MB-Baureihen: Mercedes-Benz A-Klasse W169 (2004-2012)

Die Weiterentwicklung eines unverwechselbaren Konzepts

MB-Baureihen: Mercedes-Benz A-Klasse W169 (2004-2012): Die Weiterentwicklung eines unverwechselbaren Konzepts
Erstellt am 2. März 2012

Die zweite Generation der A-Klasse tritt 2004 als noch attraktivere und innovativere Interpretation der Idee eines kompakten Fahrzeugs auf Mercedes-Benz Niveau an. Die erste A-Klasse hat in sieben Jahren Produktionszeit mit über 1,1 Millionen verkauften Exemplaren ihre Rolle als Erfolgsmodell nachdrücklich unterstrichen. Mercedes-Benz beginnt im Sommer 2004 ein weiteres Kapitel dieser Erfolgsgeschichte mit der Vorstellung der zweiten A-Klasse-Generation, der Baureihe 169. Im Herbst 2004 steht der neue Wagen bei den Händlern.

Das unverwechselbare One-Box-Konzept des W168 haben die Designer weiterentwickelt. Wie das Vorgängermodell hat auch die zweite Generation der A-Klasse eine schräg ansteigende Frontpartie, an die sich eine gewölbte Dachfläche und eine steil abfallende Rückwandtür anschließen. Kontinuität zeigt Mercedes-Benz bei den technischen Grundlagen der A-Klasse: Basis der Baureihe 169 ist wieder die einzigartige Sandwich-Bauweise, die der A-Klasse überragende Insassensicherheit, vorbildliche Raumökonomie und große Variabilität verleiht. Das Platzangebot im Innenraum verbessert sich gegenüber dem Vorgänger und übertrifft vergleichbare Fahrzeuge nun noch deutlicher. Einen beachtlichen Vorsprung erzielt die A-Klasse auch bei der Wertanmutung. Sie unterstreicht damit ihren Premium-Anspruch und setzt den von ihrem Vorgänger aufgestellten Mercedes-Benz Standard in diesem Marktssegment noch einmal höher.

Die Star Tour zur Markteinführung

Den Start der zweiten Generation der A-Klasse feiert Mercedes-Benz mit der „Star Tour“. Dieses Programm steht 2004 unter dem Motto „Folge deinem eigenen Stern“: 800 ausgewählte Fahrerinnen und Fahrer aus 24 Ländern bekommen dabei die Chance, die A-Klasse bereits vor der offiziellen Markteinführung auf vier Tagesetappen durch die schönsten Regionen Europas intensiv kennen zu lernen. Abschluss der Star Tour ist im Mailänder Castello Sforzesco. Hier tritt Christina Aguilera auf, die ihren Song „Hello“ vorstellt, den sie exklusiv für die Einführungskampagne der neuen A-Klasse produziert hat.

Konstruktion und Design mit Hilfe der Digitaltechnik

Bei der Entwicklung der A-Klasse der Baureihe 169 haben die Designer stark auf digitale Verfahren gesetzt. Schon erste Skizzen entstehen dabei auf den Grafiktabletts der Computer. Aus solchen Zeichnungen generieren die Rechner dann Datensätze, die zur Grundlage für dreidimensionale Darstellungen des Designkonzepts werden. Diese Arbeitsweise, bei der auch an lebensgroßen Projektionen und Darstellungen gearbeitet wird, erlaubt ein höheres Tempo und vereinfacht Veränderungen der Entwürfe bei hoher Präzision. Auch die Optimierung der Aerodynamik auf einen cW-Wert von 0,29 schaffen die Ingenieure am Computer und im Modellwindkanal, lange vor dem Bau der ersten Großmodelle.

Die Arbeit mit dreidimensionalen Großprojektionen auf der sogenannten Powerwall macht besonders die formale Beurteilung von Entwürfen einfacher. Nach der Auswahl von sechs Designs bauen Modelleure in klassischer Technik Tonmodelle, drei dieser Entwürfe werden schließlich als lebensgroße Modelle gebaut. Alle Änderungen, die an diesen Großmodellen noch vorgenommen werden, übertragen die Digitalisierungsspezialisten aber wieder direkt in den Datensatz. Dieser bleibt damit bei allen Schritten des Designprozesses ständig auf dem aktuellen Stand der Entwicklung.

