Auf Achse reloaded: Mercedes-Fans.de-Redakteur unterwegs im neuen Actros von Mercedes-Benz

Mit dem Actros auf Achse – Fahrbericht, Fahrzeugvorstellung & VIDEO vom neuen Actros - Redakteur Andreas Loleit berichtet direkt vom Bock!

Auf Achse reloaded: Mercedes-Fans.de-Redakteur unterwegs im neuen Actros von Mercedes-Benz: Mit dem Actros auf Achse – Fahrbericht, Fahrzeugvorstellung & VIDEO vom neuen Actros - Redakteur Andreas Loleit berichtet direkt vom Bock!
Erstellt am 8. Oktober 2011

Nach einer phänomenalen Präsentation in Brüssel und seinem Auftritt auf der IAA traf Mercedes-Fans.de kurz danach ein drittes Mal auf das brandaktuelle Flaggschiff von Mercedes-Benz Lkw, den Actros neuester Generation. Doch diesmal sollte es nicht beim bloßen Bestaunen des Lkw-Boliden bleiben: Ein zweitägiges Programm stand auf dem Plan, das neben einer ausführlichen Fahrzeugvorstellung Touren über die Autobahn, zahlreiche Landstraßen und eine Teststrecke vorsah, bei denen der neue Actros sein Fahrpotential in der Praxis unter Beweis stellen durfte.

Eine spannende Sache, denn nach 15 Jahren bringt Mercedes-Benz mit dem neuen Actros einen komplett neu entwickelten Lkw für den Fernverkehr auf den Markt. Die Erwartungen potentieller Kunden waren hoch angesiedelt, zumal er Nachfolger des äußerst erfolgreichen Vorgängers, dem Actros 3, ist. Mercedes-Benz hat über eine Milliarde Entwicklungskosten und etwa die gleiche Summe in Werkzeuge und Anlagen investiert, um den ersten Lkw auf die Straße zu bringen, der die Euro VI-Vorschriften erfüllt. Eine Maxime, die sich die Entwickler neben Optimierung der Wirtschaftlichkeit, Zuverlässigkeit, Komfort und der Erhöhung der Lebenserwartung auf 1,2 Millionen Kilometer auf die Fahne geschrieben hatten.

Harte Praxistests nicht nur bei Wind und Wetter

In der Praxis musste der neue Actros über 20 Millionen Testkilometer absolvieren, sei es bei -40 Grad eisiger Kälte, in sengender Hitze oder über materialstrapazierende Bergstrecken. Unterm Strich viele Punkte, welche die ehrgeizigen Ziele und die eigenen, hohen Qualitätsansprüche von Mercedes-Benz bei diesem Projekt widerspiegeln. Dabei herausgekommen ist ein technisch herausragender Actros, sodass Mercedes-Benz ihn auch in der Abgasstufe Euro V anbietet, die erst 2013/14 für schwere Nutzfahrzeuge verbindlich wird. In der Eurostufe V verbraucht der neue Actros 6 bis 7%, in der Eurostufe VI 3 bis 4% weniger als sein Vorgänger. So kam der neue Actros beim Mercedes-Benz 10.000 km Record-Run auf einen Durchschnittsverbrauch von 25,1 l/100 km!

An einem Donnerstagmorgen geht es mit dem Flieger nach München und direkt zum ITG, einem großen Speditions- und Logistik-Center wenige Fahrminuten vom Flughafen entfernt. Dort angekommen, wartet aufgereiht eine ganze Flotte des neuen Actros vor der riesigen Lagerhalle, lackiert in Silbergraumetallic und mit Aufleger 16 Meter lang – ein umwerfender Anblick, den die Sonne dazu glänzend in Szene setzt. „Whatta sexy truck!“ höre ich neben mir Patrick, einem Journalisten aus Südafrika, mit sonorer Stimme sagen, während er Fotos vom Objekt seiner Begierde schießt.

Er sieht unverschämt gut aus!

