Der neue eSprinter im Fahrbericht

Spannende Emobility in ihrem Element!

Der neue eSprinter im Fahrbericht: Spannende Emobility in ihrem Element!
Erstellt am 16. Dezember 2019

Mit dem neuen eSprinter geht Mercedes-Benz in Sachen Elektro-Mobilität genau dort hin, wo sie am meisten Sinn macht – in die Innenstädte. Mercedes-Fans.de konnte den neuen Akku-Transporter bereits fahren und heraus finden, was der elektrische Sprinter im Alltag kann.

Elektrisch im Nahverkehr

Elektro-Mobilität – der große Zankapfel der Automobilbranche. Für die einen die absolute und alternativlose Zukunft, für die anderen der ultimative Irrweg. Unbestritten ist der Nutzen von batterieelektrischen Fahrzeugen allerdings im urbanen Verkehr, also in den Innenstädten der Ballungsgebiete. Im Kurzstreckenbetrieb sind Reichweitenängste zumeist unbegründet, während das lokale emissionsfreie Fahren der Luftqualität deutlich zu Gute kommt. Genau hier platziert Mercedes-Benz den neuen eSprinter. Mercedes-Fans.de hat dem Transporter im harten Berliner Innenstadtverkehr einmal auf den Zahn gefühlt.

Der eSprinter bleibt ein Sprinter

Zunächst einmal unterscheidet sich der eSprinter äußerlich kaum von seinen Verbrenner-Brüdern. Bis auf den Schriftzug und das fehlende Auspuffrohr gibt er sich nicht zu erkennen. Auch ein schneller Blick in den Laderaum zeigt, dass die großen Akkus derart geschickt in den Rahmen integriert wurden, dass es keinerlei Einbußen beim Ladevolumen gibt. Insoweit kann man schon mal Entwarnung geben, die vollen 10,5 Kubikmeter stehen auch hier bereit. Die Zuladung beträgt in der von uns gefahrenen Konfiguration mit 41 kw/h großem Akku satte 1.045 kg. Die versprochene Reichweite hierbei beträgt 115 Kilometer. Wer mehr Reichweite benötigt, kann auf ein größeres Akkupack zurück greifen, das zwar 168 km verspricht, dafür aber nur noch eine Zuladung von 891 kg erlaubt.

Ungewohnte Akkustik und geschmeidige Power

Allen Varianten gemeinsam ist der 115 PS starke Elektromotor, der die Vorderräder antreibt. Damit hat er die gleiche Leistung wie der Einstiegsdiesel, mit 295 Nm aber ein deutlich höheres und vor allen Dingen viel früher anliegendes Drehmoment. Das macht sich im Stopp&Go-Betrieb höchst angenehm bemerkbar. Sanft, aber druckvoll beschleunigt der eSprinter von der Ampel weg. Auch mit einigen hundert Kilo Zuladung ändert sich daran nichts. Zwar kann das ein entsprechender Diesel ähnlich schnell, dafür muss man aber ordentlich im Getriebe rühren und den lärmenden Motor ertragen. Im eSprinter hingegen herrscht beim Beschleunigen eine schon fast gespenstische Ruhe. Ganz leise dringt das Surren des E-Motors an das Ohr, das aber schon bald von den übrigen Fahrgeräuschen verschluckt wird. Eine ganz neue Erfahrung in einem Transporter.

Auch im Cockpit unterscheidet sich der eSprinter nur in Details vom Verbrenner-Bruder. Nach dem „Motorstart“, der in diesem Fall nur alle Systeme scharf schaltet, bewegt man den Wählhebel auf „D“ und rollt los. Einfach so. Man muss sich dann nur noch für eines der drei Fahrprogramme entscheiden. Die drei Fahrprogramme „E+“, „E“ und „C“ werden über den Fahrprogrammtaster in der Mittelkonsole ausgewählt.

Intelligente Steuerung

Je nachdem fährt der eSprinter entweder besonders effizient oder legt den Fokus auf höheren Comfort, indem beispielsweise die Klimatisierung zugunsten einer höheren Reichweite angepasst wird. Bei der Rekuperation wird Energie zurückgewonnen, wenn das Fahrzeug verzögert wird. Beispielsweise lädt  die Batterie bei Bergabfahrten auf, statt die Energie beim Bremsen zu verlieren. Die jeweilige Einstellung  für Fahrprogramm und Rekuperationsstufe wird im Display des Kombiinstruments angezeigt. Mit dieser intelligenten Betriebsstrategie lässt sich die Wirtschaftlichkeit der Transporter mit Elektroantrieb im  täglichen Betrieb auf der Straße weiter optimieren. Verschiedene Modi regeln den Grad der Rückgewinnung der beim Bremsen entstandenen Energie und lassen sich durch Schaltpedale am Lenkrad optimal konfigurieren. Die vier Rekuperationsstufen „D-“, „D“, „D+“ und „D++“ werden über die Lenkradschaltpaddles ausgewählt. In der Fahrstufe D- wird das vorausschauende Fahren  mit nur einem Pedal möglich. Dann kann man den Transporter fast ohne Bremspedal fahren, was nach einer kurzen Eingewöhnung sehr angenehm ist. In der Stufe D++ „segelt“ der eSprinter. Geladen wird der Sprinter übrigens per Kombi-Ladebuchse unter dem vorderen Stern, bei Bedarf auch per Schnellladefunktion, die den Akku innerhalb von 30 Minuten bis auf 80 % pusht.

