Fahrbericht: smart #5 Brabus

Frontangriff

Fahrbericht: smart #5 Brabus: Frontangriff
Erstellt am 23. Mai 2025

smart ist nach dem Neustart nicht nur größer, sondern insbesondere auch sportlicher geworden. Bestes Beispiel ist mit dem smart #5 Brabus ein Familien-Kraftriegel, der selbst Mercedes und BMW mächtig in die SUV-Parade fährt.

Wo sind nur die alten smart-Zeiten ohne Geely-Einfluss geblieben, als der doppelsitzige Fortwo keck einige europäische Metropolen eroberte? Viele bestaunen die neuen großen Crossover #1, #3 und nun den #5, doch die Fragen nach einem kleinen Cityflitzer bleiben. „Ich kann Ihnen nur versichern, dass es bis Ende 2025 eine Entscheidung über ein mögliches zukünftiges zweisitziges Stadtauto, den geistigen Nachfolger des ursprünglichen smart, geben wird“, sagt Dirk Adelmann, CEO von smart in Europa, „es gibt mehr als 2,2 Millionen Fortwo- und Forfour-Besitzer, die nachdrücklich die Einführung neuer Generationen des Modells fordern, aber wir müssen sicherstellen, dass der Geschäftsplan eine positive Rendite für das Unternehmen abwirft, was in diesem Marktsegment, das daher verschwindet, nie einfach ist“.

Leichter und ertragreicher ist die Mittelklasse mit der schier unüberschaubaren Zahl an Crossovern. Hier sind die Erwartungen größer denn je an den 4,70 Meter langen smart #5, der schamlos gegen Mercedes EQB oder den kommenden BMW iX3 antritt. Die Insassen sehen sich wohlig umgeben mit einer digitalen Instrumentierung konfrontiert, die aus einem oder zwei 13-Zoll-Bildschirmen besteht, die durch ein 25-Zoll-Head-Up-Display ergänzt werden können. Mit Hilfe eines Löwen-Avatars kann der Fahrer wichtige Funktionen wie Telefonanrufe, Nachrichten, Audiosystem oder die Klimasteuerung per Stimme steuern. Bei Bedarf hilft der Löwe auf unterhaltsame Weise bei der Navigation durch die Bedienebenen und wer nostalgisch den Klang von Benzinmotoren vermisst, kann diese akustische Leere mit einem 2.000-Watt-Sennheiser-Soundsystem mit 20 Lautsprechern füllen.

Die Kunststofftaster fühlen sich angenehm an, Verkleidungen wirken solide und es gibt wahlweise Sitzbezüge aus Stoff, Kunst- oder Naturleder. Das Platzangebot im Innenraum ist dabei so groß wie in keinem anderen Auto, das jemals das smart-Logo trug. Das liegt nicht allein an großzügigen Proportionen, sondern auch einem Radstand von 2,90 Metern. Es gibt direkte Belüftungsöffnungen im Fond, aber keine Möglichkeit, den Luftstrom oder die Temperatur einzustellen und in den Luxusversionen kann die Neigung der Rücksitzlehnen elektrisch verstellt werden. Alle smart #5 verfügen über einen mächtigen Kofferraum mit einem Volumen von 630 Litern, der bei umgeklappten Rücksitzlehnen auf 1.530 Liter erweitert werden kann. Die Version mit Hinterradantrieb verfügt zudem über einen 72 Liter großen Frunk, während die Allradler mit 47 Litern auskommen müssen.

