So war´s: 25 Jahre Unimog Club Gaggenau e.V.

Size does matter - Das Urgestern wird gefeiert!

So war´s: 25 Jahre Unimog Club Gaggenau e.V.: Size does matter - Das Urgestern wird gefeiert!
Erstellt am 22. Juni 2018

Am Wochenende vom 15.-17. Juni folgte Mercedes-Fans.de der Einladung zur 25 Jahr Feier „Unimog Club Gaggenau“. Es war überwältigend, was der Club auf die Räder gestellt hat. Von weitem dienten zwei übereinander hängende Unimogs in luftiger Höhe am Haken eines Autokrans als Wegweiser zur Veranstaltung und köderten interessierte Besucher.

Unimog-Köder an der Kranangel

Man erkannte auf Anhieb, dass hier bei der Organisation der Veranstaltung kreative Enthusiasten am Werk waren. Johannes Behringer empfing mich und erklärte mir die verschiedenen Ausstellungsbereiche und Vorführungen, die es zu sehen gab.

Sternfahrt der Krabbler

Ca. 700 Besucher kamen mit ihren Unimogs von nah und fern angereist. Schon am Freitag strömte eine nicht enden wollende Karawane von Unimogs jeglicher Baujahre und Ausführungen auf die Ausstellungswiesen, wo dann auch Zelte oder Kabinen bezogen wurden um die Nacht im Kreise von Gleichgesinnten zu verbringen.

Samstag gab sich Martin Daum, Vorstandsmitglied der Daimler AG und in dieser Funktion Leiter der Geschäftsfelder Daimler Trucks und Daimler Buses die Ehre und hielt eine Rede zur Feier des Clubs. Die Rallye, DTM und Renn-Truck Pilotin Ellen Lohr war ebenfalls vor Ort um den Club zu feiern, Fans Rede und Antwort zu stehen und Autogramme zu geben.

Schauplätze des Unimog Kults: Unimogtempel

Epizentrum war der Bereich um das Unimog-Museum in Kuppenheim, welches mit seinem Außengelände prädestiniert für die Feier vom gaggenauer Unimog Club war. Vor dem Museum empfing die Gäste schon das erste Highlight. „Hound“, der olivgrüne original Unimog aus dem Film Transformers IV „The last Knight“, stand mächtig und noch authentisch schmutzig vom Filmdreh da.

Im kleinen, aber feinen Museum wird die 70 jährige Geschichte des universalen Motorgeräts mit einigen schönen Exponaten veranschaulicht. Angrenzend an das Gebäude durften die Gäste auf der hauseigenen Hindernisstrecke mit 2 modernen Unimogs mit fahren, um die Fähigkeiten der Lkws am eigenen Leib zu erfahren. 100% Steigfähigkeit oder 20% Seitenneigung ließen manche Fahrgäste die Türgriffe mit feuchten Händen umklammern, bis die Fingernägel weiß wurden. Ich fuhr mit dem Vater von Johannes Behringer eine sensationelle Runde über den Parcours. Unimog zieht eben oft die ganze Familie in den Bann.

Darstellungsbereich

Gut geschüttelt, aber nicht gerührt, durchforstete ich nach der ganzkörperlichen Erfahrung auf dem Hindernisparcours den Ausstellungsbereich um das Museumsgebäude. Dort gab es einen Bereich für moderne Sonderfahrzeuge. Daneben gruppierten sich alte Unimogs, die statisch aber auch aktiv bei Vorführungen zu sehen waren. Fahrzeuge aus dem Bereich Forstarbeit wahren traditionsgemäß zahlreich vertreten. Ob Knickgelenk Rücke-Fahrzeug, oder mit Holz Ladekran.

Ebenso waren Streuwagen der Straßenmeisterei, Unimogs für Gleisarbeiten und 4x4 Expeditionsfahrzeuge zu sehen. Ein Stand von Mercedes-Benz durfte natürlich auch nicht fehlen, an dem Fans Poster, Anstecknadeln, Strohhüte und süße Gummiunimogs zum naschen bekamen. Am Container vom Unimog Club konnte man Polohemden und andere Fanartikel erwerben. Ehrenamtliche Clubmitglieder haben den angereisten Fans gerne alle Fragen zum Event und zum Thema Unimog beantworteten.

Spalier vom Krabbeltier

Gleich anschließend an die Sonderfahrzeugshow standen schon die ersten hundert angereisten und aufgereihten Besucherfahrzeuge. Ein Unimog in aubergine lackiert viel mir ins Auge.