Kurz und treffend! Der neue Actros wirkt edel, elegant und besonders bei den großen Kabinen maskulin. Dazu tragen die alufarbenen Kühlergrill-Lamellen in Lochgitter-Design bei, die nach unten hin schmaler werden und zugleich in eine leichte V-Form übergehen. Der große, maulförmige Lufteinlass darunter ist in Schwarz gehalten. Zusammen mit den Scheinwerfern, deren Umrahmung wie hoch gezogene Augenbrauen wirken, besitzt der Actros einen beinahe zornigen Gesichtsausdruck.

Ich betrachte dazu die wie freistehend abgesetzten Luft-Umlenkbleche, die sich nach oben verjüngen – und muss irgendwie an einen Stier denken….

Andererseits macht der neue Actros mit seinen schnittigen Kanten und Konturen einen äußerst aerodynamischen Eindruck. Die Folgespuren unzähliger Tests im Windkanal sind nicht zu übersehen, bei denen sein Cw-Wert im Hinblick auf Spritersparnis so weit wie möglich runter geschraubt wurde.

13 Sicherheitssysteme - dreizehn Engel an Bord

Bevor es auf die erste Strecke von München zum Ammersee geht, stehen erst einmal Instruktionen zum Actros an, denn der Neue ist mit High-Tech wahrlich vollgepackt. Jede Menge unterstützende Systeme sind verbaut, die ein hohes Maß an Sicherheit garantieren, darunter drei Brems-, vier Assistenz- und sechs Sicherheits-Systeme. Mehr als die Hälfte davon sind neu oder signifikant weiterentwickelt worden. Neben alten Bekannten wie ABS, ESR oder EBS ist der Actros als ein Highlight mit einem neuen Notbrems-Assistent ausgerüstet, der bei Gefahr eines Aufpralls selbstständig eine Vollbremsung einleitet. Den Brake Assist führte Mercedes-Benz übrigens schon 2006 ein.

Auf der Teststrecke bei Münsingen zeigt der neue Actros, was er drauf hat.

Das aktuelle System arbeitet auf Basis dynamischer, radargestützter Abstandsmessungen zum vorausfahrenden Fahrzeug, die das System dazu verwendet, Abstand und Geschwindigkeit des Vordermanns zu ermitteln und dementsprechend auch den notwendigen Sicherheitsabstand konstant zu halten, bei Bedarf nach zu regeln oder sogar die Vollbremsung automatisch einzuleiten. Die Messdaten werden auch auf dem Informationsdisplay des Bordcomputers angezeigt. So weiß der sich in einer Lkw-Kolonne bewegende Actros-Fahrer stets, ob und wie schnell er auf den Vordermann aufläuft oder bei geringem Geschwindigkeitsüberschuss ein Überholvorgang Sinn macht.

Ein weiteres sicherheitsrelevantes System ist beispielsweise der Fahrbahn-Assistent, der bei drohendem Verlassen der Fahrbahn warnt. Sobald der Lkw auf den Mittel- oder Randstreifen kommt, ertönt in der Kabine fahrbahnseitenbezogen sofort ein deutliches Warnsignal von links oder rechts. Ein Feature, das auch bei Fahrerübermüdung greift.

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Nachdem die Teilnehmer an der “New Actros Driving Experience“ über die wichtigsten Dinge instruiert worden waren und sich einen Actros – es gibt unterschiedliche Motorisierungen und Fahrerhausvarianten – ausgesucht hatten, ging es erwartungsvoll auf die Piste. Ich entscheide mich auf der ersten Strecke für einen Actros mit 449 PS, 2.200 Nm, 12-Gang Mercedes PowerShift 3-Getriebe und dem etwas kleineren 2,3 Meter breiten L-StreamSpace Fahrerhaus mit Luft-Komfort-Federung. Am Actros begrüßt mich mein Fahrer, Richard Schneider, ein alter Hase aus der Fahrzeugentwicklung, der seit 21 Jahren im Werk Wörth in diesem Bereich tätig ist und auf der Fahrt der richtige Ansprechpartner sein wird.

