Mercedes-Benz 280 SL Pagode (W113)

Die Pagode und Ich - Eine verhängnisvolle Affäre!

Mercedes-Benz 280 SL Pagode (W113): Die Pagode und Ich - Eine verhängnisvolle Affäre!
Erstellt am 8. November 2018

Sie war schon immer mein Lieblings-Mercedes, die 280 SL Pagode. Und nachdem ich seit Jahren mit den immer neuesten, automobilen Entwicklungen konfrontiert werde, war es nun an der Zeit einen fahrerassistenzlosen Ausflug in die automobile Vergangenheit zu unternehmen. Ich nahm hinter dem groβen Lenkrad Platz, sagte ‚Hey Mercedes‘ und der 280 SL blieb still. Wunderbar.

Von wegen Flügeltürer, ich will die Pagode!

Die SL 280 Pagode ist Beziehungsmaterial. Schon als kleiner Junge war er mein liebster Mercedes. Nicht der Flügeltürer oder der orange-farbene C111 aus dem Auto-Quartett. Die herrliche SL 280 Pagode, die 1963 vorgestellt wurde. Da das konkave, serienmäβige Hardtop einem asiatischen Pagode-Dach ähnelte, stand auch gleich der Name fest. Mittlerweile ist es so etwas wie ein Kosewort, eine Liebesbezeichnung. Werksintern ist sie schlicht und nüchtern der W113. Das Hardtop sollte aber möglichst oft in der Garage bleiben. Im SL dahingleiten funktioniert am besten oben ohne an einem sonnigen Tag. Der zweisitzige Luxuswagen wurde zum Hit, speziell in den USA (‚It never rains in California!‘), wo fast die Hälfte der 48.912 produzierten Autos (einschlieβlich 230 SL & 250 SL) glückliche Abnehmer fanden.

Knackiger Sportwagen oder attraktiver Cruiser?

Ich befinde mich gerade in einem silbernen SL 280 Automatik von 1968, restauriert vom Mercedes-Benz Museum. Und es ist das erste Mal für mich in meinem Traumwagen. Was für ein herrlicher Platz, hinter dem groβen Lenkrad in dem bequemen Ledersitz. Ich drehe den Zündschlüssel und der 2.8-Liter-Sechszylinder-Motor erwacht unaufgeregt, leise brabbelnd zum Leben. Herrlich dieser filigrane Automatik-Schalthebel. Sanft rastet dieser in "D" und die Pagode gleitet dahin.
Mit ihren 170 PS ist sie allerdings kein wilder oder besonders schneller Sportwagen, sie ist ein attraktiver Cruiser mit wunderschönen Linien und einer Leichtigkeit im Design, die ihre Vorgänger und Nachfolger vermissen lassen. Perfekt für relaxte Touren durch pittoreske Landschaften.

Die Pagode hat mein Herz erobert

Und das ist genau das, was ich tue. Mit ‘meinem’ anmutigen SL 280 fahre ich bei der Hamburg-Berlin Klassik mit, einer Rally für Old- und Youngtimer, als einer von 170 Teilnehmern. All diese klassischen Vehikel verstärken meine nicht-digitale Erfahrung natürlich noch mehr. Ich habe Oldtimer vor mir und der Rückspiegel ist ebenfalls voll mit ihnen. Eine Zeitreise über einige der schönsten Straβen des Nordens, zwischen Bremen und Hamburg. Mit jubelnden und klatschenden Zuschauern in den Dörfern. Höhepunkt ist der Einlauf im Hamburger Hafen.

Ich muss zugeben, ich habe mich in das Auto verliebt. Eine verhängnisvolle Affäre. Finanziell gesehen. Die Pagode hat in den letzten Jahren heftig im Preis angezogen. Und zurück in Kapstadt, mache ich bereits erste Probefahrten...

Auf den W113 folgte 1971 der R107

Die Story der Pagode begann im Juni 1963 mit der Vorstellung des 230 SL (2.3-Liter & 150 PS). Ihre Produktion endete nach 18.831 Autos am 5. Januar 1967.
Ihr folgte der 250 SL (2.5-Liter & 150 PS), der zwischen 1966 und 1968 nur 5.196 mal produziert wurde. Die begehrenswerteste Pagode wurde im Dezember 1967 vorgestellt. Der 280 SL besaβ einen 2.8-Liter-Sechszylinder mit 170 PS. Am 23. Februar 1971 wurde er nach 23.885 produzierten Exemplaren von seinem deutlich schwereren Nachfolger, dem R107 350 SL, abgelöst.

Liebe kann man mit Geld nicht kaufen? Äh doch...

Preisentwicklung: Während 2010 noch gute Pagoden für um die 50.000 € zu finden waren, sind sie mittlerweile deutlich im sechstelligen Bereich. Perfekt restaurierte Exemplare haben bereits die 300.000,00 €-Marke geknackt. Atemberaubend.

Die Fotostrecke zur 280 SL Pagode

21 Bilder Fotostrecke | Mercedes-Benz 280 SL Pagode (W113): Die Pagode und Ich - Eine verhängnisvolle Affäre! #01 #02

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