Warum Mercedes-Benz nicht bei den 24h von Le Mans startet:

Alles nur Geschichte?

Warum  Mercedes-Benz nicht bei den 24h von Le Mans startet:: Alles nur Geschichte?
Erstellt am 15. Juni 2017

Mercedes-Benz und das 24h-Rennen von Le Mans haben eine lange gemeinsame Geschichte. Triumphe und Tragödien haben in der Vergangenheit für eine enge Verbindung gesorgt. In der Gegenwart fragen sich daher sehr viele Fans, warum Mercedes-AMG nicht mit dem erfolgreichen GT3-Projekt in der GTE-Klasse antritt. Wann kommt der Stern zurück mach Le Mans? Hier die Antworten!

Die legendären Sauber-Sportwagen waren sehr erfolgreich in Le Mans!

Gegen Porsche und Ferrari in Le Mans?

Von außen betrachtet würde der neue Mercedes-AMG GT3 perfekt in das Klassement der GTE-Fahrzeuge bei den 24h von Le Mans passen. Hier tummeln sich Mitbewerber wie Porsche, Ford, Ferrari, Aston Martin oder Corvette, die sehr erfolgreich an diesem weltbekannten und viel beachteten Rennen teilnehmen. Warum also startet Mercedes-Benz nicht in Le Mans? Schließlich hat man gerade das andere weltberühmte 24h-Rennen am Nürburgring überlegen gewonnen. Wir haben uns deswegen mit den Verantwortlichen bei Mercedes-AMG unterhalten und interessante Einblicke bekommen.

Nicht nur am Nürburgring eine Macht: Der Mercedes-AMG GT3!

Solange Mercedes-AMG in der Formel 1 erfolgreich die technische und motorsportliche Kompetenz demonstrieren kann, steht ein Start in der LMP1-Klasse mit den hochgezüchteten Hybrid-Boliden wohl nicht in der Diskussion. Die GTE-Klasse auf der Basis von Serien-Sportwagen wäre aber durchaus eine gute Möglichkeit, das Kundensportprojekt Mercedes-AMG GT3 noch bekannter und erfolgreicher zu machen. Selbst bei AMG gibt man zu, dass "das prestigeträchtige 24h-Rennen in Frankreich natürlich auch für uns eine sehr interessante Plattform ist, um unsere Motorsport-Kompetenz und Performance unter Beweis zu stellen". Aber das Stichwort "Kundensport-Projekt" gibt schon eine erste Antwort, warum man in Le Mans nicht startet. Die GTE-Einsätze der Konkurrenz sind nämlich reinrassige Werks-Einsätze. Und Werkssport betreibt Mercedes-Benz - sehr erfolgreich - mit Formel 1 und DTM.

Mit der DTM bietet Mercedes-AMG hochklassigen Werkssport!

GTE erfordert komplette Neuentwicklung!

Darüber hinaus sind die Unterschiede zwischen GT3 und GTE bei genauerem Hinsehen doch erheblich, so dass man nicht einfach einen GT3-Boliden auf GTE-Standart umbauen kann. Im Gegenteil, man müsste solch ein GTE-Fahrzeug von Grund auf neu entwickeln. Und diesen Kraftakt einer kompletten Neuentwicklung hat Mercedes-AMG gerade mit dem GT3-Fahrzeug sehr erfolgreich vollzogen. Dazu gehört nicht nur die Entwicklung und die Produktion der Fahrzeuge, sondern auch die Betreuung der Kundensport-Teams in aller Welt, von Asien bis Australien. "Dieser Service gehört ebenso zu unserer Motorsport-Philosophie, wie die Bereitstellung eines weltweit siegfähigen Fahrzeugs." Dies erfordert ein immenses Maß an Zeit und entsprechenden Kapazitäten.

Den Mercedes-AMG GT als GTE-Version in le Mans zu sehen wäre schon ein Traum!

Die Entwicklung eines ebenso konkurrenzfähigen Rennwagens für die GTE-Klasse in Le Mans würde schlichtweg mehr als den doppelten Aufwand bedeuten. Und das ist momentan für eine Firma wie Mercedes-AMG, die zusammen mit dem Entwicklungspartner HWA AG für die GT-Aktivitäten von Mercedes-Benz verantwortlich sind, nicht leistbar. "Beim GT-Sport bleiben wir somit zunächst unserer Kundensport-Philosophie – und die richtet sich weltweit auf GT3 aus – treu." Das sehen Mitbewerber wie Audi oder BMW offensichtlich genauso, denn auch hier ist ein Start in der GTE-Klasse im Moment - wahrscheinlich aus ähnlichen Gründen - kein Thema.

Was bringt die Zukunft?

Vor den 24 Stunden von Le Mans Mit dem Mercedes-AMG GT S in Le Mans Einmal jährlich findet das 24 Stunden-Rennen von Le Mans statt. Die „24 Heures“ sind so etwas wie die Mutter aller GT-Rennen. Genau da waren wir mit dem AMG GT. Das schließt nach unserer Sicht der Dinge allerdings nicht aus, dass man sich in Zukunft von Seiten Mercedes-Benz nicht doch in Richtung Le Mans bewegen könnte. Wenn man im GT3-Sport mit dem Mercedes-AMG GT3 weiterhin derart erfolgreich fährt, wäre es sicher eine tolle Herausforderung, mit einem ähnlichen Projekt auch in Le Mans sein Glück zu probieren. Zudem stehen sämtliche Motorsport-Aktivitäten - und das ist nicht nur bei der Marke mit dem Stern so - ständig intern auf dem Prüfstand. Mittelfristig besteht also durchaus Hoffnung, dass der Stern wieder über der Sarthe aufgeht. Für die Fans in aller Welt wäre das eine großartige Sache!

 

links: Mercedes-Fans.de war mit dem Mercedes-AMG GT bereits in Le Mans. Wie sich das angefühlt hat, lesen Sie in dem Artikel "Vor den 24 Stunden von Le Mans". 

 

 

 

 

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