Komfort im Fahrerhaus wohin man auch schaut

Das Fahrerhaus wirkt trotz der kleineren Kabinenvariante angenehm großzügig und sofort fallen die modernen Sitze und das ergonomisch optimierte Dashboard ins Auge. Oberhalb der Köpfe befindet sich quer hinter den Sitzen ein hochgeklapptes, 750 mm breites Bett mit optionaler Komfortmatratze, unten direkt hinter den Sitzen ist eine Ablagefläche, die genug Platz für eine zweite, bequeme Schlafstätte bietet. Darunter sind als Stauraum zwei herausziehbare Boxen integriert, eine davon fungiert als Kühlbox, aus umgehend ein kaltes Apfelsaftschorle angeboten bekomme.

Um noch mehr “Wohnraum“ für die Fahrer zu schaffen, wurde die Verstellbarkeit der Sitze nach vorn und hinten um 90 auf 250 Millimeter erweitert, die Stehhöhe in der L-StreamSpace Kabine vor dem Fahrersitz beträgt 1,84 Meter. Ein weiterer Komfort-Pluspunkt ist das neue Lenkrad. Es lässt sich spielend leicht in alle möglichen Stellungen und Neigungen bringen, senkrecht ganz nach vorn positioniert schafft es Extraraum und erleichtert zudem den Ein- und Ausstieg. Man merkt an vielen Details, die Entwickler haben auf das “Sich wohlfühlen“ eines Actros-Fahrers viel Wert gelegt.

Der alte V6-Motor hat ausgedient

Inzwischen hat Bernd meine FleetBoard-Chipkarte in den dazugehörigen Fahrzeugrechner gesteckt, denn mit dem neuen Actros bietet Mercedes-Benz als erster Hersteller serienmäßig ein Telematiksystem an. Doch mehr dazu später. Der elektronische Multifunktions-Fahrzeugschlüssel steckt im Schacht und die Bordelektronik checkt in wenigen Sekunden alle Funktionen und Daten des Actros durch – deutlich mehr als bei einem Pkw. Nach dem Drücken der Start-Stop-Taste regt sich der neu entwickelte 12,8-Liter-Reihen-6-Zylinder, der mit besserer Leistungsperformance den V6-Motor abgelöst hat und meldet sich mit akustisch angenehmer Zurückhaltung.

Ein Gedicht - das Mercedes PowerShift 3 Getriebe

Genial ist die Bedienung der Schaltfunktionen des 12-Gang-Automatikgetriebes und der Dauerbremse. Sie erfolgt rechts am Lenkrad mit nur einem kurzen, kompakten Hebel: Mit einem integrierten Schalter für Drive, Neutral und Rückwärts, per Druckschalter die Auswahl der Modi Economy oder Power und Manuell. Zum manuellen Hoch- und Runterschalten wird der Hebel kurz gezogen bzw. nach vorn gedrückt und zur Aktivierung und Regeln der Dauerbremse, bei Motorbremse und eingebauten Retarder in insgesamt fünf Stärkestufen, nach unten betätigt. Hört sich kompliziert an, geht aber mit nur kleinen Bewegungen schnell spielend von der Hand.

Während der Actros beschleunigt, konzentriere ich mich auf seine Fahrdynamik. Dabei fallen mir die fast butterweichen und schnellen Schaltübergänge des Getriebes auf, die ich vom Pkw in dieser Perfektion nicht kenne. Im Zusammenspiel mit dem drehmomentstarken Motor laufen diese bei gemäßigtem Beschleunigen in sehr niedrigen Drehzahlbereichen zwischen etwa zwischen 800 und 1200 U/min ab. Im Handumdrehen ist der Actros spritsparend im zwölften Gang mit langer Achsübersetzung und zieht stoisch vorwärts. Dabei entwickelt der gesamte Antrieb in der Kabine eine stressfreie, niedrige Geräuschkulisse.

