Die Spannung steigt - online

Autoversteigerungen in Corona-Zeiten: Youngtimer und Klassiker online kaufen?

Die Spannung steigt - online: Autoversteigerungen in Corona-Zeiten: Youngtimer und Klassiker online kaufen?
Erstellt am 11. März 2021

Seit Jahren liegen Autoversteigerungen voll im Trend. Insbesondere immer mehr Klassikfans besuchen die Verkaufsevents bei Großveranstaltung und wollen den Nervenkitzel spüren. Doch was ist mit der Szene zu Corona-Zeiten?

In den vergangenen Jahren haben immer mehr Autoklassiker auf Versteigerungen den Eigentümer gewechselt. Der Trend kam wie die meisten ihrer Art aus den USA und hat sich dann über England nach Deutschland, Frankreich und die Schweiz übertragen. Doch gerade in den USA gibt es landesweit eine Vielzahl von kleinen, mittleren und gigantischen Versteigerungsevents, bei denen eine 2.000-Dollar-Schrottkiste genauso schnell die Garage wechselt, wie ein millionenschwerer Mercedes-Benz 300 SL Flügeltürer. Am bekanntesten sind hierbei die Versteigerungen in Scottsdale, Amelia Island und Pebble Beach. Doch da in den vergangenen zwölf Monaten die meisten Großveranstaltungen ausgefallen sind, hat sich die Pandemie auch auf den Markt der Versteigerungen ausgewirkt. Wie andere Events auch wurden diese von Onlineauktionen ersetzt, die ebenfalls in den USA ihren Ursprung hatten.

Bring a Trailer: Lässt sich bei BaT ein Schnäppchen machen?

Am bekanntesten ist dabei wohl die Plattform „bring-a-trailer“ – kurz BAT. Regelmäßig sind hier mehrere hundert Auktionen online und man kann sich nach entsprechender Anmeldung einloggen und nach Herzenslust bieten. Das Angebot reicht von einem 2008er Ford Shelby GT 500 Cabrio mit 17.000 Meilen über einen 1994er Mercedes 500 E mit 37.000 Meilen oder einen 1972er Ferrari Dino 246 GTS bis zu einem 1966er Chevrolet Corvair Monza Spyder. Regelmäßig gibt es auf der Plattform auch neuere und sogar neue Fahrzeuge – bevorzugt Sportwagen – in besonders beworbenen Tagesaktionen. Das Preisspektrum ist breit, wobei wirklich günstige oder gar billige Fahrzeuge bei bring-a-trailer nur selten zu finden sind. Wer ein Fahrzeug anbieten will, zahlt dafür zwischen 99 und 349 Dollar – je nach Angebotspaket und einem etwaigen externen Fotoaufwand. Interessant und unterhaltsam: die Podcasts auf www.bringatrailer.com.

Neu am Markt: Collecting Car

Mit Collecting Cars kommt eine neue Onlineplattform nunmehr auch nach Deutschland. Erst Mitte 2019 ging Collecting Cars ans Netz und hat in dieser Zeit immerhin 26.000 registrierte Nutzer aus 65 Ländern gewinnen können. Trotz oder gerade wegen der Corona Pandemie konnten bei den Versteigerungen bisher mehr als 1.700 Fahrzeuge im Gesamtwert von rund 65 Millionen Euro versteigert werden – bevorzugt in Großbritannien. Damit ist Collecting Cars in Europa der Marktführer. Bei der Werbung setzen die versteigerungsfreudigen Briten in erster Linie auf Mundpropaganda der Klassiker- und Sportwagenszene sowie auf Social-Media-Plattformen. Mehr 125.000 Follower sorgen für ein entsprechendes Grundrauschen und eine gewisse Aufmerksamkeit des immer größer werdenden Marktes. Und wo bekommt man auf einer Versteigerungsplattform sonst schon einen 1962er Hillman Minx Rally?

Versteigerung von Kennzeichen?

„Unser Team in Deutschland hat bereits viele spannende Autos für die Plattform gewinnen können", erklärt Edward Lovett, Gründer von Collecting Cars, „die DACH-Region ist für uns strategisch gesehen extrem wichtig – schließlich leben eine Vielzahl der registrierten Bieter und Verkäufer im deutschsprachigen Raum. Die Kunden in Kontinentaleuropa können durch unser Team vor Ort zukünftig noch besser betreut werden.“ In einem nächsten Schritt soll es in andere europäische Märkte gehen. Eines der spektakulärsten Stücke der vergangenen Wochen: ein seltener Aston Martin V8 Volante Zagato aus dem Jahr 1989, der für ein Höchstgebot von gut 170.000 Euro den Besitzer wechselte. Wenn es etwas günstiger sein soll: In Rom wird über die Plattform gerade ein himmelblauer Fiat 500 Jolly angeboten. Aktuelles Gebot: 10.000 Euro. Bei uns weitgehend unbekannt, in Großbritannien sehr beliebt. Die Versteigerung von Kennzeichen. Für die Nummer 20 DFX liegt das Gebot aktuell bei immerhin 1.200 britische Pfund. Für das noch eingängigere 200 LE sind es bereits 2.200 Pfund.

Oder doch ganz klassisch auf eBay ersteigern?

Einen ganz anderen Markt spricht die weltweite größte Versteigerungsplattform Ebay an. Doch seitdem die Corona Pandemie die Menschen vor dem heimischen Rechner fesselt, hat sich der Fahrzeugmarkt auch hier nach oben entwickelt. Die Auktionen kennen hier weder nach oben noch nach unten Grenzen. So werden Unfallfahrzeuge, rostige Schrottmodelle und gewöhnliche Familienautos ebenso über Ebay angeboten wie exklusive Sportwagen und Klassiker. So wird aktuell zum Beispiel die spektakuläre Staatslimousine des Mercedes 600 (Baureihe 100) aus dem Jahre 1966 mit gerade einmal 62.000 Kilometern angeboten. Startpreis: 29.000 Euro. Allerdings steht die schwarze Schönheit in einem restaurationsbedürftigen Zustand aktuell noch in Irland. Wer es etwas sportlicher mag, kann versuchen, sich den schwarzen Ferrari Mondial 3.4 t mit 300 PS und einer Laufleistung von 66.200 Kilometer zu sichern. Doch ob der Verkäufer den Mindestpreis von 51.900 Euro realisieren kann, erscheint zumindest fraglich. Wie alle hofft auch er wohl darauf, dass die Bieterstimmung entsteht, die vor dem heimischen Rechner schon einmal ähnlich heiß sein kann, wie im realen Versteigerungssaal, auf den sich jedoch die meisten Klassikfans freuen.

Keine Frage, dass Onlineauktionen eine immer größer werdende Bedeutung bekommen werden – auch in Zeiten nach Corona. Doch noch mehr Spaß macht es, wenn im Saal der echte Hammer fällt.

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