Visionäre Vorstellung: „Autonomer Unimog“ von gestern war schon einer von morgen!?

Charmante Vision führt vorwärts in die Vergangenheit: Autonom fahrender „Mercedes Unimog 565 SB" von 1963

Visionäre Vorstellung: „Autonomer Unimog“ von gestern war schon einer von morgen!?: Charmante Vision führt vorwärts in die Vergangenheit: Autonom fahrender „Mercedes Unimog 565 SB" von 1963
Erstellt am 6. Dezember 2019

Wann immer heutzutage vom autonomen Fahren die Rede ist, wird es stets als ein Zukunftsprojekt hingestellt. Auch bei Mercedes-Benz sind alle Hoffnungen und Erwartungen, die mit dem autonomen Fahren verbunden sind, eine Wette auf morgen. Doch die Geschichte, die Andrej Troha Mercedes-Fans.de erzählt hat, zeichnet ein anderes Bild. Vollkommen Autonomes Fahren beim Stern war schon vor vielen Jahren bis zur Alltagstauglichkeit entwickelt und ging beim Daimler 1963 sogar als „Unimog 565 SB“ in Serie. Klingt unglaublich? Zu schön, um wahr zu sein? Stimmt, aber es ist eine charmante Geschichte mit den dazu passenden Deep-Fake-Bildern, die sich der Grafiker und Art Direktor der Kreativ-Agentur Klicaj da ausgedacht hat. Hier kommt seine Geschichte:

Mitte der 1950er Jahre startete Mercedes-Benz eine Kooperation mit der Universität Stuttgart. Das Ziel der Zusammenarbeit war es, herauszufinden, ob ein autonomes Nutzfahrzeugs machbar sei. Der erste Prototyp auf Unimog-Basis war Ende 1959 fertiggestellt. Er absolvierte die ersten Fahrten auf einer 20 km langen Teststrecke ohne Beanstandung.

Nach weiteren intensiven Entwicklungs- und Erprobungsjahren war der 565 SB im Jahr 1963 serienreif. Die Technik war bahnbrechend: Der Standort des Fahrzeugs wurde aus Daten berechnet, die von einem komplexen Bodenradarsystem, einer IR-Kamera, einer Bewegungserkennungseinheit und Luftdruckdifferenzen bereitgestellt wurden. Die Daten wurden in einen Bordcomputer eingespeist, der schließlich ein komplexes hydro-pneumatisches Lenksystem steuerte.

Sofort nach seine Markteinführung war der Unimog 565 SB äußerst erfolgreich. Es entstanden spezifische Varianten fürs Militär, die Agrarwirtschaft und zur Freizeitnutzung. Der Erfolg des autonom fahrenden Unimogs leitete allerdings auch seinen jähen Untergang ein. Die Automatisierung des Nutzfahrzeugs bedeutete nämlich, dass Tausende von Kraftfahrern ihren Arbeitsplatz verloren. Das forderte den massiven Protest der Gewerkschafen heraus.

Der große Streik von 1967 besiegelte die Porduktionseinstellung des Unimog 565 SB. Dass von 1963 bis 1967 immerhin rund 32.000 Einheiten von dem fortschrittlichen Fahrzeug gefertigt worden sind, ist heute in Vergessenheit geraten.

Soweit die hübsche Geschichte, die sich Andrej Troha zu den Bildern hat einfallen lassen. In einer Sache irrt die kleine Story nicht. Mercedes-Benz ist tatsächlich ein Pionier auf dem Gebiet des Autonomen Fahrens. Der Ruhm der erste auf diesem Gebiet gewesen zu sein, gebührt freilich dem japanischen Ingenieurbüro Tsukuba, wo man 1977 das allererste autonom fahrende Fahrzeug ins Rollen brachte. Zehn Jahre später mischt der Daimler bei der Entwicklung des intelligenten, autonom fahrenden Kraftfahrzeugs mit.

Forschungsprojekt Prometheus

Forschungsprojekt Prometheus (1986 bis 1994), Erprobungsfahrzeug auf Basis eines Mercedes-Benz Transporters.

Die damalige Europäische Gemeinschaft, die spätere Europäische Union, rief im Oktober 1986 das Europaübergreifende EUREKA Prometheus Projekt zur Erforschung des Autonomen Fahrens. Prometheus bedeutet “PROgraMme for a European Traffic of Highest Efficiency and Unprecedented Safety” ins Leben.


Das höchste Niveau eines intelligenten Autos realisiert Mercedes-Benz bei Prometheus mit den so genannten VaMP bzw. Vita-Fahrzeugen. Hinter der Front- und Heckscheibe einer S-Klasse sind kleine Videokameras untergebracht, die eine Fahrzeugführung durch automatische Bildverarbeitung ermöglichen. Mit seinen elektronischen Augen behält der Bordcomputer den 360-Grad-Überblick über das Geschehen rund ums Fahrzeug. VITA (Vision Information Technology Application) hat die Eigenschaften eines vollgültigen Autopiloten, der eigenständig bremsen, steuern und beschleunigen kann. Der Schritt zum Autonomen Fahren auf höchstem Level war nurmehr ein kleiner. Im Oktober 1994 legt das Mercedes-Benz-Forschungsfahrzeug auf einer dreispurigen Autobahn im normalen Verkehr mit Geschwindigkeiten von bis zu 130 km/h über 1.000 Kilometer zurück, vollzieht dabei Spurwechsel in beiden Richtungen und demonstriert sogar Überholvergänge.

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Autor:‭ ‬Mathias Ebeling / Bilder Unimog 565 SB: Andrej Troha


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