Leistungsstarker Retarder für verschleißfreie Dauerbremsungen

Nebenher erklärt mir Bernd die verschleißfreie, weiter entwickelte Retarder-Bremse, die besonders komfortabel bei viel Gefällen ist und beim neuen Actros mit Wasser statt Öl arbeitet. Sie sitzt hinter dem Getriebe und wird als Dauerbremse eingesetzt. Die Getriebewelle beschleunigt über einen turbinenartigen Rotor Wasser im Retardergehäuse, das im sogenannten Stator verzögert wird. Je nach Verwirbelungsstärke wird der Rotor und somit das Fahrzeug mehr oder weniger abgebremst. Die anfallende Bremswärme wird beim neuen Actros über den Kühlkreislauf abgeführt und dank Wassertechnik ist der neue Retarder 40 Kilo leichter geworden. Das unscheinbare Teil von Voith (siehe Bild) bringt es übrigens auf satte 750 kW (1022 PS) Bremsleistung, dazu kommen noch bis zu 400 KW (544 PS) durch die Motorbremse – also ohne Scheibenbremsen, Respekt!

Wir sind schon einige Zeit auf der Autobahn und ich fühle mich auf dem luftgefederten Komfort-Sitz puddelwohl. Die Körperabstützung ist topp und viele Einstellungs-möglichkeiten inklusive variablem oberen Rückenteil bieten eine optimale Körperanpassung. Im Sitzinnern lauert aber weiterer Komfort. Drei integrierte Ventilatoren befördern Körperwärme und -feuchtigkeit nach außen, die die Klimaanlage in der Kabine wunschgemäß frisch aufbereitet. Obendrein trägt die Komfort-Luftfederung des Fahrerhauses zum Wohlbefinden bei, bügelt sie doch über die Fahrwerkfederung bis in die Kabine dringende Stöße von üblen Bodenwellen mit langsamen Schwingungen fast weg.

Effiziente Verbrauchssenkung - ECO-Roll macht´s möglich

Nach einem leichten Gaswegnehmen geht der Actros gerade wieder schnurstracks in den ECO Roll-Modus über. Um einen 40-Tonner in Bewegung zu bringen, benötigt es viel Energie, Bewegungsenergie die der Actros in Rollphasen mit möglichst minimaler Reibung optimal ausnützt, denn er entkoppelt ohne große Verzögerung den Antriebsstrang komplett vom Motor. Unterhalb einer bestimmten Geschwindigkeit kuppelt der Actros mit einem sehr kurzen Zwischengas wieder ein und zieht mit Motorantrieb solange weiter, bis die Elektronik die nächste mögliche Rollmöglichkeit registriert

Ich kann es mir irgendwann doch nicht verkneifen, Bernd die banale Frage zu stellen: „In welchen Punkten findest Du persönlich den neuen Actros gegenüber dem alten besser?“. Der lächelt nur und antwortet spontan: „In jeder Beziehung!“. Das nehme ich ihm inzwischen sogar ab, und nicht nur weil unser Actros dank Abstandshalte-Assistent im selben Moment sofort spürbar abbremst, da ein langsamerer Lkw vor uns reinzieht. Wenige Zeit später erreichen wir den Ammersee, wo alle Teilnehmer und Fahrer gemeinsam im Strandgarten vom Restaurant Fischer erst einmal ein schmackhaftes Mittagessen bei strahlendem Sonnenschein genießen.

