Selektive Unfallaufzeichnung macht´s möglich

Dashcam-Aufzeichnungen sind als Beweismittel vor Gericht zulässig

Selektive Unfallaufzeichnung macht´s möglich: Dashcam-Aufzeichnungen sind als Beweismittel vor Gericht zulässig
Erstellt am 4. Juni 2019

Was ist eine Dashcam? Einfach ausgedrückt handelt es sich hierbei um eine Kamera, die auf dem Armaturenbrett oder an der Windschutzscheibe Ihres Autos angebracht ist und zur Aufnahme von Ton und Bild während der Fahrt dient. Der Zweck dieser Autokamera besteht darin, jedes Detail, das sich sowohl auf der Straße als auch um das Auto abspielt, sorgfältig aufzuzeichnen. Sie kann für eine Vielzahl von Zwecken verwendet werden.

Wie funktioniert eine Dashcam?

Eine Dashcam ist an der Windschutzscheibe angebracht und zeichnet die Straße während der Fahrt auf. Sie wird vom Zigarettenanzünder über ein Kabel mit Strom versorgt oder kann fest im Sicherungskasten verkabelt werden. Die Dashcam beginnt automatisch mit der Aufnahme, wenn der Zündschlüssel gedreht wird. Sie zeichnet in einer Endlosschleife auf, wobei jeder Clip in einem kurzen Drei-Minuten-Segment auf einer Micro-SD Karte aufgezeichnet wird.

Die meisten Dashcams verfügen auch über eine Art von Parkmodus, der Vorfälle aufzeichnen und Sie vor Diebstahl und Beschädigung schützen kann, wenn Sie sich nicht in der Nähe Ihres Fahrzeugs befinden. Alle Dashcams können auch nachts aufzeichnen. Bei sinkender Lichtintensität sorgen bestimmte Technologien wie WDR und HDR für eine deutlich verbesserte Nachtsicht. Wenn Sie viel nachts fahren, sollten Sie sich unter Umständen Dashcams mit den neuesten EXMOR-Sensoren von Sony für ultimative Nachtsicht und verbesserte Bildqualität genauer anschauen.

Für weitere Informationen gibt es den Dashcam-Autokamera-Vergleich, wo Ihnen die gängisten Dashcams vorgestellt werden.

Sind Aufnahmen von Dashcams für den Gebrauch vor Gericht zugelassen?

Die kurze Antwort lautet: Ja. Im Mai 2018 erklärte der Bundesgerichtshof (BGH) die Verwendung von Dashcam-Aufnahmen als Beweismittel vor deutschen Zivilgerichten zur Klärung von Verkehrsunfällen endlich für zulässig und machte damit den Weg für Autofahrer frei, eine Dashcam legal in ihrem Fahrzeug anzubringen zu können.

Die gerichtliche Einschränkung bei Dashcam-Aufnahmen: „Es ist nur eine kurze Aufzeichnung eines Unfalls selbst zu erstellen, indem beispielsweise das, was aufgezeichnet wird, fortlaufend überschrieben wird, aber nur dann dauerhaft gespeichert wird, wenn sich ein Unfall ereignet."

Diese Bedingung erfüllen moderne Dashcams problemlos, indem sie in Zeitintervallen die Aufnahme automatisch überschreiben. Registriert die Dashcam außergewöhnliche Fahrzeugbewegungen oder gar eine Kollision, werden die Aufnahmen vor und während eines Unfalls so gekennzeichnet, dass diese Aufnahmesequenz nicht überschrieben werden kann.

Einscheidung von Fall zu Fall

Gerichten soll es gundsätzlich gestattet sein, von Fall zu Fall zu entscheiden, ob die Aufnahmen von Dashcams als Beweismittel zugelassen werden sollen, indem das Recht eines Klägers abgewogen wird, vor einem Zivilgericht Ansprüche gegen das Recht eines Angeklagten auf Privatsphäre geltend zu machen. Sie sollten auch berücksichtigen, dass bei Verkehrsunfällen häufig nur sehr wenige Beweise vorliegen, und dass sich die vor der Kamera aufgenommenen Personen an einem öffentlichen Ort befanden.

Versicherungen befürworten Dashcams

Der deutsche Versicherungsgewerbe-Verband GDV, der den Einsatz von Dashcams zur raschen Klärung von Haftungsfragen befürwortet, sagte jedoch, das Gerichtsurteil habe keine klaren Richtlinien festgelegt. So sagte das Gericht, das der Einsatz von Dashcams zwar grundsätzlich erlaubt sei, Autofahrer aber gleichzeigt gegen das Datenschutz Gesetz verstießen, wenn Sie während der Fahrt Personen und Kfz-Kennzeichen aufzeichneten.

(Foto: Kenwood)

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