Das Elektro-Barometer des Autoversicherers HUK Coburg zeigt, wie viele Autofahrer vom Verbrennungsmotor auf ein Elektroauto umsteigen. Während die Wechselquote steigt, stürzt Tesla in der Gunst der deutschen Autokäufer ab. Chinesische Autos schaffen es nicht einmal in die Top-15-Rangliste der gefragtesten Stromer.
Nach der Flaute wächst bei privaten Autokäufern die Bereitschaft, sich von Benzin- und Dieselmotoren zu verabschieden. Das zeigt das HUK-E-Barometer für das dritte Quartal des Jahres 2025. Die Kennzahlen aus dem Versicherungsbestand der HUK-COBURG und eine parallel laufende Befragung des internationalen Meinungsforschungsinstituts YouGov belegen, dass die Deutschen zunehmend Lust aufs Stromern bekommen: 6,2 Prozent aller privaten Fahrzeugwechsel führten im Sommer 2025 vom Verbrenner zum reinen Elektroauto. Das ist der höchste Wert seit zwei Jahren. Gegenüber dem Tief zu Jahresbeginn 2024, als nach dem Ende der staatlichen Kaufprämie kaum noch jemand ein BEV bestellte, hat sich die Wechselquote damit mehr als verdoppelt.
„Ein neuer Schub bei der Verbreitung von Elektroautos in Deutschland scheint jetzt da zu sein“, analysiert Dr. Jörg Rheinländer, Vorstand der HUK-Coburg. Doch nicht alle Automobilhersteller profitieren vom Gesinnungswandel der Deutschen. Tesla stürzt vom In-Auto zur Randerscheinung ab. Wie die Untersuchung der HUK-Coburg zeigt, fällt das Model Y von der absoluten Spitzenposition der Neuwagen aus dem Jahr 2024 mit einem E-Umsteiger-Anteil von 13,5 Prozent im Jahr 2025 auf den achten Platz der Neuwagenkauf-Rangliste mit mageren 3,6 Prozent zurück. Das entspricht nur noch etwa einem Viertel des damaligen Wertes. Die Frage ist, was die Gründe für diesen Absturz sind. Grundsätzlich sind die Tesla-Modelle etwas in die Jahre gekommen. Das hat auch der amerikanische Autobauer erkannt und bessert jetzt zumindest optisch mit Modellpflegen nach. Andererseits haben die anderen Automarken zugelegt. Allerdings dürften auch Elon Musks politische Aktivitäten eine große Rolle spielen. Die chinesischen Automarken stehen ebenfalls noch an der Seitenlinie. Keines der Modelle aus dem Reich der Mitte schafft es in die Wertung der 15 gefragtesten Stromer.
Interessant ist, welche Fahrzeuge in die Lücke stoßen, die Tesla hinterlassen hat. Beim Kauf eines neuen E-Autos wählen Privatkunden laut der HUK-Coburg-Analyse am häufigsten den Skoda Elroq (9,6 Prozent). Das ist bemerkenswert, da das Kompakt-SUV erst seit Januar 2025 auf dem Markt ist. Danach folgen der Cupra Born (6,5 Prozent) und der BMW X1 (5,6 Prozent). Dies deutet darauf hin, dass das Skoda-Geschäftsmodell „viel Auto fürs Geld“ auch bei den Stromern zieht. Was man in Wolfsburg nicht so gerne sehen wird, ist die Tatsache, dass der VW ID.3 mit einem Anteil von 5,5 Prozent auf Rang vier folgt. Dahinter folgt mit 4,2 Prozent schon der nächste Skoda, der Enyaq, ehe das koreanische Duo Hyundai Inster (4,2 Prozent) und Kia EV3 (3,8 Prozent) die Ränge sechs und sieben einnehmen. Der französische Sympathieträger Renault 5 E-Tech schafft es mit 2,1 Prozent auf den 14. Platz.
Beim Wechsel von Verbrennern zu gebrauchten Elektroautos zeigt sich ein anderes Bild. Hier dominiert der VW ID.3 mit 5,9 Prozent. Auch die Plätze zwei und drei sind mit dem Opel Corsa-e (5,1 Prozent) und dem Mercedes EQA (4,9 Prozent) in deutscher Hand. Das lässt darauf schließen, dass die Käufer nach wie vor auf „Made in Germany“ vertrauen. Bemerkenswert ist, dass die 2024 noch sehr gefragten Modelle Smart Fortwo (2,6 Prozent / 12. Platz), Hyundai Kona (9. Platz mit 3,3 Prozent) oder Renault Zoe (vierter Platz mit 4,2 Prozent / Vorjahr 6,0 Prozent) in der Käufergunst abgerutscht sind. Der frühere Spitzenreiter BMW i3 findet sich 2025 nur noch auf Rang 17 wieder – sein Anteil sank laut dem HUK-E-Barometer von 6,1 auf 1,9 Prozent.
Die Analyse des Käuferverhaltens zeigt zudem, dass gebrauchte E-Fahrzeuge mittlerweile wichtiger sind als fabrikneue: Mehr als die Hälfte der Privatkunden, die in diesem Jahr auf ein Elektroauto umgestiegen sind, haben sich für einen Gebrauchtwagen entschieden. Im Jahr 2020 lag der Anteil noch bei gut zehn Prozent. Diese Entwicklung lässt aufhorchen, weil Gebrauchtwagenkäufe den breiten Markt viel stärker prägen als Neuzulassungen. Das zeigt auch, dass sich viele Privatkunden ein neues Elektromobil nicht leisten können oder wollen. Außerdem scheint die Angst vor der Alterung der Akkus zu verschwinden.
Wie sieht es eigentlich mit den Teilzeitstromern aus? Hybridfahrzeuge gelten bei vielen nach wie vor als Brückentechnologie. Die Daten zeigen, dass vor allem der Plug-in-Hybrid seine Aufgabe als Steigbügelhalter für die E-Mobilität erfüllt. Wer einen solchen Antrieb fährt, steigt beim nächsten Fahrzeug mehr als dreimal so häufig auf ein reines Elektroauto um wie Fahrer von Mild- oder Voll-Hybriden.
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