Drei oder fünf Türen

Die A-Klasse wird jetzt mit einem Radstand, dafür aber mit zwei Karosserieversionen angeboten, die beide einen eigenständigen Charakter haben: Neben dem vielseitigen Fünftürer W 169 bietet Mercedes-Benz erstmals in dieser Modellreihe ein dreitüriges Modell an, das sich durch sein sportliches und besonders jugendliches Erscheinungsbild in die Tradition der Mercedes-Benz Coupés stellt. Entsprechend wird diese Karosserieversion intern auch als C 169 bezeichnet. Der Unterschied zwischen beiden Karosserievarianten fällt besondern in der Seitenansicht auf.

Mit seiner einzigartigen Karosseriekonzeption und dem markanten One-Box-Design hebt sich der Mercedes-Benz von anderen Automobilen ab. Die Linienführung der Karosserie vermittelt die Werte von Dynamik, Intelligenz und Sympathie. Neu gestaltete Scheinwerfer, eine markantere Kühlermaske, muskulös geformte Kotflügel und eine schwungvoll gezeichnete Seitenlinie verstärken das kompakt-dynamische, selbstbewusste Erscheinungsbild. Veränderte Proportionen lassen die zweite A-Klasse optisch an Kraft gewinnen. Im Vergleich zum Vorgängermodell ist das Fahrzeug jetzt 232 Millimeter länger und 45 Millimeter breiter geworden.

Großzügig ist die Baureihe 169auch innen ausgelegt: Seinen Vorgänger übertrifft der Wagen in allen komfortrelevanten Innenraummaßen. Der Schulterraum vergrößert sich um bis zu 97 Millimeter, die Ellenbogenbreite der Passagiere um bis zu 95 Millimeter und die Kniefreiheit im Fond um 30 Millimeter. Der Abstand zwischen den Vorder- und Fondsitzen beträgt 805 Millimeter und liegt damit auf dem Niveau einer Mittelklasse-Limousine. Der Kofferraum ist auf 435 Liter gewachsen, das Ladevolumen lässt sich durch variable Innenraumgestaltung auf bis zu 1370 Liter vergrößern. Noch mehr Platz schafft das auf Wunsch lieferbare EASY-VARIO-PLUS-System, mit dem die A-Klasse maximal 1995 Liter Zuladung fasst.

Durch den in der Höhe um 90 Millimeter verstellbaren Laderaumboden entsteht im Fond nach dem Vorklappen der Fondsitzlehne eine ebene Ladefläche. Da die A-Klasse nun serienmäßig mit dem innovativen Reifendichtmittel TIREFIT ausgestattet ist, dient die Reserveradmulde als Stauraum. Je nach Position des Laderaumbodens hat er ein Volumen von 67 oder 118 Liter. Ein weiteres Staufach befindet sich hinter einer Klappe in der rechten Seitenverkleidung des Kofferraums.

Eine technische Spitzenposition

Auch in der zweiten Generation bleibt die A-Klasse ihrem Ruf als Technologie-Trendsetter treu, dafür sorgt das Streben der Ingenieure nach dem besten Wagen in diesem Marktsegment. Insgesamt kommen in dem Modell mehr als 200 Patente zur Anwendung. Zu den wegweisenden Innovationen zählt ein neu entwickeltes, leistungsfähiges Gurt- und Airbagsystem. Dazu gehören zum Beispiel adaptive, zweistufige Front-Airbags, Gurtstraffer vorn und an den äußeren Fondsitzplätzen, adaptive Gurtkraftbegrenzer und neu entwickelte Head-/Thorax-Seitenairbags anstelle der bisherigen Sidebags. Ebenso tragen der vermehrte Einsatz höherfester und höchstfester Stahllegierungen, hochfeste Klebeverbindungen sowie zusätzliche Trägerprofile in der Karosseriestruktur dazu bei, dass die Insassen auch bei schweren Unfällen gut geschützt sind.

