Über 280.000 Besucher beim 24h-Rennen am Nürburgring

BMW siegt in der Eifel, AMG verliert drei von vier Fahrzeugen

Über 280.000 Besucher beim 24h-Rennen am Nürburgring: BMW siegt in der Eifel, AMG verliert drei von vier Fahrzeugen
Erstellt am 23. Juni 2025

Das 53. ADAC 24h-Rennen auf dem Nürburgring brachte nicht nur einen Rekordbesuch, sondern auch Rekordtemperaturen. Noch nie durften sich die Fans über so ein sommerliches Wetter während der Renntage freuen. Die Teams hatten freilich auch mit den Nachteilen der sommerlichen Temperaturen zu kämpfen. 30 Grad sind für einen Besuch der Eisdiele ideal, für ein Langstreckenrennen eher weniger.

So galt es die Reifentemperatur auf ein akzeptables Maß zu halten, auch die Motoren mancher Teilnehmer wurden besorgniserregend heiß und wer Saunabesuche in seine Vorbereitung einbezogen hatte, wird noch am ehesten mit den brütend warmen Temperaturen im Fahrzeugcockpit klar gekommen sein. Schon schnell wurde klar, dass nicht alle Piloten einen kühlen Kopf behalten würden. Schon gar nicht über die Renndistanz von 24 Stunden. Aber das ist doch klar. 134 Fahrzeuge verteilt auf 3 Starterfelder gingen an dem Samstag auf die schnelle Jagd. allein in der Klasse Sp 9 kämpften 27 Fahrzeuge nicht nur um das Klassenpodium, sondern natürlich auch um den Gesamtsieg. Hochkaräter von Mercedes-AMG, Porsche, Ferrari, Lamborghini, Astom Martin und BMW, sie alle rechneten sich Chancen aus. Fahrer und Teamstrategen taten gut daran, hier niemanden zu unterschätzen. Nicht von ungefähr hat Manthey Motorsport die letzten 5 Jahre das Rennen gewinnen können. Mit Heimvorteil allein ist das nicht zu erklären. Die verantwortlichen Gebrüder Räder überlassen nichts dem Zufall, akribische Analyse und gewissenhafte Vorbereitung spielen hier ebenso eine Rolle wie gutes Klima und Wertschätzung der Mitarbeiter.

Das Rennen bot alles, was Motorsportfans lieben – und fürchten: Drama, packende Duelle, Tränen der Freude und Enttäuschung. Vor allem aber war es ein Rennen, das Geschichte schrieb. Nicht nur, weil sich der Sieger erst nach dem Fallen der Zielflagge änderte, sondern weil ein Stromausfall das Rennen für 150 Minuten komplett lahm legte.

Vom Triumph zur Tragödie: Team Manthey und der späte Rückschlag

Es sah alles nach einem weiteren Triumph für das legendäre Manthey-Racing-Team aus. Der grellgelbe „Grello“-Porsche mit Estre, Preining und Güven dominierte große Teile des Rennens und überquerte nach 24 Stunden tatsächlich als Erster die Ziellinie. Doch was wie der perfekte Sieg schien, wurde posthum zur bitteren Niederlage.

Eine 100-Sekunden-Strafe wegen eines verhängnisvollen Zwischenfalls beim Überrunden kostete dem favorisierten Grello-Porsche und einem furios fahrenden Kevin Estre den Gesamtsieg. Der Protest gegen die Entscheidung blieb erfolglos – und so wurde das Ergebnis noch vor der Zieldurchfahrt korrigiert: Der Rowe Racing BMW M4 GT3 mit Farfus, Krohn, Marciello und van der Linde wurde zum Sieger erklärt. Mit perfekter Strategie, hoher Zuverlässigkeit und fehlerfreier Fahrt holte sich BMWs einziger Werkswagen nach toller Aufholjagd den Pokal.

GetSpeed – Hoffnung, Enttäuschung und ein schmerzhafter Rückzug

Große Hoffnungen lagen im Vorfeld auf dem Mercedes-AMG Team GetSpeed. Mit einem bärenstarken Line-up – unter anderem mit bewährten Langstrecken-Assen wie Maro Engel, Luca Stolz, Lucas Auer und Adam Christodoulou – und zwei aussichtsreichen Fahrzeugen (#14 und #17) ging das Team aus dem Rheinland ins Rennen. Schon im Qualifying glänzten die AMG GT mit sehr ordentlichen Zeiten. Es schien, als könne Mercedes-AMG nach Jahren des Wartens endlich wieder ein Wörtchen um den Gesamtsieg mitreden.

Doch das Rennen hatte andere Pläne. Schon in der Nacht zu Sonntag kam das erste bittere Aus. Fahrzeug #14 rollte mit einem technischen Defekt aus, wenig später folgte auch #17 nach einem Aufhängungsschaden. Beide Fahrzeuge mussten das Rennen vorzeitig beenden. Was blieb, war Frust – und die nüchterne Erkenntnis, dass das schnellste Auto ohne Zuverlässigkeit keinen Pokal gewinnt.

Die GetSpeed-Box wirkte nach dem Aus wie in Schockstarre. Fahrer, Mechaniker, Strategen – alle wussten: Hier war mehr drin. Und doch blieb nur der Blick nach vorn. Das Team zeigte Größe, richtete den Fokus sofort auf die Analyse und kündigte an, stärker zurückzukehren. An diesem Wochenende fehlte das letzte Quäntchen Glück.

Schnitzelalm – der stille Sieger aus den Bergen

Ganz anders die Geschichte der Schnitzelalm Racing Mannschaft. Mit einem Mercedes-AMG GT3 in der PRO-AM-Kategorie und einem GT4-Wagen in der SP10 ging das Team vergleichsweise unaufgeregt an den Start. Doch genau diese Ruhe und Konstanz sollten sich bezahlt machen. Das Fahrzeug #11 – besetzt unter anderem mit Routinier Kenneth Heyer – zeigte eine kluge, fehlerfreie Leistung.

Der persönliche Schreckmoment kam für #11 noch vor dem Stromausfall. Doch das Team reagierte schnell, reparierte zügig – und brachte den Wagen zurück auf die Strecke. Runde für Runde kämpfte sich das Fahrzeug nach vorn, ließ stärker eingeschätzte Gegner hinter sich und fuhr schließlich auf den dritten Rang in der PRO-AM-Wertung. Für Routenier Kenneth Heyer eine angenehme Überraschung. Seit 15 Jahren geht er für Mercedes-AMG beim 24 Stunden Rennen am Nürburgring an den Start. Schön, dass es in diesem Jahr mit dem Podium in der Klasse funktioniert hat. Der GT4 fiel dagegen früh nach einem Rennunfall aus.

Den Affalterbachern bleibt für eine Analyse nicht viel Zeit. Schon am kommenden Wochenende findet mit dem 24h-Rennen von Spa auf der Ardennen Achterbahn von Spa-Francorchamps das größte GT3-Rennen der Welt statt. Zwölf Mercedes-AMG GT3 schicken die Affalterbacher ins Rennen, irgendwie muss der Bann doch durchbrochen werden.

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