ADAC GT Masters Finale in Hockenheim

Licht und Schatten für das Zakspeed-Team beim Finale!

ADAC GT Masters Finale in Hockenheim: Licht und Schatten für das Zakspeed-Team beim Finale!
Erstellt am 5. Oktober 2016

Versöhnlicher Saisonabschluss für das AMG Customer Sports Team Zakspeed aus Niederzissen: Beim ADAC GT Masters Finale auf dem Hockenheimring brillierten die beiden Zakspeed-Junioren Nicolai Sylvest und Nikolaj Rogivue mit einem Podiumserfolg. Weniger gut verlief das Wochenende verlief es für die bei den Vorjahreschampions Sebastian Asch und Luca Ludwig.

Guter Start ins Wochenende!

Bereits am Freitag setzte Zakspeed das erste Zeichen: Zweimal waren Sebastian Asch / Luca Ludwig die schnellsten im Training. Und auch die beiden Youngster Nikolaj Rogivue und Nicolai Sylvest konnten sich unter den fünfschnellsten Fahrer platzieren.Samstagmorgen beherrschte der Regengott das Qualifikationstraining. Mit Regenreifen unterwegs gingen Sebastian Asch und Nicolai Sylvest auf Zeitenjagd und sicherten sich den sechsten (Sylvest) bzw. 13. Startplatz (Asch) für den ersten Lauf. Der Regen ließ auch zum Rennen nicht ab und somit wurde der erste finale Lauf als Regenrennen deklariert. „Ich war sehr nervös“, so der Zakspeed-Junior Nicolai Sylvest, der sein erstes Regenrennen bestritt. „Man konnte kaum die Lichter der Gegner sehen.“ Doch die beiden schlugen sich wacker und konnten das Rennen auf Platz acht sogar in den Punkterängen beenden. Pech dagegen hatten die beiden etablierten GT Masters Piloten Asch / Ludwig. Sebastian Asch überzeugte beim Start und konnte dank Safety-Car-Phasen bis auf Rang sechs vorfahren.

Hoch gepokert und verloren!

Nachdem das Team mit dem zehnminütigen Zeitfenster, in denen der Fahrerwechsel absolviert werden muss, pokerte und eine weitere Runde länger auf der Strecke blieb, kam Asch gerade mal eine halbe Sekunde zu spät zum Fahrerwechsel. Kurz nachdem Luca Ludwig das AMG GT3 Lenkrad übernahm, musste das Team auch schon zur Durchfahrtsstrafe antreten. „Ich will gar nicht viel dazu sagen“, zeigte sich der sichtlich enttäuschte Sebastian Asch. „Heute haben wir ein Podium verschenkt.“

Zakspeed-Junioren holten die Kohlen aus dem Feuer!

Vor strahlendem Sonnenschein und einer Kulisse vor mehreren Tausend Zuschauern ging es am Sonntag ins Finale der Jubiläumssaison: Am frühen Morgen platzierten Ludwig und Rogivue die beiden Zakspeed-AMG’s auf den Startplätzen fünf (Rogivue) und zwölf (Ludwig). Im Getümmel gestartet kämpfte Ludwig mit viel Verkehr und konnte kaum Plätze gutmachen. „Ich konnte einfach nichts machen bei dem ganzen Verkehr“, so Ludwig. Auch Rogivue kämpfte mit dem Anschluss und verteidigte tapfer die sechste Position. Ein heftiger Unfall des bis dato Titelanwärters Jules Gounon (Callaway Competition) überschattete den finalen Lauf und sorgte für eine etwa halbstündige Unterbrechung des Rennens.

Nach dem Restart zeigte die Renndistanz noch 15 Minuten Renndauer an. Nicolai Sylvest, der die zweite Hälfte des Rennens übernahm, biss alle Zähne zusammen und erklomm den dritten Platz – und sorgte damit für das heißersehnte Ergebnis auf dem Podium. „Wir sind sehr zufrieden!“, so sein freudiger Teamkollege Rogivue. „Leider war der Porsche unschlagbar, aber wir hatten trotzdem eine Top-Leistung!“.

Kampfansage für das nächste Jahr!

Die Mission zur Titelverteidigung 2016 ist dem AMG Team Zakspeed leider nicht gelungen. Am Ende belegte die Eifler Mannschaft die Plätze sechs (Asch/Ludwig) und zwölf (Rogivue) in der Fahrerwertung. Platz vier sowohl in der Teamwertung als auch in der Juniorenwertung runden das finale Ergebnis der Saison 2016 ab.

Teamchef Peter Zakowski: „Ich blicke mit einem lachenden und einem weinenden Auge auf das Ergebnis. Wir waren stark in den beiden Trainings und haben uns intensiv auf die Qualifyings vorbereitet. Leider kamen ein paar unglückliche Dinge zusammen. Dass wir uns beim Boxenstopp verpokert haben war ganz klar unser Fehler. Die Junioren haben am Sonntag eine hervorragende Performance gezeigt und ich bin stolz auf die beiden Jungs! Wir hatten in dieser Saison viel Pech, aber unser Ziel für nächstes Jahr heißt ganz klar: Wir holen uns unseren Titel zurück!

