Strategie-Update: Källenius beschleunigt Verbrennerausstieg

Livestream: Strategie-Update "Electric Drive": 22.07, ab 13.00 MESZ

Strategie-Update: Källenius beschleunigt Verbrennerausstieg: Livestream: Strategie-Update "Electric Drive": 22.07,  ab 13.00 MESZ
Erstellt am 17. Juli 2021

Mercedes-Benz Cars macht es noch spannender und ändert sein Motto von Electric first zu Electric only. Die Transformation soll noch shcneller in Fahrt kommen. Was das für die Elektromobilitätsambitionen des Sterns und die Verbrenner im Portfolio von Mercedes-Benz bedeutet, wird im Rahmen eines Strategie Updates am 22.07.2017 ab 13.00 Uhr MESZ erläutert. Ihr könnt per Livestream hier auf Mercedes-Fans.de bei dem auf drei Stunden angesetzten "Event" dabei sein - wobei der interessanteste Teil, die Präsentation des Updates der Strategie "Elektric Drive", um 14:15 endet.

LIVESTREAM-Fenster: Mercedes Strategy-Update "Electric Drive" - 22.07.2021, ab 13.00 MESZ

 Update vom 13.07.2021

Der Abschied vom Verbrenner soll beim Daimler viel schneller kommen, als bislang kommuniziert wurde. Am 22. Juli 2021 wird sich Daimler-Chef Ola Källenius zu den Details eines Strategie-Updates äußern. Laut eines Berichts in der Branchenzeitung Automobilwoche wollen die Schwaben schon 2030 Benziner- und Diesel-Aggregaten „Adé“ sagen. „Wir wechseln von EV first zu EV only", soll ein hochrangiger Mercedes-Benz.Manager der Automobilwoche zu Protokoll gegeben haben.  Über den Zeitpunkt 2030 hinaus dürften auch Plug-In-Hybride beim Daimler keine große Zukunft mehr haben. Zu 100 Prozent werde der Daimler allerdings noch nicht auf Strom umstellen können. Weil es in etlichen Ländern eine sehr lückenhafte Ladeinfrastruktur gebe, werde der Daimler in vielen Ländern immer noch Verbrennermodelle anbieten, heißt es in dem Artikel der Automobilwoche.

Ursprünglicher Artikel vom 17.06.2021

Daimler-Chef Ola Källenius lässt keinen Zweifel daran aufkommen, dass der Verbrenner bei Mercedes-Benz Cars so gut wie keine längere Zukunft mehr hat. Electric first - so lautet die ausgegebene Parole. Manche Experten merkten bereits im letzten Jahr kritisch an (siehe Bericht unter diesem Artikel), dass Källenius seinen Blick zu sehr auf das Batterieauto verenge.

Derlei Befürchtungen dürften nun neue Nahrung finden, denn - wie das Manager Magazin - berichtet, will der Daimler-Chef, dass sich Mercedes-Benz auf ein früheres Aus des Verbrennungsmotors vorbereitet. Bislang wurde vom Erfinder des Automobils nach draußen kommuniziert, dass spätestens 2039 die gesamte Neuwagenflotte von Mercedes-Benz CO2-neutral sein.

Wie aus Konzernkreisen verlauten solle, so heißt es in dem Bericht, möchte Ola Källenius die Elektrifizierung des Modell-Portfolios beschleunigen. Im Frühjahr dieses Jahres hatte Entwicklungsvorstand Markus Schäfer schon mal ein zeitnäheres Aus für Benziner und Diesel im Hause Mercedes-Benz angedeutet: Das Handelsblatt zitierte Schäfer seinerzeit mit den Worten, es gäbe "produktseitig in der nahen Zukunft keinen rationalen Grund mehr, sich für einen Verbrenner zu entscheiden. Wir bereiten uns jedenfalls auf eine frühere Umstellung vor." Nun will Källenius diesen Worten offenbar eher als geplant Taten folgen lassen. So sollen einige Elektro-Modelle, deren Markteinführung für 2024 oder 2025 angedacht war, ein Jahr früher für die Kunden zu haben sein. Ferner schreibt das Manager Magazin, dass mehr als die Hälfte der aktuellen Mercedes-Modelle beim Generationswechsel nur noch mit Elektroantrieben in Fahrt gebracht werden sollen - was de facto einer aktiven Sterbehilfe für Benziner und Diesel gleichkommt.

Risiko oder Spiel auf Sicherheit?

Spielt Ola Källenius womöglich Vabanque, wenn er alles auf die Karte Elektromobilität setzt oder sichert er dadurch die Zukunft des Daimler ab? Anderswo wird anders gedacht. Zum Beispiel in Ingolstadt. Anfang Juni hat Audi-Entwicklungsvorstand Oliver Hoffmann der auto motor und sport im Interview gesagt, dass die vier Ringe noch sehr lange zweigleisig fahren werden: Heute sehen wir in unseren Prognosen, dass in großen Märkten wie China und USA im Jahr 2030 voraussichtlich immer noch rund 50 Prozent aller Neuzulassungen auf Fahrzeuge mit Verbrennungsmotor entfallen werden.“ Aus diesem Grunde werde Audi den Verbrennungsmotor mitnichten in Rente schicken, sondern ihn sogar weiterentwickeln. Einerseits. Andererseits. Von den vier Ringen hört man auch Widersprüchliches in dieser Sache. So berichtet etwa die Süddeutsche Zeitung aktuell, dass Audi-Chef Markus Duesmann entschieden habe, ab 2026 keine neuen Modelle mit Verbrennungsmotor mehr zu produzieren. So wie Mercedes wolle man neue Modelle ab diesem Zeitpunkt nur mehr mit Elektroantrieb ausrüsten. Verbrennermodelle sollen aber weiterhin den Kunden angeboten werden.  

