Brutaler Gewinneinbruch: Der Stern verliert seine Strahlkraft

Diskussion in Medien: Ist Källenius noch der Richtige?

Brutaler Gewinneinbruch: Der Stern verliert seine Strahlkraft: Diskussion in Medien: Ist Källenius noch der Richtige?
Erstellt am 1. August 2025

Der Stern ist angeschlagen und angezählt.  Am 30. Juli 2025 meldete Mercedes-Benz, dass der Konzerngewinn im ersten Halbjahr um 55,8 % von rund 6,1 Mrd. € auf etwa 2,7 Mrd. € eingebrochen ist. Der tiefe Fall des Sterns ist Topthema in den Medien. Kann es danach ein „Weiter so“ bei Mercedes-Benz geben? Die Bewältigung der Krise ist in erster Linie Chefsache - wobei man auch mal fragen darf, warum aus dem Aufsichtsrat zur Sache rein gar nichts zu hören ist. In der aktuellen Berichterstattung steht Mercedes-Benz-CEO Ola Källenius jedenfalls stark unter Druck. Der dramatische Gewinneinbruch im ersten Halbjahr 2025 hat viele Kommentatoren dazu veranlasst, grundsätzlich die Eignung des Schweden für die Herausforderungen der Gegenwart zu hinterfragen. Kann Källenius Krise? Die Kritik entzündet sich vor allem an drei Punkten: der Luxusstrategie, der Elektromobilitäts-Offensive und dem China-Kurs des Konzerns.

"Kurs halten", will Ola Källenius jetzt, so heißt es in einem Statement des Konzerns. Das klingt entschlossen oder auch trotzig - je nachdem wie man es interpretieren möchte. Die "WirtschaftsWoche" erkennt in dem Spruch des Benz-Bosses ebenfalls zweierlei: entweder Zweckoptimismus oder Realitätsverleugnung. Das eine wie das andere wäre fatal. Keine Frage, die Presse hat Källenius im Visier und hinterfragt sein Tun und seine Konzepte. "Bild" fragt provokant: "Ist Källenius noch der Richtige?" Aber auch weniger scharfmacherische Medien wie z.B. das Wirtschaftsmagazin "Capital" und die "FAZ" gehen mit dem Mercedes-CEO hart ins Gericht. Sie werfen Källenius vor, die Strategie zu einseitig auf hochpreisige Modelle ausgelegt zu haben.

FOCUS meint, sein Kurs liefere „schlechte Zahlen, enttäuschte Kunden und wachsende Zweifel“ – ohne erkennbare Erholungsperspektive. In einem zunehmend preissensiblen Marktumfeld wirke der Fokus auf Luxusautos wie eine strategische Sackgasse. Gleichzeitig werde die Elektromobilität zwar rhetorisch betont, in der Umsetzung aber zu zögerlich betrieben. Gerade im wichtigen chinesischen Markt fehlten kompakte, wettbewerbsfähige Elektrofahrzeuge im Portfolio.

Auch der "Spiegel" sieht Källenius in Erklärungsnot: Seine Einsparprogramme seien ein Zeichen von Ratlosigkeit, nicht von strategischer Weitsicht. Statt mutiger Kurskorrekturen erwecke der Vorstandschef den Eindruck, auf Sicht zu fahren. Zudem würden viele in der Branche bemängeln, dass Mercedes seine Position als Innovationsführer im Premiumsegment zunehmend an chinesische Hersteller verliere.

Es gibt aber auch Stimmen, die zur Mäßigung aufrufen. Die "Süddeutsche Zeitung" etwa verweist auf die geopolitischen Spannungen und die belastenden US-Zölle als außergewöhnliche Herausforderungen, für die Källenius nicht allein verantwortlich gemacht werden könne. Auch die robuste Bilanzstruktur des Konzerns wird von Analysten als Zeichen einer grundsätzlich soliden Unternehmensführung gewertet.

Dennoch ist der Tenor eindeutig: Ola Källenius steht am Scheideweg. Sollte es ihm nicht gelingen, in den kommenden Quartalen glaubwürdige Impulse zu setzen – sei es durch neue Modellstrategien, eine Neuausrichtung im China-Geschäft oder eine klarere Elektrostrategie –, dürfte sein Verbleib an der Spitze des Stuttgarter Autobauers ernsthaft infrage gestellt werden. Die aktuelle Presse zeichnet somit ein Bild von einem CEO, der zunehmend unter Legitimationsdruck steht und sich dringend neu beweisen muss.

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1 Kommentar

  • egide aus belgien

    Egide aus belgien

    Källenius muss schnell heraus, sonst geht Mercedes-Benz völlig kaputt !!!

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