+++—-+++—-+++—-+++
*NEU: WhatsApp-Channel von Mercedes-Fans.de
Verpasse keine Top-News aus dem Sternuniversum mehr und abonniere unseren kostenlosen WhatsApp-Channel!
Hier für den Mercedes-Fans WhatsApp-Channel anmelden//
https://whatsapp.com/channel/0029VafT5DR1NCrTs0nuVa0G
+++—-+++—-+++—-+++
Die O-Töne
George Russell
Vor dem Rennen dachte ich, dass wir wahrscheinlich auf derselben Position ins Ziel kommen würden, auf der wir die erste Kurve verlassen würden. Das lag am zu erwartenden Reifenabbau und der ähnlichen Pace der führenden Autos. So ist es dann auch gekommen, aber leider haben wir in der ersten Kurve Positionen verloren. Ich hatte einen guten Start, wurde aber hinter Lando (Norris) eingeklemmt und von Lewis (Hamilton) und Oscar (Piastri) außen überholt. Von da an war es ein einsames Rennen auf dem sechsten Platz.
Jetzt richten wir unsere Aufmerksamkeit direkt auf Mexiko. Die Strecke dort unterscheidet sich stark von der hier in Austin, und die Höhenlage stellt eine zusätzliche Herausforderung dar. Hoffentlich können wir dort ein besseres Rennen fahren als heute und uns im Kampf um den zweiten Platz in der Konstrukteurswertung zurückmelden.
Kimi Antonelli
Das war ein frustrierendes Rennen für uns. Ich habe mich zu Beginn im Auto wohlgefühlt, so wie schon das ganze Wochenende über, und habe mich darauf gefreut, von Platz sieben aus einige Positionen gutzumachen. Leider hat es nicht sollen sein. Als ich Carlos (Sainz) kommen sah, habe ich versucht, ihm in Kurve 15 etwas Platz zu lassen. Das ist mir auch gelungen, aber wir sind trotzdem kollidiert. Dadurch wurde jede realistische Chance auf ein gutes Punkteergebnis zunichte gemacht.
Es war ein enttäuschender Tag, aber wir blicken nach vorne. Wir reisen jetzt direkt nach Mexiko weiter, wo wir die Chance haben, uns sofort wieder zurückzumelden. Ich bin zuversichtlich, dass uns das gelingen wird, denn in der Konstrukteurswertung ist jeder Punkt wichtig.
Toto Wolff, Teamchef und Geschäftsführer
Nicht jedes Rennen kann ein Klassiker sein - und genauso ist es heute gekommen. Es gab kleine Pace-Unterschiede zwischen den Spitzenfahrzeugen. Das und die Herausforderung, die Reifentemperaturen beim dichtem Folgen zu kontrollieren, machten Überholmanöver nahezu unmöglich. Leider verlor George in der ersten Kurve zwei Positionen und fiel auf Platz sechs zurück. Kimi wurde früh im Rennen gedreht, sodass wir uns ständig in der Rolle des Jägers wiederfanden. Ich glaube, wir hatten die nötige Pace, um auf dem Podium zu stehen, aber wenn man einmal zurückgefallen ist, gibt es keine Chance mehr zum Überholen.
Schon nächstes Wochenende steht in Mexiko das nächste Rennen an, bei dem wir versuchen werden, eine Leistung wie in Singapur und nicht wie hier in Austin zu zeigen. Sowohl Ferrari als auch Red Bull haben heute in der Konstrukteurswertung Boden auf uns gutgemacht. Daher ist es wichtig, dass wir in Mexiko-Stadt eine stärkere Performance zeigen. Es wird bis zur Zielflagge in Abu Dhabi ein großartiger Kampf werden.
Leser interessieren sich auch für diese Themen
Performance fürs Handgelenk
Das wird Zeit: Drei neuen Uhrenmodelle von Mercedes-AMG
Mercedes Abfindungsprogramm
Medienbericht: Rund 4.000 Mitarbeitende nehmen Abfindung
Keine Kommentare
Schreibe einen Kommentar