Deal or No Deal

Durch einen harter Brexit würde der Daimler einen dreistelligen Millionen Betrag verlieren

Deal or No Deal: Durch einen harter Brexit würde der Daimler einen dreistelligen Millionen Betrag verlieren
Erstellt am 16. Dezember 2020

Bye, bye Britain. Großbritannien ist dann mal weg. Der EU-Austritt des Vereinigten Königreichs, zumeist als Brexit bezeichnet, erfolgte bekanntlich bereits am 31. Januar 2020. Doch erst zum Stichtag 31.12.2020 verlässt das Königreich den EU-Binnenmarkt. Einen Exit vom Brexit wird und kann es nicht geben. Ein Handelsvertrag aber exitiert ebenfalls noch nicht. noch nicht. Die zunehmend quälende Frage kurz vor der Deadline ist: Deal or No Deal? Folgt man der Berichterstattung in den Medien, dann stehen einem Deal zwischen Großbritannien und der EU noch ungeklärte Fragen in Sachen Fischfangfrechte entgegen. Keine Einigkeit ist wohl auch bislang erzielt worden, inwieweit sich die Briten darauf einlassen wollen, ihre Handelsbeziehungen zu den Staaten der EU auch künftig getreu den EU-Regeln zu gestalten.

Durch einen Brexit ohne Deal könnte der Daimler hunderte von Millionen Euro verlieren

Die Uhr tickt. Kommt es zu keiner Einigung, dann ist der so genannte Hard Brexit ohne Deal die Realität mit schwerwiegenden Folgen für die Handelsbeziehungen. Und das könnte auch für den Daimler, obwohl er in Großbritannien keine Produktionsstätte unterhält, zu einer Belastung werden. Ein unwichtiger Exportmarkt ist Great Britain für den Stern nämlich nicht. 170.700 Fahrzeuge hat Mercedes-Benz Cars im Jahr 2019 in Großbritannien verkaufen können. Das Vereinigte Königreich rangiert damit nach China, Deutschland und den USA auf Rang 4 der wichtigsten Märkte für den Stern. Kommt es also bis Ende des Jahres zu keiner Einigung zwischen der EU und Großbritannien, dann würden auf den Import von Automobilen Einfuhrzölle in Höhe von 10 Prozent erhoben. In diesem Falle dürfte die Nachfrage nach Mercedes-Benz-Automobilen in Großbritannien doch merklich beeinträchtigt sein.

Die Daimler AG wird wahrscheinlich Hunderte von Millionen Euro verlieren, wenn Großbritannien die Europäische Union ohne ein Handelsabkommen verlässt, rechnete im Oktober bereits das Finanzmagazin Bloomberg vor. Gar so dramatisch teuer werde der Brexit für den Daimler wohl nicht werden - aber billig käme der Erfinder des Automobils nicht davon: Daimler-Chef Ola Källenius quantifizierte die negativen finanziellen Auswirkungen im Falle eines harten Brexits für den Stern bei einem Vortrag im Frankfurter Wirtschaftsmedienclub ICFW im Oktober 2020 auf einen "niedrigen dreistelligen" Millionen-Euro-Betrag. Aber auch das ist Geld, das dem Daimler an anderer Stelle dann schmerzlich fehlen dürfte.

Autor: Mathias Ebeling

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