Auf dem Gebiet der Fahrsicherheit und der Fahrstabilität setzt Mercedes-Benz in der A-Klasse durch eine Reihe von Neuentwicklungen Standards. An der Spitze der fahrwerkstechnischen Innovationen steht die Parabel-Hinterachse, die sich durch präzise Radführung und gute Wankabstützung in Kurven auszeichnet. Damit hat die neue Hinterachse maßgeblichen Anteil an der vorbildlichen Fahrsicherheit, dem dynamischen Handling und dem hohen Fahrkomfort der A-Klasse.

Serienmäßig bietet das Fahrwerk ein neues selektives Dämpfungssystem, eine Weltpremiere im Automobilbau. Mit dieser Technik werden die Stoßdämpferkräfte der jeweiligen Fahrsituation angepasst: Bei normaler Fahrweise sorgt eine weiche Stoßdämpfer-Charakteristik für hohen Abrollkomfort, während bei dynamischer Kurvenfahrt die volle Dämpfkraft zur Verfügung steht und die A-Klasse bestmöglich stabilisiert wird.

Mehr Leistung, weniger Verbrauch

Die Motoren und Getriebe der Mercedes-Benz A-Klasse bieten jetzt mehr Leistung und Drehmoment bei vorbildlichem Kraftstoffverbrauch und Komfort. Das sorgt für großen Fahrspaß bei umweltfreundlichen Verbrauchswerten. Die Motoren sind so konstruiert, dass sie in einem Winkel von bis zu 59 Grad hinter der Vorderachse eingebaut werden können. So werden die Vierzylinder zu wichtigen Komponenten des intelligenten Sicherheitskonzepts: Bei einer schweren Frontalkollision gleiten sie nach unten ab, ohne die Fahrgastzelle zu beschädigen.

Das Motorenprogramm der zweiten Auflage besteht aus sieben Vierzylinder-Triebwerken, darunter sind drei neu entwickelte CDI-Direkteinspritzer und ein Ottomotor mit Turboaufladung. Im Vergleich zum Vorgängermodell steigt die Leistung der Otto- und Dieselmotoren für die A-Klasse um bis zu 38 Prozent; das Drehmoment verbessert sich um bis zu 46 Prozent. Alle Vierzylinder erfüllen die strengen EU-4-Abgaslimits, für die Dieselmotoren ist auf Wunsch ein Partikelfiltersystem lieferbar. Trotz höherer Leistung verringert sich der Kraftstoffverbrauch der Ottomotoren deutlich.

CDI der zweiten Generation

Der Motor des A 160 CDI leistet 82 PS (60 kW), der A 180 CDI wird von einem 109 PS (80 kW) starken Dieselmotor angetrieben, und das Aggregat des Spitzenmodells A 200 CDI bringt 140 PS (103 kW) Leistung. Zu den wesentlichen Unterschieden gegenüber den Vorgängermodellen zählen der von 1689 auf 1991 Kubikzentimeter vergrößerte Hubraum, höhere Zünddrücke und die Common-Rail-Einspritzung der zweiten Generation, die mit doppelter Piloteinspritzung, höherem Einspritzdruck (1600 bar) und neu entwickelten Siebenloch-Einspritzdüsen anstelle der bisherigen Sechsloch-Düsen arbeitet. Diese und andere Maßnahmen bewirken, dass Leistung und Drehmoment deutlich steigen, die Abgas-Emissionen sinken und sich der Geräuschkomfort hörbar verbessert. Der auf Wunsch lieferbare Partikelfilter reduziert die sowieso schon niedrigen Ruß-Emissionen um weitere 99 Prozent.

