Offiziell: Kein Comeback für Zetsche

Dr. Z. verzichte auf Platz im Daimler-Aufsichtsrat

Offiziell: Kein Comeback für Zetsche: Dr. Z. verzichte auf Platz im Daimler-Aufsichtsrat
Erstellt am 26. September 2020

Dr. Z. kommt nicht zurück zum Daimler. Never ever! Es ist von ihm selbst heute so beschlossen und verkündet. Dabei war es eigentlich ausgemachte Sache, dass er 2021 Aufsichtsratschef werden sollte. Doch Zetsche hat im Interview mit der „Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung", wie der Spiegel HIER berichtet, einem Comeback beim Stern unmissverständlich und ohne Hintertür die Absage erteilt. "In letzter Konsequenz habe ich mich entschieden, dass ich das nicht will, dass ich darauf verzichte", wird der Ex-Daimler-Chef zitiert.

Nach mehr als 13 Jahren als Vorstandsvorsitzender der Daimler AG und Leiter Mercedes-Benz Cars hatte Dr. Dieter Zetsche zum Ende der Aktionärsversammlung am 22.Mail 2019 sein Mandat niedergelegt. Es war kein Geheimnis, dass der amtierende Aufsichtsrat beabsichtigt, mit Wirkung zum Ablauf der zweijährigen Cooling-off-Periode der Hauptversammlung 2021 die Wahl von Zetsche in den Aufsichtsrat vorzuschlagen. Doch ein Comeback Zetsches als Oberaufseher des Daimler-Konzerns haben vor allem viele Investoren stets sehr kritisch gesehen. Zetsche, der bei der Übergabe des Staffelstabes an Ola Källenius sagte, er sei mit sich im Reinen, wurden im Nachhinein die hohen Verluste des Konzerns, eine verfehlte Modellpolitik, der Dieselskandal, der den Daimler einholte, und eine verschlafene Entwicklung der Elektromobilität angelastet. Alle Probleme, die dem Konzern heute Kummer bereiten, habe Källenius von Zetsche geerbt.

Der Ex-Daimler-Chef verzichtet auf Rückkehr zum Stern

Dr. Dieter Zetsche hat nun aber offenbar keine Lust mehr um das Gezerre und Gezanke um seine Person und sein Wirken beim Stern. Und darum sagt er seine schon ausgemachte Rückkehr in den Daimler-Aufsichtsrat nun höchstpersönlich ab. Keine Frage: Zetsche missfällt es wohl sehr, dass seine Lebensleistung nach vier Jahrzehnten in Diensten des Sterns, „uminterpretiert“ wird. Es dürfte ihn verdrießen, dass er, wie er im Interview zu Protokoll gibt, "von manchen nicht als Hoffnungsträger, sondern als Belastung angesehen würde.“ Hat einer wie er das nötig? Muss Dieter Zetsche anderen noch etwas beweisen? „Nein, das brauche ich nicht", sagte Dr. Dieter Zetsche im Interview. Er zieht selbst den Vorhang zu und kehrt nimmermehr auf die Daimler-Bühne zurück.

Autor: Mathias Ebeling

2 Kommentare

  • nadeschda

    Nadeschda

    Über eine Nachfolge würde ich geschlechterneutral nachdenken. Es muss nur jemand sein, der Vorstellungen von der Zukunft hat, auch wenn die nur vage sind und er sollte weit von 78 Jahren entfernt sein. Eigentlich ist es ein Trauerspiel, Menschen in verantwortungsvollen Positionen solange arbeiten zu lassen. Da geht es dann nur noch um pure Selbstbereicherung.
  • Pano

    Pano

    Dann haben sich am Ende die Kritiker durchgesetzt, die Zetsches Amtszeit auf die Probleme reduzieren mit denen der Konzern zu kämpfen hat. Diese sollten auch kritisch bewertet werden. Allerdings sollte man dabei nicht außer acht lassen wie Entscheidungen getroffen werden und daß die Verantwortung dafür beim Gesamtvorstand liegt. OK war in den Jahren bevor er CEO wurde Vorstand für Marketing & Vetrieb und für die Konzernforschung. Zwei Ressorts, die die strategische Ausrichtung in erheblichen Maße prägen. Aber der Vorstandsvorsitzende ist nunmal der, der die Gesamtverantwortung trägt und da erscheint es nachvollziehbar, daß Zetsche auf die Kritik reagiert. Leider kam von Seiten der Kritiker kein Vorschlag wer den Aufsichtsratsvorsitz übernehmen soll. Das könnte wiederum eine gute Gelegenheit sein erstmals eine Frau für diesen Posten zu bestellen. Und wenn keiner will übernehme ich den Job. Kann aber nur in Teilzeit ;-) Grüße Pano

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