Weltspiegel: Internationale Automärkte unter Druck

Schwere Zeiten

Weltspiegel: Internationale Automärkte unter Druck: Schwere Zeiten
Erstellt am 21. April 2022

Der Krieg in der Ukraine, die angespannte Wirtschaftslage in Russland und die neu aufflammende Pandemie in China machen den internationalen Automärkten zu schaffen. Das dürfte sich in den kommenden Monaten kaum ändern. Während andere Werke in Asien stillstehen, eröffnete BMW im chinesischen Dadong seine Werkserweiterung.

Auf den meisten internationalen Automärkten gibt es im ersten Quartal des Jahres ein schwieriges Bild. Die Halbleiterkrise dauert an, der Krieg in der Ukraine macht nicht nur die Lieferungen von den so wichtigen Kabelsträngen schwierig, er belastet auch die Fahrzeugproduktion in Russland auf nicht absehbare Zeit. Und dann ist da noch die aufkeimende Pandemie in China, die viele Werke auf dem größten Automarkt der Welt zum Stillstand zwingt. Während der chinesische Markt nach den ersten drei Monaten ein kleines Wachstum verzeichnen konnte, ging der Absatz in Europa und in den Vereinigten Staaten jeweils deutlich zurück. Ganz ähnlich war die Situation auf den großen Märkten wie Japan oder Brasilien und auch Indien beendete das erste Quartal knapp unter Vorjahresniveau.

Auf dem europäischen Pkw-Markt wurden von Januar bis März rund 2,8 Millionen neue Fahrzeuge zugelassen, was einem Rückgang von elf Prozent im Vergleich zum Vorjahr entspricht. Dabei lagen die großen europäischen Einzelmärkte alle im Minus: Während sich die Rückgänge in Deutschland mit minus fünf Prozent ebenso in Grenzen hielt wie in Spanien mit einem Minus von zwei Prozent, sackten die Einzelmärkte in Frankreich (-17 Prozent) und in Italien (-24 Prozent) zusammen. Allein im März wurden europaweit mit 1,1 Millionen neuen Pkw knapp 19 Prozent weniger als im Vorjahresmonat zugelassen. Ganz ähnlich das Bild auf dem Markt in den USA. Auf dem Light-Vehicle-Markt (Pkw und Light Trucks) wurden im ersten Quartal 16 Prozent weniger Fahrzeuge verkauft als im Vorjahr. Der Absatz von Light Trucks (-14 Prozent) entwickelte sich dabei etwas weniger schwach als der Absatz von Pkw (-22 Prozent). Im März betrug das Marktvolumen 1,2 Millionen Light Vehicle – 22 Prozent weniger als im März des Vorjahres.

Etwas anders das Bild in Asien, das nicht derart stark betroffen war. Allein der chinesische Pkw-Markt konnte in den ersten drei Monaten des Jahres entgegen dem internationalen Trend leicht zulegen: 5,5 Millionen verkaufte Neufahrzeuge bedeuten ein Plus von knapp neun Prozent. Im März ging der Absatz im Zuge erneuter Corona-Lockdowns allerdings um gut ein Prozent auf 1,8 Millionen Pkw zurück. Hatte es in den Monaten Januar und Februar 2022 mit leichten Zuwächsen noch gut ausgesehen, sackte der Automarkt in China im März um stattliche 11,7 Prozent zusammen. „Im Gegensatz zu einem positiven Sprung von 18,7 Prozent im Februar sanken die Fahrzeugverkäufe in China im März 2022 um 11,7 Prozent auf 2,2 Millionen Einheiten, nachdem die neue Welle der COVID-19 zu Produktions- und Lieferunterbrechungen geführt hatte, die zu strengen Abriegelungen in allen Regionen des Landes führten“, so Bakar Sadik Agwan, Analyst von Global Data. Bei den Nutzfahrzeugen war in China zuletzt ein Absturz um mehr als 43 Prozent zu verzeichnen, während sich der Rückgang bei den Personenkraftwagen mit einem Minus von 0,6 Prozent in Grenzen hielt, da insbesondere SUVs und Kleinwagen ihr Volumen halten konnten.

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