Leistungsstarke Ottomotoren

Die Vierzylinder-Ottomotoren bieten im Vergleich zum W 168 ein Leistungsplus von bis zu 38 Prozent und ein um bis zu 36 Prozent höheres Drehmoment. Gleichzeitig vermindern sich Kraftstoffverbrauch, Abgas- und Geräusch-Emissionen. Die höhere Leistung und das stärkere Drehmoment der neuen Modelle A 150 mit 95 PS (70 kW), A 170 mit 115 PS (85 kW) und A 200 mit 136 PS (100 kW) basieren auf einem um jeweils 100 Kubikzentimeter größeren Hubraum und dem Einsatz eines Schaltsaugrohrs, mit dessen Hilfe die Durchzugskraft im unteren Drehzahlbereich steigt.

Spitzenmodell der A-Klasse ist der A 200 Turbo mit einem Motor, der 193 PS (142 kW) leistet. Das Aggregat zählt zu den stärksten Triebwerken seiner Hubraumklasse. Der Motor ist ein neu entwickeltes modernes Leichtbau-Triebwerk mit Turboaufladung und natriumgekühlten Auslassventilen und bietet ein maximales Drehmoment von 280 Newtonmeter, das bereits ab 1800/min zur Verfügung steht. Es bleibt in einem breiten Drehzahlband bis zum Erreichen der maximalen Leistung bei 4850/min konstant.

AUTOTRONIC-Premiere

In der zweiten Generation der A-Klasse stellt Mercedes-Benz erstmals ein stufenloses Automatikgetriebe vor, das auf Wunsch mit allen Motoren kombinierbar ist: AUTOTRONIC leitet eine neue Ära der Getriebetechnik ein. Es arbeitet nach dem Prinzip einer „Continuous Variable Transmission“ (CVT), bei der die Übersetzungen mittels Kegelscheiben-Variator und Schubgliederband stufenlos verändert werden. Dadurch beschleunigt die A-Klasse ohne Zugkraftunterbrechung, und der Motor erreicht seine Maximalleistung schneller als bei einem herkömmlichen Automatikgetriebe. Zudem bietet die stufenlose AUTOTRONIC hohen Fahr- und Geräuschkomfort. Der Fahrer kann die Charakteristik des Getriebes mit der Wahl zwischen Komfort- und Sport-Programm entscheiden. Die komplette AUTOTRONIC misst in der Länge nur 330 Millimeter und ist damit das kompakteste stufenlose Automatikgetriebe der Welt. Auch das serienmäßige Sechsgang-Schaltgetriebe der Modelle A 180 CDI, A 200 CDI und A 200 TURBO ist eine Neuentwicklung. Es zeichnet sich durch kompakte Aluminiumbauweise und hohe Schaltpräzision aus.

Drei Lines mit umfangreicher Serienausstattung

Die Baureihe 169 wird in den drei Ausstattungslines „Classic“, „Elegance“ und „Avantgarde“ angeboten. Alle drei Varianten haben eine umfangreiche Serienausstattung, schon das Basismodell „Classic“ punktet serienmäßig mit wichtigen Sicherheits- und Komfortdetails, die in dieser Fahrzeugklasse nicht selbstverständlich sind. Dazu gehören adaptive Front-Airbags, Head-/Thorax-Seitenairbags, adaptive Gurtkraftbegrenzer, Multifunktions-Lenkrad, geschwindigkeitsabhängige Servolenkung (Parameterlenkung), selektives Dämpfungssystem und Klimaanlage. Die Line „Elegance“ setzt durch zusätzliche Komfort- und Design-Details Akzente, die Line „Avantgarde“ betont ihren sportlich-progressiven Charakter unter anderem mit 16-Zoll-Reifen und Projektionsscheinwerfer.

Das innovative Lamellen-Schiebedach der A-Klasse hat Mercedes-Benz weiterentwickelt: Für die neue A-Klasse ist auf Wunsch ein elektrisch bedienbares Panorama-Schiebedach lieferbar, dessen transparente Lamellen aus getöntem Kunststoff bestehen und durch eine kratzbeständige Beschichtung geschützt werden, die auch die Transmission der UV-Strahlen des Sonnenlichts verhindert. Wird das innovative Schiebedach geöffnet, stellt sich zuerst die vorderste Lamelle auf und bleibt als Windabweiser in dieser Position stehen.



