Fokus auf teure High-End-Fahrzeuge. Priorisierung der Elektro-Strategie. Robuste Preispolitik. Das sind drei Säulen, auf denen in Nordamerika, dem wichtigsten Exportmarkt nach Asien, das Mercedes-Benz Neuwagengeschäft zuletzt ruhte. Das Luxus-Versprechen der Mercedes-Flaggschiffe sollte Grund genug sein, für starke Verkaufszahlen. Diese Rechnung ging direkt nach Ende der Pandemie auch auf. Doch mittlerweile hat der Wind an der US-Verkaufsfront gedreht, berichtet Automotive News. Kredite sind für Verbraucher und Händler deutlich teurer geworden. Der amerikanische Kunde, der sich bislang auch nicht so recht für die teuren EQ-Modelle begeistern konnte, denkt sparsamer. Und deswegen wird Mercedes-Benz seine Verkaufsstrategie in den USA für 2024 ändern und ein größeres Augenmerk auf das Angebot von Modellen im unteren Preissegment legen.
Lohnt sich das reine Luxusgeschäft?
Anlässlich eines kürzlich in Las Vegas abgehaltenen Händlertreffens gab Mercedes-Benz USA bekannt, dass die preiswerteren Mercedes-Modelle im Jahr 2024 die Verkaufszahlen ankurbeln sollen. Der Erfinder des Automobils wird heuer 25 neue bzw. modellgepflegte Mercedes-Pkw (mehrheitlich Enstiegs- und Mittelkalssemodelle) auf den Markt bringen. Parallel dazu will man, so berichtet Automotiv News, die EV-Offensive in den USA wegen mangelender Nachfrage einbremsen und stattdessen das Angebot an Fahrzeugen ,it Verbrennungsmotor und Hybridantrieb erhöhen.
Mehr Verbrenner. Weniger BEV.
Die Händler sollen die Änderung der Verkaufsschwerpunkte begrüßt haben.
"Die Kosten für die Lagerung erdrücken mich", zitiert Automotive News einen US-Mercedes-Händler. "Ich habe lieber Einstiegsfahrzeuge mit einer Umschlagshäufigkeit von weniger als 30 Tagen, mit denen ich einen kleinen Gewinn erzielen kann, als dass ich 100.000-Dollar-Elektro-Fahrzeuge ein halbes Jahr lang lagere und damit Geld verliere."
Infolge der Fokussierung auf Verbrenner und preisgünstigere Modelle erwartet Mercedes-Benz ein zweistelliges Wachstum in den USA und einen Anstieg der Verkaufszahlen in 2024 auf über 300.000 Pkw (2023: 282.229 Pkw) . Um die Wachstumsziele zu erreichen, setzt der Vertrieb in den USA auf die umsatzstarken Baureihen C-Klasse und E-Klasse. Und das gefällt den US-Händlern: "Mercedes muss zu den Grundlagen zurückkehren und Modelle wie die E-Klasse verkaufen, die den Großteil der Kunden der Marke ausmachen", zitiert Automotive News einen Mercedes-Dealer.
1 Kommentar
Boogie_de
21. Mai 2024 21:18 (vor 8 Monaten)
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