Elektromobilität

AvD kritisiert „eklatantes Unwissen“ des Gesetzgebers bei Ausbau der Ladeinfrastruktur

Elektromobilität: AvD kritisiert „eklatantes Unwissen“ des Gesetzgebers bei Ausbau der Ladeinfrastruktur
Erstellt am 15. März 2021

Der Automobilclub von Deutschland (AvD) begrüßt grundsätzlich alle Bemühungen der Bundesregierung, die Rahmenbedingungen der Lademöglichkeiten von Elektrofahrzeugen zu verbessern. Dazu soll auch das am am 5. März im Bundesrat beschlossene „Gesetz zum Ausbau einer gebäudeintegrierten Lade- und Leitungsinfrastruktur für die Elektromobilität“ (GEIG) beitragen. Es sieht vor, dass bei Neubauten mit mehr als fünf Stellplätzen für jeden Platz vorsorglich Leerrohre zu installieren sind. Werden die Stellplätze zu einem späteren Zeitpunkt mit Ladeeinrichtungen für E-Fahrzeuge nachgerüstet – beispielsweise Wallboxen – sollen die Leerrohre die entsprechenden Stromleitungen aufnehmen und damit Installation und Anschlussarbeiten vereinfachen. Aus Sicht des AvD zeugt die Gesetzesvorlage von einem eklatanten Unwissen der Problemlage in der Praxis.

„Das eigentliche Problem ist nicht die nachträgliche Verlegung der Stromleitungen, sondern der Anschluss an das Stromverteilernetz“, kommentiert Lutz Leif Linden, AvD Generalsekretär. Hintergrund: Die in den allermeisten Kommunen und Städten verlegten Stromleitungen für die Versorgung privater Haushalte sind in die Jahre gekommen und nicht in der Lage, die erforderlichen Strommengen zu transportieren. Zudem gefährden Spannungsschwankungen die Netzsicherheit, die beim gleichzeitigen Laden mehrerer Elektrofahrzeuge entstehen und die von der derzeit auf lokaler und kommunaler Ebene genutzten Netztechnik nur in sehr begrenztem Umfang ausgeglichen werden können. Um das Risiko von Stromausfällen überschaubar zu halten, schließen die Stromversorger in der Regel nur eine sehr begrenzte Zahl von Ladestationen an ihr Versorgungsnetz an. In den meisten Stadtvierteln werden nur niedrige zweistellige Zahlen dieser Ladestationen zugelassen, in vielen Wohnstraßen beläuft sich diese Zahl oft sogar nur auf drei oder vier.

AvD Generalsekretär Lutz Leif Linden: „Leider glauben viele Politiker nach wie vor, Strom käme einfach aus der Steckdose. Das jetzt verabschiedete Gesetz mag gut gemeint sein. Es ist aber schlecht gemacht, weil es vollkommen an der Realität vorbeigeht. Besser, weil sinnvoller, wäre es gewesen, zunächst einmal dafür zu sorgen, die lokalen Strom-Versorgungsnetze durch deren Ausbau leistungsfähiger zu machen, damit diese dem massiv steigenden Energiebedarf durch die Ausweitung der Elektromobilität überhaupt gerecht werden können.“ (Titelbild: Bosch AG)

2 Kommentare

  • R129Fan

    R129Fan

    Hat der AvD vom Baum der Erkenntnis genascht? Kraftwerke abschalten und noch mehr Strom verbrauchen läuft leider nicht, werte Politikerdarsteller.
  • egide aus belgien

    Egide aus belgien

    Abwarten bitte, das Puppentheater wird jetzt beginnen!

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