Daimler & Tesla

Medienberichte: Neue Kooperation von Daimler und Tesla in Sicht?

Daimler & Tesla: Medienberichte: Neue Kooperation von Daimler und Tesla in Sicht?
Erstellt am 30. Oktober 2018

„Kooperation nicht ausgeschlossen. Daimler denkt über Tesla nach.“ Mit diesen oder ähnlichen Titeln meldeten zahlreiche Medien gestern, dass Daimler-Chef-Zetsche scheinbar einer näheren Verbindung zu Ex-Partner Tesla nicht gänzlich abgeneigt wäre. Wir erinnern uns: Als sich der Daimler-Konzern im Herbst 2014 von seinen Tesla-Aktien komplett trennte (immerhin hielten die Stuttgarter einen Anteil von 4 Prozent an Tesla) endete damit eine längere geschäftliche und technologische Partnerschaft. Der Grund für den Cut war klar: Mercedes-Benz plante zu diesem Zeitpunkt schon die Elektrisierung seines Portfolios über alle Segmente hinweg - auch in der Oberklasse - mit eigener Technologie. Da war an eine Fortsetzung der Zusammenarbeit mit dem Oberklasse-Konkurrenten Tesla nicht zu denken. Doch seit neulich sollen die Uhren wieder anders ticken. Denn viele deutsche Zeitungen und Nachrichtensender meldeten gestern: „In einem Interview mit der polnischen Tageszeitung "Rzeczpospolita" erklärte Zetsche, er habe den Verkauf von Tesla-Aktien vor vier Jahren nie bereut. "Das schließt eine Kooperation in der Zukunft nicht aus", fügte er hinzu.“ So weit. So halbrichtig. Denn Zetsche sagte zu dem Thema in Wahrheit ja noch ein paar Sätze mehr, welche die Wahrscheinlichkeit einer neuen Kooperation mit Tesla doch deutlich relativiert. Mercedes-Fans.de hat das nach allen Regeln der Recherchekunst bei der Quelle der Nachricht - der Zeitschrift Rzeczpospolita - lieber HIER  selber nachgelesen, als eine Agenturmeldung ungeprüft einfach abzuschreiben. So viel Mühe darf sein. In der Zeitschrift Rzeczpospolita wird Dr. Zetsche auf die Frage: „Warum haben Sie Ihre Anteile an Tesla verkauft?" wie folgt wiedergegeben (Wir zitieren den betreffenden Abschnitt des Interviews ohne Auslassungen):
„Beginnen wir mit der Tatsache, dass wir uns im entscheidenden Moment für dieses Unternehmen entschieden haben, Anteile an Tesla zu kaufen. Wir wollten dem Markt zeigen, dass wir an elektrische Antriebstechnik glauben. Als jedoch die Tesla-Aktien stark stiegen, kamen wir zu dem Schluss, dass es besser ist, sich zurückzuziehen, da wir keine Spezialisten für Börsenspiele sondern Autobauer sind. Wir haben uns von den Aktien getrennt und ich bereue es keinen Moment. Dies schließt jedoch die Zusammenarbeit in der Zukunft nicht aus. In keinem Fall sehe ich jedoch einen Grund, warum ich wieder Tesla-Aktien kaufen sollte, die - da gibt es nichts zu verbergen - einen hervorragenden Job macht. Ich bevorzuge es, dass wir Konkurrenten bleiben. Das wird gut für den Automobilmarkt sein, der bereits klar auf die Elektrifizierung vorbereitet ist.“ Man soll ja bekanntlich niemals nie sagen. An diese diplomatische Devise hält sich auch Dr. Zetsche, als er nach dem Thema Zusammenarbeit mit Tesla befragt wird. Zetsches gehaltvollere Aussage zur Sache aber ist doch die: „ Ich bevorzuge es, dass wir Konkurrenten bleiben.“ Noch Fragen? Gut, dass wir das geklärt hätten.

Autor: Mathias Ebeling

 

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