Reichweite völlig ausreichend

Während unserer Testfahrt wird schnell klar, dass die angegebene Reichweite von 115 km keineswegs eine geschönte Übertreibung darstellt, sondern fast genau der Realität entspricht. Wir verbrauchten im Berliner Innenstadtverkehr deutlich unter 1 % Akku pro Kilometer, und das bei kühlen Temperaturen. Die 115 km hätten wir so sicher locker geschafft. Diese Tatsache fiel uns übrigens in letzter Zeit öfter bei den Angaben der elektrischen Reichweiten auf, etwa beim Fahrbericht der Mercedes-Benz GLS 350 de Hybrid, der auch seine angegebene elektrische Reichweite fast genau erreichte. Das spricht für die mittlerweile in den Datenblättern eingekehrte Ehrlichkeit. 

Die technischen Daten des eSprinter auf einen Blick:

 

eSprinter

Max. Leistung E-Motor (kW)

85

Nenndrehmoment E-Motor (Nm)

295

Höchstgeschwindigkeit bis zu (km/h)

80 (100; 120)

Lokale CO2-Emission (g/km)1

0

Maximales Ladevolumen (m3)

10,5

Zulässiges Zuggesamtgewicht (kg)

3.500

Zuladung (kg)

1.045 / 891

Nutzbare Batteriekapazität (kWh)

35/47

Installierte Batteriekapazität (kWh)

41/55

Stromverbrauch (kWh/100 km)1

37,1 – 32,5

Ladeleistung (kW)

7,4 (AC) / serienmäßig 20, optional 80 (DC)

Elektrische Reichweite (km)

120 – 168 km1

Ladezeit an Wallbox oder an öffentl. Ladestation (AC Laden) (h)

Ca. 6 h (AC 7,4 kW) / Ca. 30 Min (10-80 %) (DC 80 kW)

 

Überzeugungsarbeit vor dem Kauf

Beim Fahren überzeugt der neue eSprinter definitiv schon einmal. Für eine Kaufentscheidung von Gewerbetreibenden braucht es allerdings deutlich mehr als „nur“ ein überzeugendes Produkt. Gerade bei der Umstellung der Flotte auf Elektro-Antrieb sind viele Aspekte zu beachten. Hier greift Mercedes des Kaufinteressierten mit verschiedenen Angeboten unter die Arme. Vielen Fuhrparks und Flottenbetreibern ist wichtig, vor dem Wechsel auf elektrische Antriebe eine genaue Analyse der Machbarkeit, Wirtschaftlichkeit und Effizienz durchzuführen. Typische Fahrprofile, Einsatzzeiten, Reichweiten sowie Ladezeiten sind hier entscheidende Parameter – und bedürfen einer ganzheitlichen Betrachtung. Im Rahmen seiner eDrive@VANs-Strategie hat Mercedes-Benz Vans diesem Bedürfnis Rechnung getragen und ein Ökosystem für die individuelle Mobilitätswende etabliert. Wesentliche Punkte des Services sind die Beratung bei der Auswahl des Fahrzeugs, die Unterstützung mit neuen Tools und die Betrachtung der Gesamtbetriebskosten.

Mit seiner eVan Ready App und dem eCost Calculator verfügt Mercedes-Benz Vans bereits über hilfreiche und erfolgreich etablierte Tools, die Unternehmern und Fahrern ermöglichen, anhand von Aufzeichnungen aller Fahrten über einen bestimmten Zeitraum herauszufinden, ob ein Elektrofahrzeug für ihren Einsatzbereich geeignet ist – und welche Einsparungen sich daraus ergeben würden.

In zahlreichen Kundengesprächen stellten sich jedoch – vor allem bei größeren Flotten – Fragen zur Ladeinfrastruktur: Können alle Fahrzeuge gleichzeitig am Betriebshof geladen werden? Reicht die  aktuelle Stromversorgung aus oder sind zusätzliche Installationen erforderlich? Schließlich geht es bei der Entscheidung zum Umstieg auch um den Investitionsbedarf, der auf Fuhrparks zukommt – und Einsparungen, die dem entgegenstehen.