Der kulinarische Genuß geht viel zu schnell vorbei und auf geht´s zur zweiten Tagesetappe nach Ulm. Wer möchte, kann jetzt das Fahrzeug wechseln. Diesmal steige ich in einen Actros mit 2,5 Meter breiter L-BigSpace-Kabine, die für den internationalen Fernverkehr konzipiert ist, eine Stehhöhe von 1,99 Meter bietet und aufgrund des optimalen Übergangs zum Aufleger und einer fehlenden Dachnase aerodynamisch den geringsten Luftwiderstand aller Fahrerhäuser hat. Platzmäßig übertrumpft wird diese nur noch von der GigaSpace-Kabine mit einer stolzen Stehhöhe von 2,13 Metern und zusätzlichem Stauraum in der Dachnase mit Sonnenblende, was den Luftwiderstand allerdings wieder in die Höhe treibt.

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Das gesteigerte Raumangebot, zwei Schlafstätten und die Staufächer im vorderen Dachbereich fallen sofort auf. Genauso wie der größere Abstand – nur physikalisch gemeint – zu meinem ebenfalls neuen Fahrer, Burckhard Schlör, Testingenieur für Baufahrzeuge in Wörth. Auch mit ihm komme ich sofort nett ins Gespräch und erfahre weitere Details zum neuen Actros, denn wieder einmal bleibt der Actros an einer Steigung bei nur 800 U/min beharrlich im sparsamen zwölften Gang, ohne runter zu schalten. Die Erklärung dafür ist Top-Torque, d.h. der neue Motor legt bei Bedarf noch zusätzlich 200 Nm Drehmoment drauf und kann so die längste Achsübersetzung weiter beibehalten. Die technische Lösung dafür ist eine kurzzeitige elektronische Veränderung des Motorkennfeldes, ein Feature, das früher nicht möglich war.

Im neuen Actros Standard - das Telematiksystem FleetBoard

Und damit sind wir wieder bei FleetBoard. Das im Actros nun serienmäßige, GPS gestützte Telematiksystem ersetzt nicht nur die gute alte Tachoscheibe, sondern übermittelt den Standort des Lkws und speichert als Fahrzeug- und Transportmanager sämtliche Details während der Fahrt, die für ein wirtschaftliches Fahren relevant sind, darunter Spritverbrauch, Einsatz des Retarders oder ECO Roll, aktive Bremsphasen usw.. Anhand einer ausgefeilten Datenauswertung kann so jeder Fahrer seine Fahrweise selbst oder per Fahrercoaching wirtschaftlich optimieren. Außerdem kann ein Spediteur die Logistik seiner Lkw-Flotte über FleetBoard steuern, indem er beispielsweise aktuell reinkommende Aufträge samt den Daten der Lieferadresse fürs Navigationssystem an einen seiner Fahrer sendet, der in der Nähe ist.

Nachdem mir Burckhard noch von der geräuschlosen Komfort-Standklimanlage mit Kältemittelspeicherung erzählt hat, haben wir unser Hotel in Ulm schon erreicht und nach einer informativen Pressekonferenz und einem gelungenen, lustigen Abend mit leckerem BBQ geht´s ins Bett. Denn am nächsten Tag ist mit dem neuen Actros noch die Teststrecke auf dem ehemaligen Truppenübungsplatz in Münsingen und eine Landstraßentour auf der schwäbischen Alb angesagt. Es ist frisch, als uns der Bus am Morgen auf die Teststrecke nach Münsingen fährt, allerdings nichts Ungewöhnliches für die schwäbische Alb in dieser Jahreszeit.

Driving Experience "Schwäbische Alb" - Teststrecke und Realität

Dort steht hinter dem Actros Agora Gebäude, dem zentralen Veranstaltungsort der Actros Driving Experience, eine ganze Armada von Actros bereit, 30 neue Actros in Silbergraumetallic und daneben 30 Actros 3 in Weiß – WOW! .

SHOWDOWN! ACTROS 3 vs. ACTROS 4

Ich bin sehr gespannt, denn es wird direkt nacheinander mit beiden Modellen, beladen mit 28 Tonnen, auf die Teststrecke gehen. Mit meinem neuen Fahrer aus der Lkw-Versuchsabteilung, einem gemütlichen Bayern mit urigem Dialekt, geht es zuerst mit einem Actros 3 auf die Piste mit mehreren Gefällen und Steigungen.