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Ökologisch vorbildlich

Die Baureihe 169 überzeugt ökologisch mit geringem Schadstoffausstoß, günstigem Kraftstoffverbrauch, niedrigen Geräuschen sowie dem Einsatz von Rezyklaten und Naturmaterialien. Neben der Emissionsreduzierung bei Produktion und Gebrauch des Fahrzeugs spielt für Mercedes-Benz die Ressourcenschonung bei der Materialauswahl eine wichtige Rolle. Umgesetzt werden beide Ziele mit einem Konzept, das auf einer Öko-Bilanzierung der A-Klasse über den gesamten Lebensweg des einzelnen Fahrzeugs beruht: In dieser Zeit fällt zum Beispiel die Kohlendioxid-Emission um rund neun Prozent geringer aus als beim Vorgängermodell.

Die A-Klasse besteht überwiegend aus Materialien, für die Recycling-Verfahren entwickelt und erprobt sind: Das sind zu 65,7 Prozent Stahl- und Eisen-Werkstoffe, zu 17,7 Prozent Kunststoffe sowie zu 7,8 Prozent Bunt- und Leichtmetalle. Insgesamt 54 Bauteile mit einem Gesamtgewicht von 34 Kilogramm werden anteilig aus hochwertigen rezyklierten Kunststoffen hergestellt, und der Gewichtsanteil der Bauteile aus Naturmaterialien steigt gegenüber dem W 168 um 98 Prozent. Naturmaterialien finden sich in der Tankentlüftung (Aktivkohlefilter aus Olivenkoks) ebenso wie bei den Sitzen (Flachs) und in der Unterbodenverkleidung (Abaca-Fasern, die als stärkste und längste Naturfasern der Welt gelten).

2005 – Sieger der ADAC-Pannenstatistik

Die A-Klasse heimst bereits im Jahr des Wechsels zur zweiten Generation Bestnoten bei der Pannenstatistik des ADAC ein: In der Kategorie „Untere Mittelklasse“ punktet der kleinste Mercedes-Benz mit einer Pannenquote von nur 2,3 Promille im Jahr 2004.

Und beim Umwelt-Ranking 2005 des Umweltinstituts Öko-Trend wird der A 160 CDI als „umweltverträglichstes Fahrzeug mit konventionellem Antrieb“ ausgezeichnet. Das verdankt diese A-Klasse dem niedrigen Verbrauch von nur 4,9 bis 5, 3 Liter Diesel auf 100 Kilometer, aber auch dem verstärkten Einsatz recycelter Materialien und Bauteilen aus nachwachsenden Rohstoffen.

Fünf Sterne im Crashtest

Beim europäischen NCAP-Crashtest (New Car Assessment Programme) wird die A-Klasse Klassenprimus und erhält die Bestnote von fünf Sternen. Das hervorragende Ergebnis beweist einmal mehr die Wirksamkeit des patentierten Sandwich-Sicherheitskonzepts der A-Klasse: Weil Motor und Getriebe bei einem schweren Frontalaufprall nach unten weggleiten, steht im Vorderwagen eine größere Knautschzone zur Verfügung als bei anderen Personenwagen dieser Größenklasse. Überdies bietet das Sandwich-Konzept beim Seitenaufprall Vorteile, weil die Passagiere höher sitzen als in anderen Fahrzeugen des Marktsegments.

Für umfassende Insassensicherheit sorgen auch adaptive Front-Airbags, die sich je nach Unfallschwere in zwei Stufen entfalten, und neu entwickelte Head-/Thorax-Bags. Sie schützen beim Seitenaufprall Kopf und Brustbereich der Frontpassagiere gleichermaßen. Eine Gurtstatus-Anzeige im Kombi-Instrument informiert den Autofahrer, ob die Insassen angeschnallt sind.

