Mercedes Tuning orientiert sich am Original: A "Superstar" is born

Optischer Aufstieg eines Mercedes SL zum SLR McLaren

Mercedes Tuning orientiert sich am Original: A "Superstar" is born: Optischer Aufstieg eines Mercedes SL zum SLR McLaren
Erstellt am 7. April 2010

Dass der SLR McLaren wie ein Mercedes von einem anderen Stern anmutet, liegt nicht nur daran, dass große Teile seines Fertigungsprozesses nicht in Deutschland, sondern bei McLaren in England vorgenommen wurden. Sein galaktisches Niveau resultiert vielmehr aus der Kombination von Hightech-Konstruktion, exquisitem Styling und exzellenter AMG Power. Diese Mischung macht die limitierte Serie SLR McLaren sehr begehrlich. Indes hat Exklusivität auch ihren Preis. Und so kommt so mancher auf die Idee, einen SL der Baureihe W230 auf SLR McLaren Niveau zu beamen. Zumindest optisch!

Der seit 2004 in den britischen Gemeinden Portsmouth, (Fertigung der Rohkarosse) und Woking (Endmontage) gebaute SLR McLaren ist ein Supersportwagen, bei dem Fachpresse und Mercedes-Fans von Anfang an gleicher Meinung waren. Überirdisch lautete das einhellige Urteil für den Superstar unter den Roadstern.

Zu den heimlichen Bewunderern der ersten Stunde gehört auch Gerd Osthues. Als der Westfale die ersten Bilder von diesem Auto sah und von den überragenden Fahrleistungen des Roadsters hörte, war es um ihn geschehen: Kompressoraufgeladener 5,4 Liter-AMG-V8 mit 626 PS und 780 Nm max. Drehmoment. Höchstgeschwindigkeit 334 km/h. Beschleunigung von 0-100 km/h in 3,8 Sekunden. Keine Frage: Bei dem SLR McLaren handelte es sich um einen Ausnahmeathleten der besonderen Art.

Gerds Bauchgefühl sagte sofort 'Ja' zu diesem Wagen. Doch sein Verstand mahnte, nachdem er das Preisetikett des SLR McLaren zur Kenntnis genommen hatte, diesem verständlichen Wunsch nicht so ohne Weiteres und vor allem nicht sofort nachzugeben. Und darum bleib erst einmal alles, wie es war. Dieser Zustand war freilich so schlecht auch wieder nicht. Denn Gerd hielt ja bereits einen tollen Stern in seinen Händen. Ein 2003er SL, den er sich als Neuwagen gegönnt hatte, war in jenen Tagen sein ständiger Wegbegleiter.

Mit diesem Auto ist der Mercedes-Enthusiast auch immer gut gefahren. Gleichwohl ging ihm sein SLR McLaren nicht aus dem Kopf. Und sein Traum musste dann ja auch nicht ewig warten. Mittlerweile darf sich Gerd tatsächlich wie der Besitzer eines SLR McLaren fühlen. Allem Anschein nach, hat er sich seinen Herzenswunsch tatsächlich erfüllt und chauffiert den Mercedes seiner Träume.

Aber der Schein trügt. In Wirklichkeit ließ er seinen SL zum SLR McLaren transformieren. Optisch betrachtet wirkt der Umbau ziemlich authentisch. Akustisch übrigens auch. Denn natürlich verfügt der Replikant über die seitlich hinter der Vorderachse ausmündenden Sidepipe-Abgasanlage mit doppelläufigen Auslässen. Links wie rechts sieht's gut aus und klingt fast noch besser, denn betörend röhrend bringt der Auspuff den SL zu Gehör.

Bei der Auspuffanlage handelt es sich übrigens um eine Eigenbaukonstruktion der Firma XTON GmbH aus Dortmund. Gerd hatte diesen Veredler damit beauftragt, den SL zum SLR McLaren umzubauen. Im Nachhinein ist Gerd mit dieser Entscheidung sehr zufrieden gewesen: „Also, die XTON Leute haben ihren Job gut gemacht. Hier habe ich alles aus einer Hand bekommen und musste nicht noch zu X-anderen Tunern. Auto abgeben. Abholen. Abfahren. Das lief völlig problemlos und war ganz nach meinem Geschmack.

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Den Lohn der Mühe für den Umbau empfand Gerd als nicht zu hoch. Etwa 35.000 Euro ließ er sich die Metamorphose seines SL kosten. Addiert man den Anschaffungspreis für den W230 in Höhe von 126.000 € hinzu – dann investierte er 161.000 € in sein privates Fahrvergnügen. Das ist es ihm der Spaß allemal Wert gewesen - zumal ihn dieser unterm Strich nur den Bruchteil des echten SLR McLaren abverlangte.

Gerd liebt die Optik seines Mercedes. Und er ist nicht der einzige. Wo immer der Sportwagen in Sichtweite kommt, zieht er die Blicke an wie ein Magnet. Erst bei genauerem Hinsehen offenbart sich dem Kenner die ganze Wahrheit über den wunderschönen Stern. Zwar geht der Tacho bis 320 km/h und die Instrumente sind auch sportiv rot eingefärbt worden – doch präsentiert sich die Arbeitsplatz des Fahrers im SLR McLaren eindeutig in einem etwas anderen Look.

