Die Autos in Deutschland werden immer älter. Das macht sich insbesondere bei den TÜV-Prüfungen bemerkbar. Im vergangenen Jahr fiel jedes fünfte Auto mit erheblichen Mängeln durch.
Die Fahrzeuge auf deutschen Straßen haben immer mehr Mängel. Im Vergleich zum TÜV Report 2025 stieg die Mängelquote um 0,9 Punkte gestiegen – der vierte Anstieg in Folge. Rund jedes fünfte Fahrzeug (21,5 Prozent) schaffte die TÜV-Prüfung nicht und fiel durch die Prüfung. Darüber hinaus sind 12,3 Prozent der geprüften Pkw von den TÜV-Sachverständigen mit geringen Mängeln beanstandet worden (plus 0,8 Punkte). Nur 66,1 Prozent waren mängelfrei – so wenig wie seit neun Jahren nicht mehr. „Der Trend bei der technischen Fahrzeugsicherheit ist eindeutig negativ“, sagt Dr. Joachim Bühler, Geschäftsführer des TÜV-Verbands. Hauptgrund ist aus Sicht des TÜV-Verbands das hohe Durchschnittsalter der Fahrzeuge, das aktuell bei 10,6 Jahren liegt. Joachim Bühler: „In der Gesamtschau macht die Alterung des Fahrzeugbestands technische Fortschritte bei der Sicherheit zunichte.“
Die im Report vertretenen Elektrofahrzeuge schneiden in der HU-Auswertung aller Antriebsarten sehr unterschiedlich ab. Besonders schlecht lief es für Tesla. Den letzten Platz von 110 Fahrzeugen belegt das Tesla Model Y mit einer Mängelquote von 17,3 Prozent. Bei dem Fahrzeug werden vor allem Mängel an den Achsaufhängungen, an den Bremsscheiben und an der Beleuchtung beanstandet. Nur zwei Plätze weiter vorne liegt das Model 3 mit einer EM-Quote von 13,1 Prozent. Das Model 3 hatte in den TÜV-Reports der beiden Vorjahre den letzten Platz im Ranking der 2- bis 3-Jährigen belegt. Tesla Model 3 und Model Y weisen mit 56.000 und 55.000 Kilometern bei der ersten HU zwar überdurchschnittlich hohe Laufleistungen aus. „Die Tesla-Fahrzeuge beweisen, dass E-Autos voll langstreckentauglich sind“, so Bühler, „trotzdem enttäuschen die Tesla-Modelle beim TÜV-Report. Andere Fahrzeuge mit ähnlichen oder noch höheren Laufleistungen schneiden deutlich besser ab.“
Ganz anders bei deutschen Premiumherstellern. Im Ranking der zwei bis drei Jahre alten Fahrzeuge erzielen Mini Cooper SE (EM-Quote: 3,5 Prozent), Audi Q4 e-tron (4,0 Prozent) und Fiat 500e (4,2 Prozent) sehr gute Platzierungen rund um die Top Ten. Im vorderen Mittelfeld reihen sich die beliebten VW-Modelle ID.3 (5,5 Prozent) und ID.4/ID.5 (6,1 Prozent) ein. Weit hinten liegen Skoda Enyaq (9,1 Prozent) und Dacia Spring (13 Prozent). Bei den Hauptuntersuchungen zeigen viele Elektrofahrzeuge einige antriebstypische Mängel. Gesamtsieger des TÜV-Reports 2026 ist der Kleinwagen Mazda 2. Die TÜV-Sachverständigen beanstandeten nur 2,9 Prozent der 2 bis 3 Jahre alten Fahrzeuge mit erheblichen Mängeln. In den anderen Altersklassen überzeugen VW Golf Sportsvan und VW T-Roc (4-5 Jahre), erneut der T-Roc (6-7 Jahre), Mazda CX-3 (8-9 Jahre), die Mercedes B-Klasse (10-11 Jahre) und VW Touareg (12-13 Jahre). In den verschiedenen Fahrzeugklassen (Alter: 2-3 Jahre) gewinnt bei den Minis der elektrische Fiat 500e, bei den Kleinwagen der Gesamtsieger Mazda 2 und in der Kompaktklasse der BMW 1er. In der Mittelklasse liegt die Mercedes C-Klasse vorne, bei den SUVs der VW T-Roc und bei den Vans die B-Klasse von Mercedes.
Verlierer der Altersklassen sind neben dem Tesla Model Y (2-3 Jahre) zwei Mal der BMW 5er/6er (4-5 Jahre, 8-9 Jahre), zwei Mal der Dacia Duster (6-7 Jahre, 10-11 Jahre) sowie der Renault Clio (12-13 Jahre). Der BMW 5er/6er wird darüber hinaus einmal vorletzter und einmal drittletzter. Der 5er verfügt wie andere BMW-Modelle über eine aktive Motorhaube, die den Schutz von Fußgängern bei einem Aufprall verbessern soll. Die Dämpfer müssen alle fünf Jahre erneuert werden, was häufig unterbleibt.
Mit dem Alter der Fahrzeuge steigen naturgemäß die Mängelquoten. Fällt bei der zweiten HU nach fünf Jahren jedes zehnte Fahrzeug durch, ist es bei der fünften Prüfung nach 11 Jahren fast jedes vierte (22,9 Prozent) und bei der siebten nach 15 Jahren nahezu jedes dritte (32,9 Prozent). Laut Kraftfahrt-Bundesamt (KBA) ist mehr als jeder vierte (27,4 Prozent) Pkw in Deutschland 15 Jahre oder älter. Das entspricht rund 13,5 Millionen Fahrzeugen. Neben den „erheblichen Mängeln“ erfassen die Prüforganisationen auch „gefährliche“ bzw. „verkehrsgefährdende“ Mängel. Dazu zählen zum Beispiel undichte Bremsleitungen, lockere Lenkungsteile oder gebrochene Federbeine. Bezogen auf alle Hauptuntersuchungen in Deutschland betrifft das rund 135.000 Fahrzeuge. Weitere rund 12.000 Fahrzeuge wurden als verkehrsunsicher eingestuft und mussten sofort stillgelegt werden. Jeweils rund 90 Prozent dieser Fahrzeuge sind 10 Jahre oder älter.
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