Die vorbildliche Sicherheit der A-Klasse basiert auf der Analyse des realen Unfallgeschehens. Das Mercedes-Benz Konzept definiert die Fahrzeugsicherheit als eine ganzheitliche Aufgabe, die von der Unfallvermeidung mittels elektronischer Assistenzsysteme wie ESP® und Bremsassistent über den auf die jeweilige Unfallschwere abgestimmten Insassenschutz und bis zur schnellstmöglichen Rettung der Insassen nach einer Kollision reicht.

2005 – Der A 200 TURBO kommt

Im Juli 2005 ist die Familie der zweiten A-Klasse-Generation komplett: Zunächst ist die Baureihe 169 mit jeweils drei Diesel- und Benzinmodellen an den Start gegangen. Nun ergänzt der Mercedes-Benz A 200 TURBO das Programm. Mit 193 PS (142 kW) bietet er Fahreigenschaften wie ein Sportwagen.

Damit garantiert der Vierzylinder-Benziner überragende Fahrleistungen. Für den Spurt von null auf 100 km/h vergehen im A 200 TURBO nur 7,5 Sekunden; das Höchsttempo beträgt 228 km/h. Dennoch bleibt der Kraftstoffkonsum mit 7,9 Liter auf 100 Kilometer vergleichsweise bescheiden. Der A 200 TURBO ist, wie alle Modelle der A-Klasse, als Fünftürer oder als dreitüriges Coupé zu haben, bei der Ausstattung stehen die Lines „Avantgarde“ und „Elegance“ zur Wahl.

Von 2005 an bietet Mercedes-Benz für alle A-Klasse Modelle ein Sportpaket an. Dazu gehören unter anderem 17-Zoll-Leichtmetallfelgen, ein gelochter und in Mattsilber lackierter Kühlergrill, Sportpedale mit Gumminoppen, ein Sportschalthebel, ein Lenkrad in Sportoptik mit perforiertem Lederbezug und ein Kombiinstrument auf silbernem Hintergrund.

2005 – 200 000 Fahrzeuge im ersten Jahr

Mit der zweiten Generation der A-Klasse ist Mercedes-Benz nach einem Jahr klarer Marktführer unter den Premium-Anbietern in diesem Marktsegment. In den ersten zwölf Monaten nach dem Start der Baureihe 169 werden mehr als 200 000 Fahrzeuge ausgeliefert. Allein in Deutschland entscheiden sich bis Sommer 2005 rund 105 000 Käufer für die Neuauflage der A-Klasse. Beliebteste Motorisierung ist der A 180 CDI, für den sich gut ein Drittel aller Kunden entscheidet. Auf Platz zwei folgt das Basismodell A 150 mit einem Käuferanteil von 25 Prozent. Die gefragtesten Sonderausstattungen der A-Klasse sind Lederlenkrad, Licht- und Sichtpaket sowie das stufenlose Automatikgetriebe AUTOTRONIC.

2006 – 1,5 Millionen Fahrzeuge der A-Klasse

Im Dezember 2006 bricht die Mercedes-Benz A-Klasse einen neuen Produktionsrekord: Insgesamt sind bisher 1,5 Millionen Fahrzeuge des kompakten Mercedes-Benz gebaut worden. Die erste Modellreihe erreicht von 1997 bis 2004 einen Absatz von mehr als 1,1 Millionen Einheiten, für die zweite Generation entscheiden sich seit September 2004 bereits 371 700 Kunden. Die Mercedes-Benz A-Klasse wird seit 1997 im Werk Rastatt produziert. Seit 2005 läuft dort auch die Mercedes-Benz B-Klasse vom Band. Der Standort beschäftigt mittlerweile rund 6500 Mitarbeiter, dazu kommen weitere 1200 Mitarbeiter der Zuliefererfirmen, die auf dem Werksgelände in einem Industrie-Park angesiedelt sind.





