Daimler Capital Market Day: Daimler spart radikal Kosten und streicht Jobs

Zusage an Investoren: Personalkosten sollen bis Ende 2022 drastisch sinken

Daimler Capital Market Day: Daimler spart radikal Kosten und streicht Jobs: Zusage an Investoren: Personalkosten sollen bis Ende 2022 drastisch sinken
Erstellt am 14. November 2019

Auf dem Kapitalmarkttag am 14. und 15. November 2019 präsentiert Daimler vor Investoren seine neue nachhaltige Geschäftsstrategie und wie man das Margenproblem angesichts der zu stemmenden Investitionen für Elektromobilität und Autonomes Fahren in den Griff bekommen will.  Es wird kräftig gespart werden müssen. Nicht nur bei den Investitionen. Eine Botschaft, die Daimler-Vorstandsvorsitzender Ola Källenius vor den Investoren verkündete, lautete: Die Personalkosten sollen bis Ende 2022 erheblich sinken.

Investoren fordern mehr Rendite und harte Einschnitte bei den Personalkosten

Im Vorfeld des Daimler Capital Market Day sollen Investoren reichlich Druck auf den Daimler gemacht haben, schreibt das Handelsblatt. Sie erwarten von Källenius eine Regentschaft mit eiserner Hand und hartes Durchgreifen für mehr Rendite. Und sie fordern radikale Einschnitte - vor allem bei den Personalkosten. Heute nun folgt das seit langem angekündigte Sparprogramm von Daimler-Vorstand Källenius. Es ist sozusagen seine Regierungserklärung: „Mit einer klaren Zukunftsstrategie stellen wir das Unternehmen für die Transformation auf. Die Kostenbelastungen zur Erreichung der CO2-Ziele erfordern umfassende Maßnahmen zur Effizienzsteigerung in allen Bereichen unseres Unternehmens. Dazu gehören auch die Verschlankung unserer Prozesse und Strukturen“, sagte Ola Källenius, Vorstandsvorsitzender der Daimler AG sowie der Mercedes-Benz AG. „Dies wird unsere Ergebnisse in den Jahren 2020 und 2021 belasten. Um auch in Zukunft erfolgreich zu sein, müssen wir daher jetzt handeln und unsere Finanzkraft signifikant steigern.“ Gespart werden muss in allen Bereichen, auch da, wo viel Wachstumspotential drin steckt - zum Beispiel im Bereich Mercedes-Benz Cars.

Bis Ende 2022 will Mercedes-Benz Cars 1 Milliarde Euro an Personalkosten sparen

Das Unternehmen geht davon aus, dass der Premiummarkt für Pkw auch künftig nachhaltig und schneller wächst als der Volumenmarkt. Mercedes-Benz sieht sich gut positioniert, um die weltweit führende Premiummarke zu bleiben. Die weltweiten regulatorischen CO2-Vorgaben erfordern weiterhin hohe Investitionen. Das wachsende Angebot an Plug-In-Hybriden und reinen Elektrofahrzeugen führt zu Kostensteigerungen, die die Umsatzrendite von Mercedes-Benz Cars belasten werden.

Mercedes-Benz Cars muss die Kostenstruktur verbessern, um die zu erwartende Margenerosion abzufedern. Das oll zum einen durch Materialkostensenkungen erreicht werden. Zum anderen, und das ist kein frohe Kunde für die Belgschaft, will Mercedes-Benz Cars bis Ende 2022 mehr als eine Millarde Euro an Personalkosten sparen (konzernweit sollen bis 2022 über 1,4 Milliarden Euro an Personalkosten gespart werden). Das wird nur mit einem größeren Stellenabbau gelingen. Wie mitgeteilt wird, befinde sich das Unternehmen hierzu mit den Arbeitnehmervertretern in einem engeren Austausch, um die Maßnahmen so verträglich wie möglich zu gestalten. Zur Stärkung des Free Cash Flow werden die Investitionen in Sachanlagen sowie in Forschung & Entwicklung auf dem Niveau des Jahres 2019 gedeckelt und mittelfristig reduziert. Strategisch will Mercedes-Benz Cars sich als Luxus-Marke weiterentwickeln. Infolgedessen liegt der Fokus auf der Weiterentwicklung der höhermargigen Fahrzeuge im jeweiligen Segment.

An der Frankfurter Börse haben die  Pläne von Källenius kein Kursfeuerwerk für die Daimler-Aktie ausgelöst. Im Gegenteil: Die Daimler-Aktie gab in Frankfurt bis 11.Uhr um 3,2 % nach. Ob das bedeutet, dass sich Anleger und Aktionäre mehr von Källenius und seiner Plänen für die Zukunft versprochen haben? 

Autor:‭ ‬Mathias Ebeling

2 Kommentare

  • egide aus belgien

    Egide aus belgien

    Ola wird mit E-mobilität unser schöne Marke Mercedes-Benz völlig vernichten, und nicht bezahlbar machen!
  • Pano

    Pano

    Für eine groß angekündigte "Regierungserklärung" ist das Ergebnis mE bißchen dünn. Auf gerade mal zweieinhalb Seiten PDF-Dokument bleibt das Meiste ziemlich vage. Eine der wenigen konkreten Ansagen betrifft die Milliarde (oder die 1,4 Milliarden) die bis 2022 durch Personalkosten eingespart werden soll. MaW, die Belegschaft soll für die von anderen verbockten Fehler die Konsequenzen tragen. Ich gehe sehr davon aus, daß die Betriebsräte das nicht so ohne weiteres durchwinken werden. Und es wäre ein positives Signal des CEO und aller anderen Vorstände wenn diese mit guten Beispiel vorangingen und ihre Bezüge für die nächsten drei Jahre reduzieren und/oder auf ihre Boni verzichten. Auch wenn das eher von symbolsichem Wert wäre und keinen großen finanziellen Effekt hätte. Grüße Pano

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