Stellenabbau bei Mercedes: Jeder 10. Manager soll gehen

Mercedes-CEO Källenius holt die Job-Sense raus

Stellenabbau bei Mercedes: Jeder 10. Manager soll gehen: Mercedes-CEO Källenius holt die Job-Sense raus
Erstellt am 14. Dezember 2023

Mercedes-Benz Chef Ola Källenius ermahnt die Führungsmannschaft im Konzern immer wieder zur Kostendisziplin, um Gewinn und Margen hochzuhalten. Im dritten Quartal dieses Jahres musste der Stern deutliche Einbußen beim Gewinn hinnehmen. Zudem verkaufen sich die E-Autos schlecht. Mit der gegenwärtigen Lage soll der Mercedes CEO derart unzufrieden sein, dass er im Management einen Stellenabbau im großen Stil plant. Wie das stets gut informierte Manager Magazin berichtet , beabsichtigten Ola Källenius und sein Finanzvorstand Harald Wilhelm, dass mehr als jeder zehnte Mercedes-Manager gehen müsse.

"Sparpläne zum Weihnachtsfest. Mercedes startet eine Kopf-Geld-Jagd im Management“, betitelt das Manager Magazin seinen Bericht Paywall), in dem von einem massiven Stellenabbau im Mercedes-Management die Rede ist. Der Entscheidung darüber, wer im Unternehmen verbleiben und wer es verlassen müsse, soll laut Manager Magazin „nicht nur nach Können, sondern auch nach einem Punktesystem, das an eine Kopf-Geld-Jagd erinnert“ getroffen werden - ein Verfahren, welches das Manager Magazin als "bizarr" bezeichnet.

Und so muss man sich das „Kopf-Geld-Jagd-Verfahren laut Manager-Magazin im Groben vorstellen: Jeder Mitarbeiter oberhalb der Sachbearbeiterebene wird nach einem Punktesystem bewertet. Je höher die Position in der Mercedes-Hierachie und je höher das Gehalt, umso höher ist die individuelle Punktzahl des Mitarbeiters. Die Summer aller Mitarbeiterpunkte ergibt den Gesamtscore einer Abteilung. Laut Manager Magazin seien die Chefs der Abteilungen angehalten, den Gesamtscore bis 2026 um 10-15 Prozent zu verringern. Das bedeutet: Je höher die individuelle Punktzahl derjenigen Mitarbeiter ist, die man zu einem Verlassen des Unternehmens „bewegen“ kann, desto eher ist das Einsparziel erreicht - wobei der Abschied diesmal nicht durch hohe Abfindungsangebote "versüßt"  werden soll.

Ist es wirklich nötig, das Management bei Mercedes-Benz auszudünnen? Warum muss eigentlich jeder zehnte Manager gehen? Auch wenn es von den Initiatoren der neuerlichen 10-Prozent-Stellenabbau-Initiative vermutlich so nicht beabsichtigt ist, kommt beim Autor eine Erinnerung an die im antiken römischen Heer geltende Höchststrafe für kollektive Disziplinlosigkeit - der Dezimation (Hinrichtung jedes zehnten Mannes) - auf.

Kosten einsparen durch Stellenabbau

Nachdem Mercedes-Benz seine einstmals hoch angesetzten Margenziele im Zuge der Präsentation der Zahlen zum 3. Quartal und des aktuell sich andeutenden Preiskampfes auf den Automärkten deutlich eindampfen musste, melden sich laut Handelsblatt immer mehr Investoren zu Wort, welche die Luxusstrategie von Mercedes-Benz CEO Källenius in Zweifel ziehen. „Kurzfristig blicken wir eher vorsichtig auf Mercedes“, sagte Moritz Kronenberger, Fondsmanager bei Union Investment einem der 20 größten Investoren beim Erfinder des Automobils. Wie will der Stern seine ambitionierten Ziele nicht komplett aus dem Auge verlieren? Sparen und Kosten senken, lautet offenbar die Antwort aus der Chefetage. Dafür sollen jetzt offenbart auch etliche Köpfe rollen bzw das Unternehmen verlassen.

Stellenabbau gilt für Ola Källenius offenbar als probates Mittel der Kostendisziplin. Da regiert der Schwede mit eiserner Hand. Wir erinnern uns: Auf einem sogenannten Kapitalmarkttag Mitte November 2019 präsentierte Ola Källenius vor Investoren seine neue nachhaltige Geschäftsstrategie. Er erläuterte, wie man das Margenproblem angesichts der zu stemmenden Investitionen für Elektromobilität und Digitalisierung in den Griff bekommen wolle. Drei Dinge waren ihm bei seinem Vortrag besonders wichtig: Sparen. Sparen. Sparen. Eine Botschaft, er damals den Investoren verkündete, lautete: Die Personalkosten sollen bis Ende 2022 erheblich sinken. Seitdem ist immer wieder von Job-Abbau beim Stern die Rede. Mal müssen 10.000 gehen. Mal sollen es 30.000 sein. Zwischenzeitlich lief ein großes Programm zum sozialverträglichen Stellenstreichkonzert ab. Wer beim Daimler gehen wollte, bekam eine großzügig bemessene Abfindung. Jetzt geht also wieder die Sense um.

Leser interessierten sich auch für diese Themen

STIHL und Mercedes-Benz Ola Källenius setzt die Säge an achhaltigkeit und Elektromobilität gehen für Mercedes-Benz-Boss Ola Källenius Hand in Hand

Mercedes Chef: „Der EQG ist ein echter G!“ Chefsache: Källenius demonstriert EQG in der Wildbahn (Video) Wir warten auf den die vollelektrische G-Klasse. Im kommenden Jahr soll sie als EQG auf die Straßen kommen und geradezu fantastische Offroad-Qualitäten - also

Ampel sucht Geldquellen - CO₂-Preis steigt 2024 deutlicher Bundesregierung macht das Tanken und Heizen teurer Die Spitzen der Ampel-Regierung (SPD, Grüne und FDP) sind sich nach langen Verhandlungen einig geworden, wie sie die aufgrund eines

3 Kommentare

  • R129Fan

    R129Fan

    Müssen schon Rücklagen für seine Abfindung gebildet werden? Weg mit dem Typen, aber schnell.
  • Fokus

    Fokus

    Am besten er ginge selber!!
  • egide aus belgien

    Egide aus belgien

    Wie ein Mann alles kaputt macht, Wahnsinn!!!

Schreibe einen Kommentar

Login via Facebook

Community