Der Staat profitiert vom Höhenflug der Kraftstoffpreise

Der wahre Warenwert von 1 Liter Diesel: 0,93 €!

Der Staat profitiert vom Höhenflug der Kraftstoffpreise: Der wahre Warenwert von 1 Liter Diesel: 0,93 €!
Erstellt am 7. Februar 2022

Jeder, der mit einem Verbrenner-Auto fährt, ist in den letzten Wochen ein Leidgeprüfter, wenn er zum Tanken an die Zapfe muss. Die Preise für Benzin und Diesel kennen nur noch eine Richtung. Nach oben. Die Kraftstoffpreise galoppieren förmlich davon. Der Euro wird zum Teuro. Woche für Woche werden neue Allzeithochs vermeldet. Doch wer profitiert eigentlich von den hohen Kraftstoffpreisen? Sind es die Ölscheichs? Sind es die Mineralölkonzerne? Nein, es ist in erster Linie der deutsche Staat, der sich in der gesamten Lieferkette von der Förderung des Öls bis zur Abgabe an den Endverbraucher den größten Anteil am Verkaufspreis von Diesel und Benzin in die Tasche steckt. Ein Beispiel: 1,669 € kostet bei Aral heute, am 07.02.2022, ein Liter Dieselkraftstoff. Rechnet man alle Steuern und Abgaben heraus, verbleiben als reiner Warenwert für Aral um Kosten für Rohstoff, Raffinerie, Löhne, Logistik etc. zu decken und einen Gewinn einzustreichen netto 0,9291 Euro. Oder anders gesagt: 0,746 Euro sind von jedem an der Tanktstelle gezapften Liter Abgaben an den Staat.

Corona. Pandemie. Große Nachfrage. Sogenannte Experten erklären den Autofahrenden den alltäglichen Preisschock. Ein Faktor für die zuletzt stark gestiegenen Preise für Benzin und Diesel seien die zuletzt stark gestiegenen Rohölpreise - so will man uns glauben machen. Es stimmt: Der Ölpreis für die wichtigste Sorte Brent ist innerhalb der letzten Monate um 54 % gestiegen. Er beträgt heute am 07.02.2022 ca. 93,21 US-Dollar, umgerechnet 81,377 € pro Barrel (159 Liter) stark gestiegen. Selbst wenn nur 75 % von einem Liter Rohöl für die Herstellung von Benzin und Diesel Verwendung finden, erklärt der gestiegene Preis für Rohöl allein nicht den schier gar nicht mehr aufzuhaltenden Höhenflug an den Tankstellen. Mag sein, dass Spekulation und Gier bei der Preisbildung, die uns normal verdienenden Konsumenten schier den Atem raubt, ebenfalls eine Rolle spielen - doch der wahre Ölprinz sitzt nicht irgendwo in einem Wüstenstaat, er ist in Berlin als Deutscher Bundesminister für Finanzen zu finden.
Was Benzin und Diesel nämlich so richtig teuer macht, ist, dass auf den Warenwert von 1 Liter Diesel in Höhe von 09291 Euro folgende staatliche Abgaben obendrauf kommen:
Mehrwertsteuer, CO2-Abgabe, Energiesteuer (hieß früher mal Mineralölsteuer) sowie eine sogenannte Erdölbevorratungsabgabe. So kommen auf den heutigen Dieselpreis, den Aral aufgrund von Kosten und Gewinnabsicht gebildet hat, noch einmal die besagten 0,746 Euro obendrauf. Und was macht der Staat mit dem Geld? Die Verbrenner-Fahrer wird es nicht freuen zu hören, dass mit diesen hohen Abgaben auf fossile Kraftstoffe ein Gutteil der Förderung der Elektromobilität wie Kaufprämien und Ausbau der Ladeinfrastruktur bezahlt wird. Autsch, das tut jetzt aber doppelt weh!

In der nachstehenden Tabelle findet Ihr die Preise für Aral-Kraftstoffe (Stand 07.02.2022) die Ihr beim Tanken bezahlen müsst (brutto) und ihren reinen Warenwert ohne staatliche Abgaben (netto). Ein Quell der Freude ist das wahrlich nicht. (Zahlen, Bilder, Screenshot: Aral)

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