Die neue Mercedes-Benz S-Klasse (BR 223)

Erster Eindruck: Bleibt die neue S-Klasse das Maß der Dinge?

Die neue Mercedes-Benz S-Klasse (BR 223): Erster Eindruck: Bleibt die neue S-Klasse das Maß der Dinge?
Erstellt am 2. September 2020

Vorhang auf für das neue Aushängeschild der Daimler AG: Die Mercedes-Benz S-Klasse ist da! Und der Zeitpunkt der Weltpremiere kommt genau zum richtigen Zeitpunkt, denn die Marke mit dem Stern braucht dringend frisches Geld – und das kann die S-Klasse nun liefern. Pünktlich zur Weltpremiere verkündete Daimler-Boss Ola Källenius auch die neue Strategie: Mehr Luxus, mehr Marge und den kleineren Baureihen weniger Platz einräumen. Die S-Klasse scheint genau in das Konzept hineinzupassen.

Nun lichten sich endlich die Schleier und wir hatten bereits die Chance in der neuen S-Klasse Platz zunehmen. Luxus und Ruhm soll die neue S-Klasse ausstrahlen, aber hält die S-Klasse auch das, was sie verspricht? Die S-Klasse hat den Selbstanspruch das beste Auto der Welt zu sein. Ist sie den Ansprüchen gewachsen? Bleibt Sie das Maß der Dinge?

Der erste Eindruck? Die S-Klasse ist verdammt schick!

Wir wollen hier nun einfach mal streng-subjektiv urteilen und für die S-Klasse eine Lanze brechen: Ein geiles S-Klasse-typisches Design, sensationeller Komfort im Interieur, eine neu-entwickelte Sitzanlage, bis zu fünf Bildschirme, Hinterachslenkung, ein neues MBUX, dynamische Türgriffe und effiziente Antriebe. Kurz gesagt: Die S-Klasse macht auf den ersten Blick einen ganz hervorragenden Eindruck.

In der Vorkommunikation zur neuen S-Klasse, musste das Flaggschiff mit Stern bei den Mercedes-Fahrern allerdings schon ordentlich einstecken. Der Grill ist zu groß, die Scheinwerfer zu klein und der Display zu touchmäßig…
Aber will man der neuen S-Klasse nicht die Chance geben, die sie verdient?

Die S-Klasse bleibt eine S-Klasse!

Uns gefällt der erste Eindruck. Sie scheint ein würdiger Nachfolger von Ponton, Heckflosse, W108, W116, W126, W140, W220, W221 und w222 zu sein. Sie ist eine behutsame und zugleich zeitgemäße Weiterentwicklung dieser prägenden Fahrzeugklasse. Die S-Klasse trifft ein gesundes Mittelmaß aus gehobener Eleganz und bulliger Präsenz. Ein sehr schöne Würze! Sieht doch sehr stimmig aus, oder?

Werfen wir einen Blick auf das Design, wird klar, eine S-Klasse soll repräsentativ wirken und weniger sportlich. Dennoch kann man der S-Klasse eine gewisse Dynamik nicht absprechen. Dabei wirkt sie zwar sehr souverän, aber nicht zu aggressiv. Markant sind die neuen Lampen in der Front, die fast schon martialisch wirken und die Admiralstreifen der Baureihe 222 auf ein neues Level heben. Elegant wirken auch die blauen Elemente in den Frontlampen, die allerdings aus Gesetzesgründen nur an der Seite blau schimmern dürfen. Das Digital Light leistet pro Seite 1,3 Millionen Pixel. Weltklasse – damit könnten wir ganze S/W-Filme auf die Straße projizieren. Auto-Kino mal anders…

Elegant: Admiralstreifen mit blauen Elementen

Gut finden wir auch das klare Bekenntnis zum Chrom. Das gehört einfach zur S-Klasse, oder? Chrom vorne, Chrom an der Seite und Chrom hinten. Top! Und wandert unser Blick entlang der Seite in Richtung Heck, bleiben unsere Augen an den neuen, bis zu 21-Zoll großen Felgen, an den herein- und herausfahrbaren Türgriffen, an der breiten C-Säule und an der flachen Dachlinie hängen. Automatische Türgriffe sind etwas Feines, erst recht wenn es um Design und Fußgängerschcutz geht,aber dass Mercedes weiterhin so großen Wert auf coole, exzentrische und schicke Felgen legt, finden wir fast noch besser. Erst durch die richtige Felgenwahl wirkt eine S-Klasse auch wie eine S-Klasse!

Das Heck entspricht der aktuellen Designsprache von Mercedes. Zweigeteilte Heckleuchten, die sich ähnlich wie bei der modellgepflegten E-Klasse in Richtung Fahrzeugmitte ziehen. Interessant sehen am Heck vor allem die neuen LED in 3D-Optik aus.

Bis zu 5 Bildschirme, wovon einer portabel ist!

Aber das Herz der neuen S-Klasse soll laut Daimler im Inneren liegen. Und zwar nicht unter der Motorhaube, sondern im Interieur. Die Rede ist von der zweiten Generation MBUX. Damit wird die S-Klasse endgültig zum ultimativen-digitalen Auto. Oder wie Källenius sagte: „Zum Smartphone auf Rädern“.

