Mercedes CEO Ola Källenius befindet sich in einer kritischen Phase seiner Amtszeit, die von Medien und Investoren als seine "zweite Chance" bezeichnet wird, heißt es in einem Beitrag der Online-Ausgabe der Frankfurter Allgemeinen Zeitung (FAZ) vom 15.11.2025. Demnach steht Källenius unter erheblichem Druck, da seine ursprünglichen Strategien – der Fokus auf reine Elektromobilität ("Electric only") und eine extreme Luxusausrichtung ("Economics of Desire") – nicht wie erhofft funktioniert haben und erhebliche Gewinneinbrüche zu verzeichnen waren.
Källenius muss umdenken
Mercedes-CEO Källenius, der seit Mai 2019 als oberster Benz-Boss die Geschicke des Sterns lenkt, muss angesichts der Marktrealität mehrere strategische Kehrtwenden vollziehen. Der Erfinder des Automobils befindet sich in schwerem Fahrwasser, gleichwohl bleibt Ola Källenius der Kapitän und erhält die Möglichkeit, seinen Kurs zu korrigieren und Mercedes-Benz aus der Krise zu führen. Die FAZ beschreibt, dass der Schwede „umdenkt“: Nach Jahren einer sehr ambitionierten Elektro- und Luxusstrategie, die mit Absatzrückgängen, Gewinneinbruch und wachsendem Unmut bei Investoren kollidiert, rückt Källenius von der früheren Linie ab und setzt stärker auf Pragmatismus und Flexibilität. Gemeint ist mit der „zweiten Chance“, dass Aufsichtsrat und Umfeld ihm trotz dieser Fehleinschätzungen noch einmal Vertrauen schenken, anstatt ihn inmitten der Krise auszutauschen.
Umparken im Kopf und im Mercedes-Modell-Portfolio
Im Zentrum steht die Einsicht, dass die „Electric only“-Erzählung und der harte Fokus auf Luxusmodelle den Erwartungen von Markt und Kunden nicht gerecht wurden: Elektro-Absätze bleiben hinter den Planungen zurück, die Premium-Nachfrage schwächelt, der Gewinn ist deutlich eingebrochen und der Aktienkurs spiegelt die Verunsicherung um die Zukunft des Stuttgarter Traditionskonzerns wider. Vor diesem Hintergrund interpretiert die FAZ das aktuelle Umsteuern – ein klarer Abschied von rigiden E-Versprechen hin zu einem Nebeneinander von E-Autos und modernen Verbrennern – als Versuch, verlorenes Vertrauen zurückzugewinnen und Mercedes-Benz wieder auf einen wirtschaftlich tragfähigen Pfad zu bringen. Dass Källenius diese Kehrtwende anführen darf und nicht zur Persona non grata erklärt wird, ist der Kern der „zweiten Chance“, von der die FAZ spricht.
Zugleich macht der FAZ-Artikel aber auch deutlich, wie groß der Berg ist, den Källenius nun erklimmen muss: Die Konkurrenz, insbesondere aus China, drückt mit aggressiven Preisen in den Markt, die Elektromobilität rechnet sich im Premiumsegment bislang schlechter als erhofft, und innerhalb des Unternehmens wachsen Zweifel, ob die bisherige Luxus- und Renditefixierung die Marke nicht eher beschädigt als stärkt. Die FAZ betont, dass Källenius nicht nur Technik- und Produktentscheidungen korrigieren muss, sondern auch das Vertrauen von Belegschaft, Kunden, Investoren und Politik zurückerobern soll – in einem Moment, in dem sich der „Erfinder des Automobils“ in einer der schwersten Krisen seiner jüngeren Geschichte befindet. Gerade weil die Lage so angespannt ist, wie es die FAZ schildert, wirkt diese zweite Chance weniger wie ein Bonus, sondern eher wie ein letzter, ernst gemeinter Auftrag an den Vorstandschef, den Konzern aus dem selbstverschuldeten Dilemma zu führen.
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