Daimler & Industrie 4.0. Produktionsstart der neuen Mercedes S-Klasse

S-Klasse goes smart factory: Die Factory 56 ist eröffnet

Daimler & Industrie 4.0. Produktionsstart der neuen Mercedes S-Klasse: S-Klasse goes smart factory: Die Factory 56 ist eröffnet
Erstellt am 2. September 2020

Flexibel, digital, effizient und nachhaltig: Die Factory 56 verkörpert die Zukunft der Produktion bei Mercedes-Benz und setzt neue Maßstäbe für den Automobilbau. Mit einer Investition von rund 730 Mio. Euro ist die Fabrik im Mercedes-Benz Werk Sindelfingen ein klares Bekenntnis zum Wirtschaftsstandort Deutschland. Insgesamt investiert Mercedes-Benz rund 2,1 Mrd. Euro in den Standort Sindelfingen. Gleichzeitig steigert das Unternehmen in der Factory 56 die Effizienz um 25 Prozent im Vergleich zur bisherigen S-Klasse Montage. Die Produktion in der Factory 56 zeichnet sich durch maximale Flexibilität aus: Dies betrifft sowohl die Anzahl produzierter Modelle und das Produktionsvolumen als auch den Materialfluss. Neue Modelle – vom Kompaktwagen bis zum SUV, vom konventionellen über plug-in hybridischen bis zum elektrischen Antrieb – lassen sich in nur wenigen Tagen in die Serienfertigung integrieren. Die Produktion kann schnell und flexibel an die aktuelle Marktnachfrage angepasst werden. Ganz im Sinne der Ambition 2039 wird die Factory 56 zur Zero Carbon Fabrik – vollständig CO2-neutral und mit einem deutlich reduzierten Energiebedarf. Möglich wird dies u.a. durch ihr innovatives Energiekonzept mit einer Photovoltaikanlage, einem Gleichstromnetz und Energiespeichern auf Basis von wiederverwendeten Fahrzeugbatterien. Konsequent und flächendeckend wurden in der gesamten Halle innovative Technologien und Prozesse implementiert, die den Mitarbeiter in seiner täglichen Arbeit bestmöglich unterstützen. Als Blaupause wird das Konzept der Factory 56 sukzessive auf alle Mercedes-Benz Pkw-Werke weltweit übertragen.

„Mit der Factory 56 ist es uns gelungen, Flexibilität, Effizienz, Digitalisierung und Nachhaltigkeit erfolgreich zusammen zu bringen. Und davon profitieren die Menschen, die hier arbeiten, der Standort, das Unternehmen und natürlich auch unsere Kundinnen und Kunden. Die Factory 56 gibt damit die Richtung für die künftige Automobilproduktion bei Mercedes-Benz vor: ressourcenschonend, vernetzt und flexibel. Denn wir sehen die Transformation unserer Industrie als gesamtheitliche Aufgabe, die neben den Produkten die gesamte Wertschöpfungskette einschließt“, sagte Ola Källenius, Vorsitzender des Vorstands der Daimler AG und Mercedes-Benz AG.

Bildergalerie: Factory 56 36 Bilder Fotostrecke | Produktion in der neuen Factory 56: #01 #02

Maximale Flexibilität dank innovativem Montagesystem

Wichtigstes Merkmal der Factory 56 ist die maximale Flexibilität. Auf nur einer Ebene können in der Factory 56 sämtliche Montageschritte für Fahrzeuge verschiedener Aufbauformen und Antriebsarten erfolgen – vom konventionellen bis hin zum vollelektrischen Antrieb. Zunächst rollt in der Factory 56 die neue Generation der Mercedes-Benz S-Klasse Limousine und Langversion vom Band. Später werden hier auch die Mercedes-Maybach S-Klasse sowie der EQS, das erste vollelektrische Mitglied der neuen S-Klasse Familie, vollflexibel auf der gleichen Linie produziert. Die Halle ist zu 100 Prozent flexibel konzipiert, sodass perspektivisch je nach Nachfrage alle Modellreihen von Mercedes-Benz in kürzester Zeit in die laufende Produktion integriert werden können – vom Kompaktfahrzeug bis zum SUV.

Das Montagesystem der Zukunft schafft einen flexibleren Aufbau der gesamten Produktion. Zwei so genannte TecLines dienen dazu, Fixpunkte in der Montage zu vermeiden, was die Flexibilität der gesamten Halle erhöht. Sie bündeln alle komplexen Anlagentechniken an einer Stelle. So lassen sich Umbauarbeiten, die beispielsweise durch die Integration neuer Modelle nötig werden, in der restlichen Halle noch einfacher umsetzen. In den TecLines wird das klassische Fließband durch Fahrerlose Transportsysteme abgelöst. Für die Integration eines neuen Produkts und einer damit verbundenen neuen Anlagentechnik muss lediglich der Fahrweg des Fahrerlosen Transportfahrzeugs (FTF) geändert werden. Insgesamt sind mehr als 400 FTF in der Factory 56 im Einsatz.

Mit der so genannten „Fullflex Marriage“ wird zudem ein neuer Standard für die Fahrzeug-Hochzeit implementiert, bei der die Karosserie mit dem Antrieb verbunden wird. Die Hochzeit in der Factory 56 besteht aus mehreren modularen Stationen. Damit lassen sich große Umbauten und so auch längere Produktions-Unterbrechungen vermeiden.

1 Kommentar

  • Pano

    Pano

    Bei dem ganzen Getöse rund um den 223 ist die Eröffnung der Factory 56 fast zur Randnotiz geworden. Dabei ist die neue Fabrik für die Zukunft des Konzerns mindestens genauso wichtig. Denn neben der Ressourcenschonenden Produktion und der höheren Effizienz ist die Flexibilität ausschlaggebend. Wenn in kurzer Zeit die Produktion angepasst werden kann und neben der S-Klasse zB auch der GLC gebaut wird ist das für die zu verbessernde Kosteneffizienz entscheidend. Und wenn man den Gedanken weiterspinnt stellt sich die Frage ob künftig immer noch 30 Werke benötigt werden wenn es auch mit der Hälfte geht, weil künftig alle Fabriken so flexibel sind... Grüße Pano

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