Die Vermutung, er gehöre einer Frau erhärtete sich nicht. Der Besitzer schmunzelte und erzählte, dass er sich erst an die „Frauenfarbe“ gewöhnen musste. Der Grund für die Lackierung war aber schnell erklärt. Ein Freund des Unimogbesitzers bot während den Restaurierungsarbeiten an, die Lackierung zu bezahlen, wenn der Wagen in seiner Firmenfarbe lackiert würde. Über einen anderen Kontakt bekam der Eigentümer die farblich passende Plane dazu. Nicht weit entfernt stand ein wahrer Koloss. Ein geländegängiger Actros 4-Achser. Der 20 Fuß Container-Aufbau stammt von der Firma Bliss in Holland.

Das imposante Fahrzeug dient unter der Woche als Werkstatt- und Service-Wagen europaweit für Saugbagger Fahrzeuge. Also Erdsauger, die Hausanschlüsse frei legen. Was es nicht alles gibt! Bei diesem LKW handelt es sich natürlich nicht um einen Unimog, aber ich fand es bezeichnend, dass auch andere Teilnehmer mit Stern dem Treffen beiwohnen durften, um den Club zu feiern. Daher war auf dem Gelände auch eine Formation G-Modelle einer Interessengemeinschaft zu finden. So hätte man zu jedem ganz individuellen Fahrzeug eine seitenlange Geschichte schreiben können. Es hätte Tage gedauert, sich jedes Fahrzeug genau anzuschauen. Die Teilnehmerzahl war inflationär. Unimogs, soweit das Auge reichte.

Auf der anderen Seite der B462 füllten hunderte weitere Unimogs die Wiesen zwischen dem Girbach und dem Flüsschen Murg. Dort gab es einen 6x6 Doka aus Holland zu bestaunen, alte Feuerwehrfahrzeuge, Ex Bundeswehr Unimogs und jegliche Art von Wohnmobilumbauten.

Festzelt mit Livemusik

Dank der guten Organisation Fuhren batteriebetriebene Shuttle Golfplatzwagen die Besucher vom Museum zum 1km entfernten Festzelt der Veranstaltung. Da standen natürlich auch ca. 100 Fahrzeuge. Hier lernte ich Erwin Pfitzner kennen. Ein 100%iger Unimog-Fan. Kein Wunder, hat er doch 40 Jahre für Mercedes-Benz gearbeitet. Erwin war Testfahrer für Unimogs auf dem Saukopfberg.

Sein eigener Unimog Typ 411 C wurde 1966 in Gaggenau gebaut. Fahrer und Fahrzeug sind untrennbar mit der Geschichte der Firma verbunden.

Der Unimog muss dem Panzer folgen können

Nach weiteren 500 Metern erreichte man den actionreichsten Schauplatz der Veranstaltung. Zwei Sattelschlepperauflieger dienten als Tribünen für die zahlreichen Zuschauer. Das Gelände glich einem Panzerübungsplatz. Erdwälle, Kuhlen und Rampen waren extra für das Wochenende aufgeschüttet worden. Das war die Arena für die Teilnehmer der Rallye Breslau. Stark für das harte Rallyegeschehen modifizierte Unimogs wurden hier perfekt in Szene gesetzt.

Die Unimogrodeopiloten beherrschten ihre erstaunlich wendigen Gefährte und zirkelten sie millimetergenau mit gekonnten Schaltvorgängen und gefühlvollen Gasstößen durch das unwegsame Gelände. Da brannte die Erde, wenn die Jungs mal zwischendurch ein paar schnelle Runden aufs Parkett legten und im Nu die Zuschauer in dichte Staubwoken hüllten. Hust hust! Kaum fing die Präsentation an, waren die Tribünen vor lauter aufgewirbelten Staub kaum noch zu sehen.

Testgelände Unimog

Zu guter Letzt besuchte ich noch das eigentlich nicht für die Öffentlichkeit zugängliche Testgelände für Unimogs. Hier wurden die Fähigkeiten von 3 aktuellen Fahrzeugen vorgeführt. Steigungen von 60%, Wasserdurchfahrten bis 1,20m, Schräglagen, Verschränkungen… In den Händen der erfahrenen Piloten und durch die enormen Fähigkeiten der Lkw wirkte das Bezwingen des unwegsamen Areals mühelos. Souverän meisterten die Mercedes Fahrzeuge alle Situationen.

Eine rundum perfekte Inszenierung und eine hervorragende Feier des 25-jährigen Bestehens vom Unimog Club Gaggenau eV. Vielen Dank für den atemberaubenden Tag! Wir würden uns sehr freuen, wenn eine Delegation Unimogs als Gegenbesuch zu unserer Veranstaltung „SCHÖNE STERNE®“ am 25. -26. August den Weg nach Hattingen finden würde!

Die Fotostrecke zum Event

75 Bilder Fotostrecke | So war´s: 25 Jahre Unimog Club Gaggenau e.V.: Size does matter - Das Urgestern wird gefeiert! #01 #02

Fotos und Text: Stefan Gerhauser

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