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2008 - Modellpflege

Im Frühjahr 2008 stellt Mercedes-Benz den Fünftürer und das dreitürige Coupé in rundum aufgewerteten Versionen vor. In der Frontansicht wirkt der kompakte Mercedes-Benz jünger und zugleich souveräner als bisher. Die neu gestalteten Scheinwerfer verbinden mit ihrer schwungvollen Linienführung Front- und Seitenpartie, die so buchstäblich wie aus einem Guss erscheinen. Der ebenfalls neu geformte Stoßfänger verstärkt diesen Eindruck; sein unterer Lufteinlass wurde deutlich vergrößert und betont die Breite der Karosserie. Auch die Kühlermaske zeigt sich in neuem Design, das den progressiven Charakter der A-Klasse verstärkt.

Durch Designelemente der Frontpartie differenzieren sich die Lines der A-Klasse noch deutlicher als bisher. So erhält die Line AVANTGARDE einen speziell gestalteten Stoßfänger, dessen Design die Pfeilung der Frontpartie stärker betont und dadurch noch mehr Agilität symbolisiert. In der Seitenansicht unterscheiden sich die Lines der A-Klasse durch ihr individuelles Felgen-Design. Während das Basismodell serienmäßig mit 15-Zoll-Rädern und Radzierblenden im Sieben-Speichen-Design ausgestattet ist, fahren ELEGANCE und AVANTGARDE auf individuell gestalteten Leichtmetallfelgen im 16-Zoll-Format. Die neuen, größeren Außenspiegelgehäuse und die Türgriffe werden jetzt bei allen Modellvarianten in Wagenfarbe lackiert.

Das Heck der A-Klasse wird durch einen modifizierten Stoßfänger und neu gestaltete Rückleuchten dominiert, die weit bis in die Seitenflanken ragen. Beide Maßnahmen bewirken, dass die Karosserie breiter und damit noch kraftvoller wirkt. Innenraum: Größere Ablagen und neue Stoffe werten das Interieur auf Auch bei der Überarbeitung des Interieurs widmeten die Mercedes-Designer ihr Augenmerk der weiteren Wertsteigerung und wählten unter anderem neue, qualitativ hochwertige Polsterstoffe und Türbeläge. Zusätzlich werten neue Zierteile aus rauchgrauem, schräg gebürsteten Aluminium den Innenraum der Line AVANTGARDE auf, während das vornehme Ambiente des Modells ELEGANCE durch Holzzierteile verstärkt wird. Allen Varianten der A-Klasse sind das größere Ablagefach in der Mittelkonsole und der neu gestaltete Cupholder zwischen den Vordersitzen gemeinsam.

Wirtschaftlichkeit: Der A 160 CDI BlueEFFICIENCY verbraucht nur 4,5 Liter

Mit Verbrauchswerten zwischen 4,9 und 8,1 Litern je 100 Kilometer unterstreicht die neue Generation der A-Klasse ihre Wirtschaftlichkeit. Dank weiterer Detailverbesserungen verringerte sich der Kraftstoffverbrauch der modernen DieselDirekteinspritzer gegenüber den Vorgängermodellen um über acht Prozent oder 0,5 Liter pro 100 Kilometer. Für den dreitürigen A 160 CDI mit Schaltgetriebe liefert Mercedes-Benz ab Herbst 2008 ein serienmäßiges BlueEFFICIENCYPaket, das Motorwirkungsgrad, Aerodynamik, Rollwiderstand, Energiemanagement und Gewicht weiter verbessert. Die Summe der Maßnahmen bewirkt eine Kraftstoffersparnis von 0,4 Litern, sodass der A 160 CDI BlueEFFICIENCY beim NEFZ-Fahrtest nur 4,5 Liter je 100 Kilometer verbraucht. Die CO2-Emissionen des 60 kW/82 PS starken Coupés betragen 119 Gramm pro Kilometer.

