Nissan verkauft alle Daimler-Aktien

Nach Renault steigt auch Nissan bei Daimler aus

Nissan verkauft alle Daimler-Aktien: Nach Renault steigt auch Nissan bei Daimler aus
Erstellt am 5. Mai 2021

Wir sind dann mal weg: Oha, nach Renault ist jetzt auch Nissan bei der Daimler AG  raus. Der japanische Autobauer folgt seinem französischen Kooperationspartner und verkaufte jetzt all seine Aktien vom Daimler-Konzern. Der Anteil von Nissan am Daimler betrug 1,5 Prozent. Was hat diese Aktion wohl zu bedeuten?

Als Renault im März dieses Jahres bekannt machte, dass man sich von seiner 1,5-%-Beteiligung am Daimler getrennt habe, hieß es noch, dass die Projektarbeit zwischen Daimler und Renault von dieser Aktion nicht betroffen sei. Nun aber zieht, wie die Nachrichtenagentur Reuters HIER meldet, Kooperationspartner Nissan nach und zieht ebenfalls - gleichsam über Nacht - einen Schlussstrich unter die vielen Jahre der wechselseitigen Beteiligung von Nissan und Daimler. Und nun? Bedeutet der Ausstieg von Nissan auch das Ende der Zusammenarbeit mit dem Stern?

Fakt ist: In der seit 10 Jahren andauernden Beziehung zwischen Daimler und Renault/Nissan lief es schon mal bedeutend besser und hoffnungsvoller. Da schien was zu wachsen und zusammenzuwachsen. Gut möglich, dass Nissan angesichts des zuletzt ansehnlich gestiegenen Aktienkurses der Daimler AG Kasse gemacht hat. Doch dass die Japaner so ganz gehen und zusammen mit Renault beim Daimler aussteigen kann auch einen ganz anderen Grund haben. Daimler-Chef Ola Källenius ließ zuletzt deutlich erkennen, dass er seinen Fokus in Sachen künftiger Kooperationen offenbar auf seinen chinesischen Partner Geely ausgerichtet hat. Immerhin werden ein gutes Drittel aller neuen Mercedes-Benz Pkw aktuell in China verkauft und die chinesischen Daimler-Produktionspartner BAIC und Geely halten zusammen etwa 15 Prozent am Konzern. Mit Geely ist der Daimler bekanntlich schon eine umfassende Kooperation in Sachen Produktion des neuen smart eingegangen. Darüber hinaus soll der Daimler großes Interesse an Geelys „Sustainable Experience Architecture“ (SEA), einer hochskalierbaren, rein elektrische Elektrofahrzeugarchitektur zeigen. Im November letzten Jahres ist zudem bekannt gemacht worden, dass Daimler und Geely gemeinsam an der Entwicklung eines Antriebssystems der nächsten Generation für Hybridanwendungen arbeiten werden und dass Geely die Produktion eines neuen kleinen Mercedes-Weltmotors für die internationalen Märkte in voraussichtlich millionenfacher Stückzahl übernehmen werde. Auf dem im November 2020 stattgefundenen Auto-Gipfel des Handelsblattes machte Ola Källenius denn auch keinen Hehl daraus, dass er an einer Intensivierung der Zusammanarbeit mit Geely großes Interesse hat. OK sagte: „Wir haben mit Geely-Gründer Li Shufu einen (...) Shareholder aus China, der sehr visionär und fortschrittlich denkt, und die automobile Zukunft ebenfalls in Daimler sieht. (...) Das ist ein neuer und sehr guter Partner, mit dem wir beispielsweise den smart weiterentwickeln. Da sehe ich Potenzial für mehr.“ Nissan und Renault vermögen für sich ein Entwicklungspotential beim Daimler womöglich aber nicht mehr sehen.

Autor: Mathias Ebeling

1 Kommentar

  • R129Fan

    R129Fan

    Die Ratten verlassen das sinkende Schiff. Der Weg vom Technologieführer zur Elektronik-Bastelbude scheint wohl woanders auf wenig Vertrauen zu stoßen.Dann soll Föhnwelle mal in China glücklich werden. Die letzte "Fusion" mit einem gewissen US Hersteller ist mir noch gut in Erinnerung.....Ich habe da noch ein paar Daimler-Aktien, die kommen jetzt auch weg.

Schreibe einen Kommentar

Login via Facebook

Community