Daimler und die Krise

Konzernleitung und Gesamtbetriebsrat einigen sich auf weitere Kosteneinsparungsmaßnahmen

Daimler und die Krise: Konzernleitung und Gesamtbetriebsrat einigen sich auf weitere Kosteneinsparungsmaßnahmen
Erstellt am 28. Juli 2020

Die Daimler-Unternehmensleitung und der Gesamtbetriebsrat haben sich auf Eckpunkte zur Personalkostensenkung in Deutschland geeinigt. Die vereinbarten Maßnahmen soll dazu dienen, der besonderen wirtschaftlichen Belastung durch die Corona-Pandemie Rechnung zu tragen und die Beschäftigung weiter zu sichern. Michael Brecht, Vorsitzender des Gesamtbetriebsrats der Daimler AG, kommentiert die heute bekannt gemachte Übereinkunft wie folgt: „Wir kommen unserem Versprechen nach, den Zustand der Verunsicherung über sichere Arbeitsplätze so kurz wie möglich zu halten. Die vereinbarten Eckpunkte sind ein deutlicher Beitrag zur Sicherung der Beschäftigung und Stabilisierung unserer Finanzlage. Niemand soll sich in seiner Existenz bedroht fühlen. Mehr noch: Beschäftigung bei Daimler bleibt bis 2030 gesichert und betriebsbedingte Kündigungen bleiben ausgeschlossen.“

Die wesentlichen Maßnahmen zur Senkung der Personalkosten sind:

  • Die Wochenarbeitszeit für Daimler-Beschäftigte in der Verwaltung und in den produktionsnahen Bereichen wird vom 1.10.2020 bis 30.09.2021 in der Regel um zwei Stunden ohne Lohnausgleich reduziert.
  • Für alle Beschäftigten in Verwaltung und Produktion entfällt die Ergebnisbeteiligung für das Geschäftsjahr 2020.
  • Das tarifliche Zusatzgeld 2021 wird ebenfalls verpflichtend für alle in bezahlte Freistellungstage gewandelt.

Die Details zur Umsetzung der Eckpunkte-Vereinbarung werden in den kommenden Wochen mit den Arbeitnehmervertretern weiter ausgearbeitet. Die Vereinbarung gilt für alle Beschäftigten der Daimler AG, der Mercedes-Benz AG, der Daimler Truck AG, der Daimler Brand & IP Management GmbH & Co. KG sowie der Daimler Gastronomie GmbH in Deutschland.

2 Kommentare

  • Mercedes-Fans.de

    Mercedes-Fans.de

    Hallo Pano, natürlich ist es nachvollziebar, dass in einer solchen Situation alle mit Einbußen leben müssen. Die Aktionäre sind ja bereits auch durch den bisherigen Verlauf der Aktie gebeutelt, der seit fünf Jahren in einer Abwärtsbewegung ist und sich von seinem jüngsten Allzeittief im April 2020 gerade langsam erholt. Der komplette Verzicht auf die Auszahlung einer Dividende wäre dem Kurs vermutlich schlecht bekommen und hätte auch Auswirkungen auf die Entlastung des Vorstands gehabt. BG Thomas
  • Pano

    Pano

    Das erklärte Ziel des BR war die Vermeidung von betriebsbedingten Kündigungen. Das wurde erreicht und es scheint als ob die Einbussen für die Tarifbeschäftigten überschaubar sind ua weil sie befristet sind. Die Einsparung soll bei einer halben Milliarde als Einmaleffekt liegen, was eine sehr ordentliche Summe darstellt. Es bleibt jedoch ein bitterer Beigeschmack. Während Mitarbeitende auf Gehalt verzichten und keine Ergebnisbeteiligung erhalten wurde die Dividende ausgezahlt. Die ist ganz erheblich reduziert worden aber bei einer Streichung wäre einmalig nochmal eine runde Milliarde gespart worden. Das war 2010 im Zuge der damaligen Finanzkrise schonmal der Fall. Die Investoren haben es seinerzeit überlebt... Grüße Pano

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