Nach sechs Kilometer kommt der erste Slalomkurs, auf den ein zweiter folgt. Danach durchfahren wir eine abgesteckte Strecke, die einen Spurwechsel simuliert und als letzte Actros-Prüfung auf einer Sinuswellen-Piste. Wieder auf dem Gelände hinter dem Agora Gebäude angekommen, besteigen wir sofort einen neuen Actros mit L-BigSpace Cab und erreichen kurz danach wieder die erste Slalomstrecke, wo unser Vordermann gerade einige Pylonen wegputzt. Das Fahrverhalten des Actros 3 habe ich gut abgespeichert und warte auf den ersten Schlenker.

Ohne Wenn und Aber - direkter Actros 3 Vergleich

Mein Fahrer hat sofort den richtigen Rhythmus und zirkelt in meisterlicher Schlangenlinie zügig um die orangenen Hütchen. Dabei fühlt sich der neue Actros der eine breiteren Rahmen besitzt, fahrwerksmäßig spürbar strammer und sicherer als der 3er an. Zudem fällt mir noch mehr als am Vortag die präzise und direkt ansprechende Lenkung des neuen Actros im Vergleich auf. Schnelle Spurwechsel nimmt er gelassener mit höherer Zielgenauigkeit und auf der Sinuswellen-Piste lässt er sich kaum aus der Ruhe bringen. Auf unserem hochgeladenen Video vom neuen Actros auf dieser Teststrecke kann man sein Fahrverhalten schön studieren.

Das Finale findet auf einem Rundkurs außerhalb des Truppenübungsplatzes statt, wo die schwäbische Alb eine äußerst anspruchsvolle Strecke für den 16-Meter-Koloss anzubieten hat. Auch hier stellt der neue Actros seine exzellente Fahrperformance unter Beweis, obwohl der Anspruch sehr hoch ist. Aber so erfahre ich jetzt, welches Potential wirklich in seinem ECO-Roll-Modus steckt.

Wie gehabt entkoppelt der Actros beim kleinsten Gefälle den Antriebsstrang und bei Steigungen mit kurzem Zwischengas schnell und weich wieder ein. Bei den unterschiedlichen Steigungen auf dieser Strecke, registriert die Elektronik genau, welcher Kraftbedarf gleich nötig sein wird und koppelt dazu bei passender Drehzahl zwischen ca. 800 und 1.700 U/min ruckelfrei in den letzten Gang ein. Erst bei noch höherem Kraftbedarf wechselt das Automatikgetriebe blitzschnell in den nächst niedrigeren Gang, ebenfalls bei passender Drehzahl.

Überzeugend auf ganzer Linie

Zwei phantastische und interessante Actros-Tage gehen zu Ende. Und mir fallen in diesem Moment immer noch Dinge ein, über die ich weiter schreiben könnte.

Mercedes-Benz hat einen neuen Actros gebaut, der die Messlatte sehr hoch legt. Für mich persönlich ist der neue Actros ein State-of-the-Art Truck geworden, der vor allem wegen seiner innovativen und richtungsweisenden Technik sowie seiner herausragenden Fahrdynamik schon jetzt Standing Ovations verdient hat.



Text: Andreas Loleit

Fotos: Andreas Loleit, Mercedes-Benz

Video: Mercedes-Benz



Wenn Sie noch mehr über den neuen Actros wie weitere technische Daten, Wirtschaftlichkeit, Ausstattungsmöglichkeiten oder Kabinenvarianten wissen möchten, klicken Sie bitte HIER!



Näheres zur Rekordjagd des neue Actros beim 10.000 km Mercedes-Benz Record-Run erfahren Sie HIER!

112 Bilder Fotostrecke | State-of-the-Art Truck: Der neue Actros von Mercedes-Benz: Mit dem neuen Actros auf Achse – Fahrbericht, Fahrzeugvorstellung & VIDEO #01 #02

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