Kleine Außenmaße, großer Innenraum? Das Mercedes "Family Car China"

Vor 25 Jahren: Die Idee eines kompakten Familienautos

Kleine Außenmaße, großer Innenraum? Das Mercedes "Family Car China": Vor 25 Jahren: Die Idee eines kompakten Familienautos
Erstellt am 28. November 2019
Manchmal ist es gut, wenn eine Idee eine Idee bleibt. Und manchmal ist es gut, wenn ein Konzeptfahrzeug noch nicht final produziert wird. Mercedes-Benz hatte mal so eine Idee eines Konzeptfahrzeugs. Bei der abgebildeten blauen "Nuckelpinne" handelt es sich um die Idee eines kompakten Familienautos. Grundsätzlich erstmal eine gute Idee! Aber die letztendliche Entwicklung war dann doch viel besser!
 
Vor 25 Jahren präsentierte Mercedes-Benz auf der Family Car-Ausstellung in Peking das speziell für China entwickelte Konzept eines kompakten Familienautos, das "Family Car China" (FCC).
 
Die wichtigsten Merkmale des FCC-Konzepts lauten: Kleine Außenmaße bei gleichzeitig großem Innenraum sowie höchste Standards bei Komfort, Qualität und Umweltverträglichkeit. „Das FCC zeichnet sich insbesondere durch seine überlegene Sicherheit, Zuverlässigkeit und Variabilität aus“, sagt Jürgen Hubbert, das für den Geschäftsbereich Pkw zuständige Vorstandsmitglied der damaligen Mercedes-Benz AG.

One-Box-Design mit Platz wie in der Mittelklasse?

 
Das Family Car China unterscheidet sich grundlegend von bekannten Personenwagen-Konstruktionen in dieser Klasse. Die Karosserie im richtungsweisenden One-Box-Design besteht optisch aus einem Stück und ähnelt der Form "moderner" Großraumlimousinen. Im Innenraum herrschen die Platzverhält­nisse einer Limousine der gehobenen Mittelklasse. Fahrer, Beifahrer und die möglichen drei Fondpassagiere haben wesentlich mehr Platz als bisher in kompakten Autos üblich. Trotzdem ist der FCC mit einer Gesamtlänge von 3,56 Metern kürzer als übliche Kompaktwagen seiner Klasse und nimmt daher eine geringere Verkehrsfläche in Anspruch.

Die Sandwich-Bauweise schützt beim Frontaufprall!

 
Auch in puncto Sicherheit erfüllt das FCC die von Mercedes-Benz gestellten hohen Anforderungen. Dies wird vor allem durch die Unterflur-Anordnung der Aggregate erreicht, bei der eine kompakte Motor-Getriebe-Einheit unterhalb der Fahrgastzelle untergebracht wird und bei einer Kollision unter den Fahrzeugboden gleitet. Zusätzlichen Insassenschutz bieten Airbag, Gurtstraffer an den Vordersitzen sowie Gurte und Kopfstützen an allen Plätzen. Auch bei einer seitlichen Kollision sind die Insassen aufgrund ihrer erhöhten Sitzposition gut geschützt.

Flott in der Stadt: In 6 Sekunden auf 50 km/h!

 
Für das FCC sieht die Mercedes-Benz Studie einen modernen und sparsamen 1,3-Liter-Benzinmotor mit einer Leistung von 40 kW (55 PS) vor, der mit einem Dreiwege-Katalysator ausgerüstet ist. Damit könnte das Fahrzeug in weniger als 6 Sekunden von null auf 50 km/h beschleunigen und somit gute Fahrleistungen besonders für den Stadtverkehr bieten. Die Höchstgeschwindigkeit liegt rein rechnerisch bei knapp 150 km/h. Der Verbrauch dürfte bei rund 4 Litern auf 100 Kilometer liegen.

Bis zu 7 Personen können mitfahren!

 
Das Konzept des FCC ist variabel. Aus der fünftürigen Grundversion mit fünf Sitzplätzen lassen sich beispielsweise eine Großraumlimousine mit drei Sitzreihen für sieben Passagiere, ein Pick-up mit fünf Sitzen und kleiner Ladefläche für sperrige Güter oder ein Kasten­wagen mit zwei Sitzplätzen und geräumigem Transportraum ableiten.

Funktional aber unsexy? Mit der A-Klasse wird es besser!

 
So richtig schick wirkt das Konzept des FCC allerdings nicht. Umso erstaunlicher, dass Mercedes-Benz aus dem Konzept des FCC die damals neue A-Klasse entwickelt hat. Die stilistischen Ähnlichkeiten zur A-Klasse der Baureihe 168 sind unübersehbar. Im März 1997 hat die Serienversion der A-Klasse schließlich auf dem Internationalen Auto-Salon Genf Premiere. Auch sie bietet alle Vorteile eines kompakten aber geräumigen Autos - und wirkt im Gegensatz zum FCC auch deutlich schicker, eleganter und smarter.

Die A-Klasse der Baureihe 168 kommt auf den Markt!

 
Bilder: Daimler AG

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