Der Basis-smart #5 Pro wird von einem 250 kW / 340 PS starken Heckmotor angetrieben. Das 74-kWh-Akkupaket sorgt für 460 Kilometer Reichweite, während der 267 kW / 363 PS starke Pro Plus dank seines 94 kWh großen Batteriepakets knapp 600 Kilometer bis zum nächsten Ladestopp schaffen soll. Der stärkere #5 Pulse verfügt über einen zweiten Elektromotor an der Vorderachse mit 165 kW / 224 PS und bietet somit einen Allradantrieb mit insgesamt 587 PS. Leider wird allzu früh bei 200 km/h abgeriegelt und für den Imagespurt auf Tempo 100 in unter fünf Sekunden interessiert sich kaum ein Kunde. Als ob das nicht ohnehin reichen würde, katapultiert einen die 60.900 Euro teure Brabus-Topversion mit spektakulären 475 kW / 646 PS / 710 Nm in andere Dimensionen. Trotz aller Kraft ist bei 210 km/h Schluss. Das Batteriepaket des #5 Pro besteht aus Lithium-Eisen-Phosphat mit 400-Volt-Technik, während die anderen Versionen von der höheren Energiedichte der Nickel-Mangan-Kobalt-Batterien und einem 800-Volt-Bordnetz profitieren.

Diese 800-Volt-Plattform ist der Schlüssel zum Erreichen der spektakulären Ladeleistung von 400 kW, während das Basismodell mit 150 kW auskommen muss. Im Praxistest lud der Brabus in gerade einmal 16 Minuten von 10 auf 80 Prozent – schneller als die Werksangabe mit 18 Minuten. Die maximale Leistung, die während des Ladevorgangs erreicht wurde, betrug 407 kW, und bei 73 Prozent der Ladung lag die Leistung immer noch bei über 200 kW, was die meisten Konkurrenten nicht einmal bei Volllast erreichen. In zehn Minuten können weitere 318 Kilometer Reichweite eingetankt werden. So ist es zu verschmerzen, dass sich der Realverbrauch bei schneller Gangart auf bis zu 30 kWh / 100 km erhöht. Zudem ist der smart #5 Brabus mit ihren 21-Zöllern betont straff abgestimmt – auch härter als die bereits verfügbare China-Version. Dabei sind die Querbewegungen der Karosserie in schnellen Kurven sehr gut kontrollierbar. Wer im aggressivsten Brabus-Fahrmodus stark beschleunigt, wird mit brutaler Leistung in die Sportsitze gepresst. In den anderen Fahrmodi werden nur 51 (Eco), 65 (Comfort) oder 86 Prozent (Sport) der Leistung an beide Achsen verteilt.

„Das ist kein Auto, das man einem Kind ohne Fahrpraxis oder einem unerfahrenen Fahrer schenken sollte, denn mit dem sofort zur Verfügung stehenden Drehmoment von über 700 Nm ist nicht zu spaßen“, räumt Entwicklungs-Chef Tilo Schweers ein. Zudem verfügt der 2,4 Tonnen schwere Brabus-Fünfer über ein Offroad-Programm für Geländefahrten mit den zusätzlichen Modi Snow/Sand/Mud/Adaptive und Stones. In jedem der Fahrmodi kann man das Ansprechen von Lenkung, Bremsen und Stabilitätskontrolle variieren. Die Dämpfer bleiben jedoch passiv und so gibt es keine Unterschiede in der Federung – schade für die Brabus-Version. Ebenso bissig wie das Triebwerk sprechen glücklicherweise auch die Bremsen an, die insbesondere gefühlvoll zwischen regenerativer und mechanischer Verzögerung wechseln. Der Brabus ist eine echte Sportkanone, die nicht nur elektrisch ihresgleichen sucht.

Technische Daten: smart #5 Brabus

Motor: Elektro; vorn / hinten
Leistung: 475 kW 646 PS
Max. Drehmoment: 710 Nm
Höchstgeschwindigkeit: 210 km/h
Beschleunigung 0 – 100 km/h: 3,8 Sekunden
Batteriepaket: 94 kWh
Normverbrauch: 19,9 kW / 100 km
Reichweite: 540 km
Antrieb: Allrad
Leergewicht: 2.348 kg
Ladevolumen: 630 - 1.546 Liter
Preis: ab 60.900 Euro

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