Mercedes 500 SEC mit AMG 6.0 DOHC-V8

Heißes Eisen mit geringer Laufleistung

Mercedes 500 SEC mit AMG 6.0 DOHC-V8: Heißes Eisen mit geringer Laufleistung
Erstellt am 5. April 2024

Zu den respekteinflößenden Mach(t)werken der80er Jahre made by AMG gehörte der 6-Liter-DOHC-V8. Dieses Triebwerk war ein Statement für Kraft und Dynamik, wie es Mitte der 80er Jahre kaum ein zweites gab. In diesem Mercedes-Benz 500 SEC aus dem Jahr 1986 ist es die Quelle der Kraft. Aber nicht nur der Motor stammt von AMG, sondern auch der gesamte Umbau. Eine weitere Besonderheit dieses C126: Das heiße Eisen hat keine 5.000 Kilometer auf dem Tacho.

Der Mercedes-Benz 500 SEC AMG, der bei der New York Auktion-Veranstaltung von RM Sotheby‘s am 08.12.2023 zu ersteigern gewesen wäre, dürfte zweifellos eines der 500-SEC-AMG-Exemplare mit der geringsten Laufleistung sein. Das in Blau-Schwarz-Metallic lackierte Coupé ist nicht nur von seinem Format her großartig, sondern auch wegen seines legendären Sechs-Liter-32-Ventil-DOHC-V8-Aggregats.

Dessen 1984 von AMG-Mitbegründer Erhard Melcher entwickelten Aluminium-Sandguss-Zylinderköpfe forcierten die Leistungsausbeute des M117-Serienmotors enorm und ermöglichten in Verbindung mit dem AMG-Topmodell mit 6,0 Litern Hubraum eine Leistung von 385 PS. Im August 1987 wurde eine AMG E-Klasse mit 6,0-Liter-DOHC-Motor vom Magazin Road & Track in den höchsten Tönen gelobt und mit dem Spitznamen "the Hammer" versehen. Der Hammer unter der Haube katapultiert das Coupé auf eine Spitzengeschwindigkeit von deutlich über 250 km/h.

Dieser 1986er 500 SEC AMG 6.0 mit authentischem AMG-Design-Kit wurde ursprünglich als Neuwagen für den deutschen Markt spezifiziert und anschließend von AMG - möglicherweise im Neuzustand, auf jeden Fall aber sehr früh in seinem Leben - in das 6,0-Liter-Supercoupé transformiert. Im Januar 1987 wurde dieser AMG von einem Einwohner von Mailand, Italien, erworben; in den darauffolgenden 17 Jahren ging er durch die Hände von zwei italienischen Besitzer, bis er im August 2004 von einem Erwerber gekauft, nach Deutschland importiert und in einer prominenten Youngtimer-Sammlung aufbewahrt wurde. Dort war der Wagen überwiegend nur Ansichtssache, wie der niedrige Kilometerstand verrät.


Um die sportlichen Features des Hammer-Coupés zu optimieren, gönnte ihm ein Besitzer in späterer Zeit einen Satz Brembo-Vierkolben-Vorderradbremsen mit innenbelüfteten 320-Millimeter-Scheiben. Darüber hinaus wurden H&R-Federn verbaut. Das war's aber an nachträglichen Abänderungen der ursprünglichen Mercedes/AMG-Konfiguation.

Zu den bemerkenswerten inneren Werten gehört die anthrazitfarbene Lederausstattung,  Wurzelholz-Zierleisten an Türen, Armaturenbrett und Mittelkonsole sowie ein Leder-Momo-M38-Lenkrad mit AMG-Schriftzug. Ebenfalls an Bord:  der 300-km/h-AMG-Tachometer und ein Bordcomputer.

Für Enthusiasten eines Mercedes-Benz Klassikers, der zudem ein zeitgenössischer AMG-Umbau ist, plus Hammer-Kammer unterm Motordeckel ist dieser 86er Mercedes-Benz 500 SEC eine Versuchung, der man - insofern der Preis stimmt - nur schwer widerstehen kann.
Seinerzeit teurer als ein Ferrari Testarossa, schneller als ein Lamborghini Countach und mit reichlich Platz für vier Personen ist dieser 1986er 500 SEC AMG 6.0 "Wide-Body" mit "Hammer"-Motor ein Superstern, der das Fahrerherz eines sportlich ambitionierten Youngtimer-Liebhabers vor Freude einen Riesensprung vollziehen lässt.

Bildergalerie: 1986er Mercedes-Benz 500 SEC AMG 24 Bilder Fotostrecke | Mercedes 500 SEC mit AMG 6.0 DOHC-V8: Heißes Eisen #01 #02


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