Der in Customer Co-Creation gemeinsam von Mercedes-Benz Vans mit Kunden entwickelte eCharging Planner soll genau diese Fragen in drei Schritten beantworten. Dazu nimmt das web-basierte Tool eine auf den Betrieb zugeschnittene Analyse für den Umstieg von konventionellen auf batterieelektrische Fahrzeuge vor.

In drei Schritten zum individuellen Ergebnis

Im ersten Schritt werden die für das Energiemanagement relevanten Bedingungen erfasst: unter anderem die notwendige Größe von Fahrzeugen und Fuhrpark, die typischen Einsatzzeiten, der potenzielle Energieverbrauch sowie die Gegebenheiten am Betriebssitz. Dabei berücksichtigt der eCharging Planner auch Elektrofahrzeuge von Fremdfabrikaten, da nur die Gesamtzahl an Batteriefahrzeugen im Fuhrpark eine aussagefähige Analyse zur notwendigen Ladeinfrastruktur zulässt.

In einem zweiten Schritt analysiert der eCharging Planner – bezogen auf die konkrete Einsatzsituation – die Eignung und den Einsatz der peripheren Dienstleistungen und Produkte von Mercedes-Benz: die  Wallbox, die Mercedes PRO-Services sowie das Intelligente Lademanagement. Schritt drei bezieht die lokalen Gegebenheiten in die Rechnung ein: darunter fallen notwendige bauliche Maßnahmen am Betriebshof ebenso wie die elektrischen Parameter Netzanschlussleistung, potenzielle Lastspitzen oder die Installation von Stromverteilern. Im Ergebnis stellt der eCharging Planner das individuelle Ergebnis für jeden Nutzer dar. Investitions- und Betriebskosten der Umstellung werden den möglichen Einsparungen gegenübergestellt, um daraus die Amortisationsdauer zu ermitteln.

Ladeinfrastruktur: Beratung und praktische Umsetzung

Neben Analyse und Beratung bietet Mercedes-Benz auch Hardware-Lösungen für die Ladeinfrastruktur: Für Einzelkunden ist die Mercedes-Benz Wallbox Home in kompaktem und hochwertigem Design im Teilverkauf erhältlich. Sie muss von einem – vom Kunden frei wählbaren – fachkundigen Elektriker gemäß den lokalen Vorschriften installiert werden. Noch umfangreicher ist das Angebot für Kunden mit mehr als zwei Fahrzeugen an einem Standort: Mit dem Ladeinfrastrukturangebot für Flottenkunden begleitet Mercedes-Benz Vans Fuhrparks – gemeinsam mit einem ausgewählten Partner – von der Beratung und der Standortvorbereitung über die Installation der Lade-Hardware bis hin zu Wartung und Support.

Für Flottenkunden in Deutschland wird zusätzlich eine intelligente Ladelösung mit Vernetzung von Fahrzeug und einer kompatiblen Ladesäule angeboten. Dadurch können Lastspitzen vermieden oder zumindest reduziert und damit Kosten eingespart werden.

Spezifische Mercedes PRO connect Mehrwertpakete für Elektrofahrzeugflotten

Von Anfang an kommen eSprinter-Kunden auch in den Genuss des im März 2019 eingeführten Mehrwertpaketes von Mercedes PRO connect, von dem speziell Flottenbetreiber profitieren, die elektrisch angetriebene Fahrzeug in ihren Fuhrpark integrieren möchten. So umfasst das Mehrwertpaket „Digitalisiertes eVan Management“ zwei Dienste, die alternativ voneinander angewendet werden können. Dank des Services „Ferngesteuertes Lademanagement“ ist es möglich, bereits vor Fahrtbeginn Fahrzeuge zu temperieren. Dadurch kann die für die Klimatisierung benötigte Batterieladung reduziert und für eine größere Reichweite eingesetzt werden. Über die Mercedes PRO connect App kann der Fahrer aus der Ferne programmieren, wann er losfährt und dass das Fahrzeug temperiert sein soll. Neben dem Fahrer erhält auch der Flottenmanager im Fahrzeugmanagement-Tool alle relevanten Informationen zur Batterieladung und Klimatisierung.

Als zweiten, spezifischen Dienst für batterieelektrische Transporter bietet Mercedes PRO connect den Service „Intelligentes Lademanagement" an, bei dem Flottenmanager eine Elektrofahrzeugflotte gestaffelt laden und die notwendige elektrische Anschlussleistung minimieren können. Zudem lassen sich Einstellungen zur Abfahrtszeit und Vorklimatisierung vom Flottenmanager über das Fahrzeugmanagement-Tool vornehmen und vom Fahrer über die Mercedes PRO connect App abrufen. Die intelligente Infrastruktur nimmt diese Werte auf und startet daraufhin gestaffelt das Aufladen und die Vorklimatisierung der Elektrofahrzeuge.

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