Das BlueEFFICIENCY-Paket beinhaltet unter anderem eine aerodynamisch optimierte Kühlermaske. Sie ist an ihrer Innenseite geschlossen und vermindert so das in den Motor strömende Luftvolumen; die Kühlung des CDI-Triebwerks bleibt trotzdem jederzeit gewährleistet. Außerdem ist die Karosserie um zehn Millimeter tiefer gelegt, um den Luftwiderstand weiter zu verringern. Ein zusätzliches Potenzial zur Kraftstoffeinsparung nutzen die Mercedes-Ingenieure, indem sie die Spannungsversorgung an Bord des A 160 CDI BlueEFFICIENCY bedarfsgerecht und damit energiesparend steuern. Um die Batterie optimal und energieeffizient nachzuladen, nutzt das Generatormanagement konsequent die Schubphasen des Motors zur Umwandlung in elektrische Energie.

Start-Stopp-Funktion: Im Leerlauf schaltet sich der Motor automatisch ab

Bei den Benzinern erzielen die Mercedes-Ingenieure durch eine neu entwickelte ECO Start-Stopp-Funktion beim europäischen Fahrtest Verbrauchsvorteile von bis zu 0,4 Litern je 100 Kilometer. Dieses System ist ab Herbst 2008 für die volumenstarken Modelle A 150 BlueEFFICIENCY und A 170 BlueEFFICIENCY lieferbar. Es schaltet den Motor automatisch ab, wenn der Autofahrer das Schaltgetriebe bei niedriger Geschwindigkeit in Leerlaufposition bringt und gleichzeitig das Bremspedal betätigt. Sind die Voraussetzungen für den Motorstopp erfüllt, wird der Fahrer durch eine spezielle Anzeige im Kombi-Instrument informiert. Im Bruchteil einer Sekunde und fast geräuschlos springt der Motor wieder an, sobald die Kupplung getreten oder die Bremse gelöst wird. Dieser ebenso schnelle wie komfortable Motorstart ist ein wesentlicher Vorteil der Mercedes-Technik gegenüber anderen Systemen dieser Art. Mit der ECO Start-Stopp-Funktion verringert sich der Kraftstoffverbrauch im NEFZ-Zyklus nochmals um rund 6,5 Prozent. Der A 150 BlueEFFICIENCY (70 kW/95 PS) absolviert die Messfahrt mit einem Verbrauch von 5,8 Litern je 100 Kilometer. Das entspricht 139 Gramm Kohlendioxid pro Kilometer.

Ökologie: Die A-Klasse ist der erste Kompaktwagen mit Umwelt-Zertifikat

Solche Praxisergebnisse sind für Mercedes-Benz maßgebend, wenn es um die Bewertung neuer Technologien geht. Die Stuttgarter Automobilmarke beurteilt die Umweltverträglichkeit der Fahrzeuge nicht nur aufgrund der Ergebnisse standardisierter Abgas- und Verbrauchsmessungen, sondern untersucht den gesamten Lebenszyklus -- von der Herstellung über die langjährige Nutzung bis zur Altauto-Verwertung. Die Analyse von mehr als 40 000 Einzelprozessen ergibt ein ganzheitliches Bild und ermöglicht eine objektive Bewertung der Entwicklungsarbeit. Diese Öko-Bilanz bildet die Grundlage für das Umwelt-Zertifikat gemäß der strengen, internationalen ISO-Norm 14062 „Design For Environment“, das die A-Klasse als weltweit erster Kompaktwagen erhält.

2010: Zwei Millionen A-Klassen produziert

„Wir sind stolz auf zwei Millionen A-Klassen - Das Jubiläums-Fahrzeug ist für unser Werk ein ganz besonderes“, betont der Rastatter Werkleiter Peter Wesp anlässlich dieses Produktionsmeilensteins, „denn es zeigt den Markterfolg des Modells und damit auch den Erfolg unseres Werkes. Die 5.300 Rastatter Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter arbeiten jeden Tag mit vollem Engagement daran, dass jedes einzelne Fahrzeug in Top-Qualität vom Band läuft.“ Das Jubiläumsfahrzeug, ein zirrusweißer A 200 ist für eine Kundin in Eisenhüttenstadt bestimmt.

Auf dem Genfer Autosalon 2012 trat schließlich die dritte Generation der Mercedes-Benz A-Klasse die Nachfolge an...



Autor: Thomas Frankenstein

Fotos: Daimler, NCAP

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