XXXL-Mercedes-S-Klasse (W126): TRASCO 1.000 SEL 44

P(r)otztausend: lang gemachter Boss-Benz

XXXL-Mercedes-S-Klasse (W126): TRASCO 1.000 SEL 44: P(r)otztausend: lang gemachter Boss-Benz
Erstellt am 13. Oktober 2023

Eine S-Klasse-Limousine von Mercedes-Benz ist immer etwas Besonderes. Nicht nur irgendwie besonders, sondern alles außer gewöhnlich ist aber diese XXXL-Limousine “TRASCO 1.000 SEL 44„ auf Basis eines 1988er Mercedes-Benz 560 SEL (V126). Beim Anblick des außerordentlich in die Länge gezogenen Sterns mit einer Länge von 6,28 Meter müssen die Augen in den Panorama-Modus schalten. Mehr Boss-Benz geht kaum. Ronald Zwennes, Mitglied der Mercedes-Benz-Sammlergruppe „Benz Collector Sneak“ stellte uns die selten zu sehende Stretch-Limousine auf dem Mercedes-Treffen Event „SCHÖNE STERNE“ vor.

Size matters?

Dann und wann kommt es auf die Länge an - zum Beispiel im Bereich der Reise- und Repräsentationslimousinen für die VIPs dieser Welt. Und wer zieht von diesen Leuten schon gern den Kürzeren bzw. fährt in einer lütten Nuckelpinne vor? Die Mercedes-Benz S-Klasse ab Werk bietet sich seit jeher für statusbewusste Menschen als prestigeträchtiger Weggefährte an. Doch manchmal reicht der Stern auf der Haube als Kennzeichnung für den wichtigen Inhalt im Fond nun mal nicht aus. Und so schicken und schickten diverse Karosseriebaubetriebe die S-Klasse in die Verlängerung und Aufmöbelung. Ein Betrieb, der die S-Klasse richtig lang machte, ist die noch heute existierende Firma TRASCO.

Der gegenwärtig als TRASCO Bremen GmbH firmierende Fahrzeugbauer ist bis heute ein weltweit führender Anbieter kommerzieller Sonderschutzfahrzeuge. TRASCO steht für modernste Panzerfahrzeuge und individuell gefertigte Automobile. Der hier gezeigte TRASCO 1.000 SEL 44 ist eine Rechtslenker-Stretchlimousine auf Basis eines Mercedes-Benz S-Klasse 560 SEL Baujahr 1988.

Der Name klingt komisch. Sieht lang gemacht aus.

Der TRASCO 1.000 SEL 44 ist die längste Mercedes-Stretch-Limo-Version, die der Fahrzeugbauer seinerzeit anbot. Es gab auch zwei kürzere Varianten  namens "1.000 SEL 12" und "1.000 SEL 36". Bei den Ziffern "44", "12" und "36" in der Modellbezeichnung handelt es sich übrigens um eine Angabe des Stretch-Anteils in der Maßangabe Inch (1 Inch = 2,54 cm). Unser Fotomodell TRASCO 1.000 SEL 44 ist also ein Mercedes 560 SEL V126, der um 112 cm verlängert wurde und also mit einer Gesamtlänge von knapp 6,3 m daherkommt.

1.000 SEL - was soll das bedeuten?

Es ist in der Literatur viel gerätselt und spekuliert worden, wer die Bezeichnung "1.000 SEL" ursprünglich in die Welt gebracht hat. Aus dem Hause Mercedes-Benz stammt sie jedenfalls definitiv nicht. Die Gerüchte, Mercedes habe einmal einen Wagen mit 10-Liter-Motor und der Bezeichnung 1.000 SEL gebaut, tragen kein Fünkchen Wahrheitsgehalt in sich. Ronald, der Besitzer des TRASCO 1.000 SEL 44 weiß leider auch nicht genau zu sagen, was es mit der Bezeichnung 1.000 SEL auf sich hat.

Was man zum Thema 1.000 SEL sehr genau sagen kann ist, dass verschiedene Fahrzeugbauer in den 80er/90er Jahren Mercedes-Umbauten auf Basis der 500er/560er S-Klasse im Programm hatten. Und hier tauchte auch die Modellbezeichnung 1.000 SEL bzw. Abwandlungen davon auf. ABC Exclusive, Chameleon, Duchatelet, Gemballa, Robert Jankel Design, Kugok, Styling Garage Service (SGS), Vantagefield und natürlich TRASCO brachten die Baureihe 126 groß raus und verwendeten entsprechend großartige Modellbezeichnungen. So gab es bei Gemballa den 1.001 SEL und sogar einen 5.000 SEL. Die Styling Garage brachte den 1.000 SGS ins Rollen und der deutsche Tuner ABC Exclusive verstieg sich zu der alle Konkurrenten übertreffenden Modellbezeichnung 10.000 SEL für seinen V126-Umbau. Und was soll das alles? Dass ein V126 Umbau als 1.000 SEL und mehr firmierte, bedeutete wohl letztendlich nur, dass mehr Mercedes und in Sachen Exklusivität eines S-Klasse-Umbaus nur das Beste zu erwarten war und der Kunde alles bekommen konnte, was das Herz begehrte und sein Kontostand erlaubte.

Der TRASCO 1.000 SEL 44 kommt mit Vinyl-Dach, zwei Schiebedächern, 15-Zoll-ARC-ALU-Rädern mit TRASCO-Branding, einem TRASCO-Frontspoiler und auch sonst mit der Extraportion Prestige daher. Als Antrieb dient dem hier gezeigten Fahrzeug der 299 PS starke 5.595-ccm-Mercedes-Achtzylinder.

Der Innenraum, der für diskrete Kommunikation der Fondpassagiere durch eine gläserne Trennwand vom Arbeitsplatz des Chauffeurs getrennt war, bietet bis zu vier Insassen auf zwei sich zugewandten cremefarbenen Leder-Sitzbänken Platz. Raumfreiheit gab es hier satt. Allenfalls mit ausgestreckten Beinen kamen sich die Fondpassagiere in die Quere.

Für 1A-Komfort und gute Unterhaltung war in diesem TRASCO 1.000 SEL gesorgt. In diesem Falle hatte der ursprüngliche Käufer allerdings auf die Ausführung mit TV-Gerät verzichtet und sich für die Option Mini-Bar mit Radio und separater Klimazonen-Regelung in Wurzelholz-Kommode entschieden. Auch hier wurde das ohnehin hohe S-Klasse Niveau von TRASCO übertroffen. Mehr Komfortzone ging damals wohl nicht. Das Schlusswort zu diesem 1.000-SEL-44-Bericht überlassen wir gern einem Zitat aus einem TRASCO Produktkatalog Anfang der 90er Jahre. Es lautet: Ein „Mercedes-Benz ist ein geschätzter Anspruch. Ein Mercedes-Benz von TRASCO ist ein besonderer Hauch von Luxus.“

Bildergalerie: TRASCO 1.000 SEL 44 Baujahr 1988

29 Bilder Fotostrecke | XXXL-Mercedes-S-Klasse (W126): TRASCO 1000 SEL 44: P(r)otztausend #01 #02

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