Auch das Lüften der Motorhaube enttarnt den Roadster sofort als Nachahmer. Unter der Haube dieses Zweisitzers sorgt nämlich nach wie vor ein 5-Liter-V8 mit 306 PS für die bewegenden Momente. Gerd genügt die Leistungsbereitschaft seines Achtzylinders voll und ganz: „250 km/h Spitzengeschwindigkeit und eine Beschleunigung von 0-100 km/h in 6,2 Sekunden machen mich persönlich rasend genug. Im Ernst: Mehr Tempo brauche ich für die 2.000 Kilometer, die das Auto pro Jahr bewegt wird, nicht!“

Wenn Gerd mit dem Mercedes seine Runden dreht, dann will er nicht schnell unterwegs sein, sondern in erster Linie eine gute Figur machen. Und das gelingt ihm auch, weil formal nun wirklich alles optimal um seinen W230 bestellt ist. Für diesen Befund sorgen vor allem die bei XTON verbauten SLR-McLaren-Teile. Motorhaube, Stoßstangen und Kotflügel mit den lamellenförmigen Lufteinlässen - alles wie es bei einem McLaren sein soll. Allein die Türen spreizen nicht auf Schmetterlingsart die Flügel. Sie streben im Lambo-Style geradlinig empor. Gerd freilich findet die Optik seiner Flügeltüren trotzdem irgendwie erhebend.

Um seinen Mercedes stilecht auf der Piste zu positionieren, ließ der Mercedes-Pilot das Active Body Control Fahrwerk 20 mm tiefer sinken und RS8-Räder von Lorinser verbauen. Bei den Felgen im Neunspeichen-Design, die einen schönen Blick auf die Bremsanlage mit McLaren Sättel und AMG-Scheiben gestatten, ist vorn 8,5 x 19 und hinten 9,5 x 19 das Maß der Dinge. Kontakt zum Asphalt halten die Felgen mit Continental-PZero-Rosso-Pneus der Dimension 255/35 ZR19 VA und 275/30 ZR19 HA.

Im Innenraum blieb mit Ausnahme der bereist erwähnten rot eingefärbten Instrumente so ziemlich alles beim Alten. Ein originaler Mercedes SLR McLaren hat an diesem Ort zwar eine etwas andere Aufmachung aber auch eher weniger das spektakuläre Tourenwagenprogramm zu bieten. Dennoch: Fahrerherz was willst Du mehr: Umbau gelungen. Traum erfüllt. Besitzer zufrieden. So soll es sein.

Mercedes-Fans Facts

Typ: Mercedes-Benz SL (W230), Umbau im SLR McLaren Look

Baujahr: 2003

Motor: 5-Liter-V8, XTON-Sidepipe-Abgasanlage links/rechts Leistung: 306 PS, Fünfgang-Automatik

Räder: Lorinser „RS8“ in 8,5 x 19 VA und 9,5 x 19 HA

Reifen: Continental „PZero Rosso“ in 255/35 ZR19 VA und 275/30 ZR19 HA

Fahrwerk: 20-mm-Tieferlegung des Fahrwerks mit Actice Body Control

Bremsen: McLaren-Bremssättel, AMG-Bremsscheiben

Karosserie: Mercedes SLR McLaren Body-Kit von XTON GmbH (Haube, Stoßstangen, Kotflügel) Flügeltüren

Innenraum: Tacho bis 320 km/h, Instrumente rot eingefärbt

Dank an: XTON, Dortmund

62 Bilder Fotostrecke | A Superstar is born: Aufstieg eines Mercedes SL zum SLR McLaren #01 #02

5 Kommentare

  • DominikP

    DominikP

    Mir gefällt das gar nicht... meiner Meinung nach wird der schöne SL nur verunstaltet...! Ich kann mir auch keinen SLR leisten :P, aber sowas finde ich einfach nur "Möchte-gern-Tuning"... und der SL ist ja ein absolut genialer Wagen... Für mich unverständlich sowas!
  • Dome

    Dome

    Oh ja, der von Lotec sieht um längen besser aus, hatte bisher eigentlich auch nur klägliche Versuche gesehen von so einem Umbau aber der Lotec sieht gar nicht mal schlecht aus.
  • Mercedes-Fans.de

    Mercedes-Fans.de

    Hier ist der Link scharf geschaltet: [url=http://www.lotec-gmbh.de/slr_c.htm]http://www.lotec-gmbh.de/slr_c.htm[/url] Einfach das Ketten-Icon oberhalb des Kommentarfelds anklicken!
  • Benz-Fan

    Benz-Fan

    Sehe ich genauso, mir gefällt die Front auch nicht. Ebenso die Luftauslässe an den Kotflügeln, sind mMn nicht wirklich schön. Den Übergang zur Tür hätte man besser lösen können. Naja, allerdings bin ich sowieso schwer zu überzeugen von solch einer Art Umbauten, wobei ich Version C von Lotec ganz gut gelungen finde. http://www.lotec-gmbh.de/slr_c.htm
  • Dome

    Dome

    Gefällt mir nich so richtig, schaut speziell von vorne irgendwie unstimmig aus. Würde das ehrlich gesagt nicht unbedingt als "Aufstieg" bezeichnen ;-)

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