Hier unsere ausführliche Fotostrecke: 62 Bilder Fotostrecke | ADAC GT Masters in Hockenheim: Impressionen vom Saison-Finale #01 #02

Interview mit Zakspeed-Pilot Sebastian Asch:

Ihr habt im ersten Rennen eine beeindruckende Aufholjagd gezeigt, die am Ende leider nicht belohnt wurde. Was ist passiert? Es war der Tag der Taktik-Probleme. Das ging schon im Qualifying los. Die Pace unseres Mercedes war gut und es wäre eine deutlich bessere Startposition möglich gewesen. Leider wurde ich zum Reifenwechsel minimal zu spät hereingeholt und nur wenige Sekunden, bevor ich schließlich auf meine schnelle Runde gehen wollte, wurde die Session abgewunken. So blieb nur Startplatz 13. Von dort aus ging es im Rennen aber super nach vorne. Trotz zahlreicher Safety-Car-Phasen kam ich Stück für Stück nach vorne - das lag vor allem an den guten Re-Starts. Ich habe mich im Regen extrem wohlgefühlt und konnte richtig angreifen. In diesen Bedingungen spielt vielleicht auch meine Erfahrung eine wichtige Rolle und macht den Unterschied. Ich habe Luca das Auto schließlich auf Rang vier übergeben.

Dabei ist es aber leider nicht geblieben... Unglücklicherweise nein. Ich war nach dem Fahrerwechsel begeistert von unserer Position und habe sofort auf dem Monitor gesehen, dass Luca bereits den Porsche auf Rang drei angegriffen hat. Ich war mir sicher, dass wir aufs Podium fahren können. Doch schon kurz darauf habe ich erfahren, dass wir mit einer Durchfahrtsstrafe belegt wurden. Unsere Taktik war, so lange wie möglich draußen zu bleiben und die freien Runden zu nutzen, um uns nach vorne zu arbeiten. Leider sind wir 0,5 Sekunden zu spät an die Box abgebogen, als das Boxenstopp-Fenster bereits geschlossen war. Trotz der Strafe hat es am Ende noch zu Rang sieben gereicht, damit konnte ich an diesem Tag aber nicht zufrieden sein. Es war extrem ärgerlich, dass wir einen Podiumsplatz durch so etwas verloren haben.

Die ganze Hoffnung lag also auf dem letzten Saisonrennen. Ja. Wir hatten im Rennen am Samstag eine super Pace und wollten genau daran anknüpfen. Die Bedingungen waren diesmal aber trocken und so wurde es richtig schwierig. Luca ist im Qualifying auf Rang zwölf gefahren und genau auf dieser Position sind wir letztlich auch ins Ziel gekommen. Die Pace war nicht schlecht, aber für Überholmanöver hat uns schlicht die Top-Speed auf der langen Geraden gefehlt. Letztlich sicher nicht das Ergebnis, das wir uns erhofft hatten. Am Ende gab es viel wichtigere Dinge nach diesem Rennen. Ich war sehr froh, als ich gehört habe, dass Jules Gounon bei seinem schweren Unfall nichts Schlimmes passiert ist. Ich wünsche ihm gute Besserung und hoffe, dass er bald wieder topfit ist.

Vor dem Wochenende hattet ihr noch theoretische Chancen auf die Titelverteidigung. Wie enttäuscht bist du, dass es mit deiner dritten Meisterschaft im ADAC GT Masters nicht geklappt hat? Natürlich sind Luca und ich 2016 angetreten, um unseren Titel aus dem Vorjahr zu verteidigen. Es ist schade, dass es uns nicht gelungen ist. Hockenheim war aber nur noch die Spitze des Eisbergs, denn es gab andere Rennen, in denen uns kleine Patzer wichtige Punkte und letztlich den Titel gekostet haben. Ich gratuliere Connor De Phillippi, Christopher Mies und der gesamten Truppe von Land-Motorsport zur Meisterschaft. Sie haben dieses Jahr konstante Leistungen gezeigt und den Titel verdient gewonnen. Das heißt aber nicht, dass ich ihnen Platz 1 nicht wieder abluchsen und meinen dritten Titel holen will!

Heißt das, wir sehen dich auch 2017 wieder im ADAC GT Masters? Ich fahre sehr gerne in dieser Serie, denn sie zählt für mich zu den besten GT-Rennserien überhaupt. Ob ich 2017 wieder dort fahren werde, steht aktuell aber noch nicht fest. Es gibt auch andere interessante Serien, die mich durchaus reizen würden. Letztlich kommt es auf gutes Racing und den Spaß beim Fahren an. Wo das nächstes Jahr sein wird, kommt noch auf. 

Keine Kommentare

Schreibe einen Kommentar

Login via Facebook

Community