Daimler & Elektromobilität Medien kritisieren neuen Kurs: Wiederholt Källenius Zetsches Fehler? Der Daimler ist in der Krise. Die Medien haben den Schuldigen ausgemacht: Zetsche war`s. Und sie fragen kritisch: Wiederholt Källenius jetzt Zetsches Fehler?

5 Kommentare

  • egide aus belgien

    Egide aus belgien

    Sehr sehr Schade fur die Schöne Marke Mercedes-Benz, aber ich hoffe dass wird ein riesig Desaster!
  • Pano

    Pano

    Update: unter https://www.automobilwoche.de/article/20210621/AGENTURMELDUNGEN/306209975/1276/klimaschutz-daimler-chef-haelt-co-neutralitaet-vor--fuer-moeglich kann man nachlesen, daß OK in der Stuttgarter Lokalpresse ein Strategieupdate ankündigt, in dem die beschleunigte Ausrichtung in Sachen Elektromobilität erläutert wird. Da steht allerdings auch, daß Verbrenner so lange angeboten werden so lange die Kundschaft danach verlangt. Wäre ja auch ungeschickt die Besonderheiten in den etwa 140 Märkten in denen Mercedes präsent ist außer Acht zu lassen, gelle?! Grüße Pano
  • Pano

    Pano

    Der Artikel im MM ist ja nicht allzu lang, aber erhält einen ganz wichtigen Halbsatz: "(...) zumindest in Europa." Die CO2-Flottengrenzwerte, die in der EU bis 2030 gelten, sind genauso Fakt wie die bald eingeführte Abgasnorm Euro 7. Hinzu kommt, daß Großstädte und Staaten ganz konkrete Jahreszahlen beschlossen haben ab wann Verbrenner nicht mehr zugelassen werden. Auch in Europa. All das zwingt die Hersteller zum Handeln und der Elektroantrieb ist der Weg auf den sich die Autoindustrie eingegroovt hat, allen potenziellen Risiken zum Trotz. Alternativen wie Brennstoffzelle und synthetische Kraftstoffe sind vor allem wirtschaftlich (noch) nicht darstellbar und man kann trefflich darüber streiten, warum zB Daimler das Thema Fuel Cell nur in der bald ausgegliederten Truckabteilung vorantreibt. Das alles wurde durch die Pandemie noch Beschleunigt und es fällt vielen schwer diesem schnellen Umbau zu folgen. Alternativ nur die angeblich gute alte Zeit zu beschwören hilft aber auch nicht weiter. Grüße Pano
  • GHag

    GHag

    Den Aussagen von R129Fan kann ich nur zustimmen. Es ist ok, dass eine Wende in der Antriebstechnik stattfinden muss. Aber ist es richtig den falschen Entscheidungen der Politik für einseitige Elektroantriebstechnik blind hinterher zu laufen? Schon heute vorhandene Alternativen wie synthetischer Treibstoff, Brennstoffzelle etc. werden einfach ausgeblendet. Wir Autofahrer sind ja nicht die Lufthansa, für die die Nullnummer aus Bayern ja umweltfreundlichen Kraftstoff subventionieren will. Dieser Herr und sein Vorturner in Bayern muss sich frage lassen, wie Bayern an grünen Strom kommen soll, wenn dort Windkraftanlagen und Stromkabel, die erforderlich sin um grünen Strom aus dem Norden in den Süden zu leiten, verhindert werden. Wenn in Zukunft jeder ein Elektroauto in der Nacht laden wird, braucht man im Winter keinen Winterdienst mehr, da das vorhandene Kabelnetz "glühen" wird. Solange es nicht gelingt, den Strom nachhaltig zu erzeugen und das Kabelnetz auf den höheren Verbrauch auszulegen, ist die Elektrotechnik in Fahrzeugen eine reine Mogelpackung.
  • R129Fan

    R129Fan

    Das dürfte dann wohl das Ende von Daimler beschleunigen. Diese Niete in Nadelstreifen und Föhnwelle dürfte der Konzern nicht überleben. Falls das dieser abgehobene und überbezahlte Herr es noch nicht wissen sollte: 99,9 % der Gesamtbevölkerung haben keine Villa mit Ladeplatz: Es gibt weder eine Infrastruktur ( wer die bezahlen soll weiß kein Mensch) und wo der ganze Strom dafür herkommen soll weiß auch keiner ( Merkel meint ja wohl, der kommt aus der Steckdose). Ferner sind die Nachteile wie hoher Preis, geringe Reichweiten und lange Ladezeiten bis heute nicht gelöst. Der Zug geht mit wachsenden Tempo Richtung Mauer. Gute Nacht, Daimler.

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