E-Autos mit Stern verkaufen sich alles andere als gut. Die Aussichten, dass sich daran zeitnah etwas ändert, sind nach Lage der Dinge eher ungewiss. Wie das Handelsblatt berichtet, würden die viel zu niedrigen E-Auto-Verkaufszahlen Mercedes-Benz zu radikalen Sparmaßnahmen und harten Einschnitten zwingen. Um Kosten zu sparen, plane Mercedes-CEO Ola Källenius die für 2028 angekündigte MB.EA-L-Elektro-Plattform für große Wagen (S-Klasse, E-Klasse, GLE und GLS) komplett einzustampfen. Ersparnis: bis zu 6 Milliarden Euro.
Nachdem Mercedes-Benz im Jahr 2021 mit dem vollelektrischen EQS in der Oberklasse getrennte Antriebswege gegangen war, ward angekündigt worden, mittels der für große Pkw zu entwickelnden Plattform MB.EA-L (L steht für large) die S-Klasse wieder zu vereinen. Doch die Wiedervereinigung auf dieser Grundlage wird aus Kostengründen nicht stattfinden - nicht zuletzt, weil der Mercedes-Chef jetzt auch davon ausgeht, dass E-Antrieb und Verbrenner bis weit in die 2030er Jahren nebeneinander existieren werden.
Es ergibt keinen Sinn, eine neue teure Plattform für Autos zu entwickeln und zu fertigen, deren Absatzzahlen den Einsatz von finanziellen Mitteln aus heutiger Sicht nicht lohnt.
Der Erfinder des Automobils werde laut Informationen des Handelsblatts wegen des viel langsamer als gedacht verlaufenden Umstiegs der Kunden auf Elektroautos auf die neue Plattform für die elektrischen Spitzenmodelle S- und E-Klasse notgedrungen verzichten.
Dabei hatte Ola Källenius in seiner Rede auf der vor wenigen Tagen abgehaltenen Hauptversammlung 2024 noch zugesichert, dass man in Sachen Elektromobilität trotz aller Widrigkeiten Kurs halten werde.
Nun also gibt es offenbar doch eine deutliche Kursänderung. Wie das Handelsblatt schreibt, wird Mercedes-Benz aus Kostengründen die Pläne für die geplante MB.EA-L Architektur, die für 2028 vorgesehen war, über Bord werfen und stattdessen die bestehende Electric Vehicle Architecture (EVA2), auf der EQE und EQS (Limousinen und SUV) ins Rollen kommen, weiterentwickeln. Der Einspareffekt dieser Maßnahmen liegt auf der Hand: Die Produktionsanlagen in den betreffenden Mercedes-Benz--Werken müssen dann nicht kostenintensiv geändert werden.
2 Kommentare
Boogie_de
21. Mai 2024 20:45 (vor 4 Monaten)
R129Fan
16. Mai 2024 15:46 (vor 4 Monaten)
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