Es ist auffällig, dass die Bedienung der Systeme in der neuen S-Klasse einfacher erscheint als beim Vorgänger. Das ganze System wirkt „simplified“. Bei unserer ersten Sitzprobe gefiel uns die Haptik und Funktionsweise der neuen S-Klasse sehr gut. Alles wirkt aufgeräumt und leicht verständlich. MBUX gibt es mit der S-Klasse übrigens erstmals für die Passagiere im Fond. Dort gibt es nun auch ein portables, herausnehmbares Tablet in der Armlehne. Wer sich mit der zweiten Generation MBUX unterhalten möchte, muss nun nicht immer mit „Hey Mercedes“ beginnen. Gewissen Kommandos kann die S-Klasse auch folgen, ohne vorher mit „Hey Mercedes“ angesprochen werden zu müssen.

Ein Highlight? Das AR-Head Up Display

Erwähnenswert ist auch das neu Augmented-Reality- Head Up Display. Die optische Umsetzung ist so konfiguriert, dass die Informationen zu Fahrassistenzsysteme sowie Navigation ca. 10 Meter vor dem Fahrzeug mit der Umwelt verschmelzen. Da freuen wir uns schon sehr auf die ersten Fahrtests.

Für Komfort sorgt eine ganze neue Sitzgeneration, Kopfkissen auch für Fahrer und Beifahrer oder auch ein Energizing Comfort Programm mit zehn Programmen (für hinten und vorne). Dank Burmester 4D Highend Sourround Sound mit 31 Speakern und acht Excitern in den Rückenlehnen der Sitze (diese vibrieren zum Bass) wird die S-Klasse zum Konzertsaal.

Darauf ist man stolz: Die Hinterachslenkung 

Nicht neu in der Welt des Automobils, dafür aber neu bei der S-Klasse ist die Hinterachslenkung, die bei hohen Geschwindigkeiten mehr Stabilität und in der Stadt mehr Wendigkeit bieten soll. Die Hinterachslenkung ist in zwei Stufen optional bestellbar: Mit 4,5 Grad und mit 10 Grad. Damit soll der Wendekreis der S-Klasse um bis zu zwei Meter verringert werden. Dazu neigt sich die S-Klasse im Fahrmodus CURVE in die Kurze und verspricht so durch eine komfortable Fahrwerksabstimmung noch mehr Komfort.

Auch das Thema Sicherheit wird bei der neuen S-Klasse großgeschrieben. Das war bei der Oberklasse mit Stern schon in jeder Generation so, und soll auch bei der Baureihe 223 so bleiben. So kommt die S-Klasse erstmals mit Frontairbags im Fond, oder auch mit PRE-SAFE® Impuls Site. Dabei werden bei einem Seitenaufprall Fahrer und Beifahrer dank Seitenpolster in die Mitte des Fahrzeugs gedrückt und mithilfe des E-ACTIVE BODY CONTROL das gesamt Fahrzeug nach oben bewegt. Das soll die Passagiere bei einem Unfall deutlich besserschützen.
Bei der neuen S-Klasse harmoniert zudem die Fahrassistenz mit dem Ambientelight und mit dem Kombiinstrument. Befindet sich ein anderes Fahrzeug im toten Winkel, leuchtet nicht nur der Tot-Winkel-Assistent rot, sondern auch das Ambientelight und das Kombiinstrument.

Zwei Benziner und zwei Diesel gehen an den Start

Die neue S-Klasse geht zu Beginn mit zwei Benzinern und zwei Dieselmotoren an den Start. Die vier Varianten sind jeweils 6-Zylinder-Maschinen. So kommt der 350d (wahlweise als 4MATIC) mit einem 3-Liter-R6 OM656 mit 286 PS und der 400d 4MATIC ebenfalls mit 3-Liter-R6 OM656 und 330 PS. Die beiden Benziner sind auch 3-Liter-R6-Aggregate. Hier leistet der M 256 im S450 4MATIC 367 PS und im S500 4MATIC 435 PS. Eine 12-Zylinder-Variante wird es nur bei der XXL-Variante von Maybach geben. Ein S65 von AMG kommt nicht. Ein V8-Motor mit integriertem Starter-Generator (ISG) und 48-Volt-Bordnetz wird bald verfügbar sein. 2021 folgt ein Plug-in-Hybrid mit einer rein elektrischen Reichweite von rund 100 Kilometern.

Es wird sich zeigen, ob sich die S-Klasse gegen die Konkurrenten Audi A8, BMW 7er oder auch Tesla Model S durchsetzen kann. Die Mercedes-Benz S-Klasse soll „Innovation, Sicherheit,Komfort und Qualität bieten wie noch nie zuvor“, so Ola Källenius. Wir würden es ihm gönnen, denn zwischen Diesel-Krise, Corona, Gewinnwarnungen und Mobilitätswende muss die S-Klasse einfach ein Treffer sein...

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