Die Oranje-Party blieb diesmal aus: Beim Großen Preis der Niederlande 2025 konnte Lokalmatador Max Verstappen den Jubel seiner Fans in Zandvoort nicht mit einem Sieg krönen. Stattdessen dominierte Oscar Piastri im McLaren das Geschehen und schrieb Geschichte. Mercedes erlebte dabei ein zweigeteiltes Rennen: Während George Russell solide Punkte sammelte, geriet Teamkollege Kimi Antonelli ins Zentrum des Geschehens – und das mit bitteren Folgen.
Piastri mit Grand Slam – Verstappen kämpft um Schadensbegrenzung
Oscar Piastri erwischte ein perfektes Wochenende: Pole-Position, Rennsieg und schnellste Runde – ein makelloser „Grand Slam“ und der erste für McLaren seit 1998. Nach dem Ausfall von Teamkollege Lando Norris baute der Australier seinen Vorsprung in der Weltmeisterschaft weiter aus.
Für Verstappen, der vor heimischem Publikum startete, verlief das Rennen weniger glänzend. Obwohl der Niederländer auf dem engen Dünenkurs als großer Favorit gehandelt wurde, fand er nie das Tempo der McLaren. Ein strategisch schwieriges Rennen und Reifenprobleme warfen ihn zurück – am Ende musste er sich mit Platz 3 zufriedengeben. Für die Fans an der Nordsee-Strecke dennoch ein Grund zum Jubeln, auch wenn es nicht zum Sieg reichte.
George Russell: Clever, konstant und wertvolle Punkte
Mercedes-Pilot George Russell zeigte ein starkes Wochenende. Bereits im Training deutete er sein Potenzial an und hielt diesen Rhythmus auch im Rennen. Trotz eines frühen Kontakts mit Charles Leclerc behielt er die Ruhe und lieferte eine fehlerfreie Fahrt. Nach einem sauberen Boxenstopp-Management überquerte Russell trotz weidwundem Wagen die Ziellinie als Vierter – eine wichtige Punkteausbeute für das Team, das derzeit hinter McLaren, Ferrari und Red Bull kämpft.
Die Rennleitung untersucht noch die Szene mit Leclerc, bei dem der Silberpfeil von Russell anscheinend nicht ohne Blessuren blieb.. Ungeachtet dessen bewies der Brite erneut seine Konstanz, die Mercedes in dieser Saison dringend benötigt.
Kimi Antonelli: Talent mit Lehrgeld
Für Rookie Kimi Antonelli wurde Zandvoort zu einem schmerzhaften Lehrstück. Nach einem unglücklichen Ausritt ins Kiesbett im Training ging der Italiener mit Vorsicht ins Rennen – bis zur 53. Runde. Dort wagte er in der engen Kurve 3 ein optimistisches Überholmanöver gegen Leclerc, das in einer Kollision endete. Leclercs Ferrari schlug hart in die Barrieren ein, das Rennen für beide Fahrer war damit gelaufen.
Die Rennkommissare ahndeten Antonellis Manöver mit einer 10-Sekunden-Zeitstrafe; zusätzlich erhielt er fünf Sekunden Strafe für eine Geschwindigkeitsüberschreitung in der Boxengasse. Das Resultat: Nur Platz 16 für den jungen Mercedes-Piloten. Leclerc übte nach dem Rennen deutliche Kritik: „Kimi war zu optimistisch – und es hat uns viel gekostet.“ Für Antonelli ein Rückschlag in einer Saison, die von Lernmomenten geprägt ist.
Mercedes zwischen Stabilität und Risiko
Das Wochenende zeigte das Spannungsfeld, in dem sich Mercedes aktuell bewegt. Russell verkörperte Routine und Abgeklärtheit und brachte wertvolle Punkte nach Hause. Antonelli bewies Mut und Aggressivität, doch fehlende Erfahrung verwandelte das Potenzial in eine Nullnummer. Für Teamchef Toto Wolff bleibt die Herausforderung, Antonellis Lernkurve zu steuern und gleichzeitig im WM-Kampf nicht den Anschluss zu verlieren.
Der Große Preis der Niederlande bot einmal mehr Drama pur: Piastri feiert einen historischen Sieg, Verstappen erlebt ein durchwachsenes Heimrennen, und Mercedes zeigt zwei Gesichter – konstant und clever mit Russell, ambitioniert, aber fehlerbehaftet mit Antonelli. Für die Silberpfeile bleibt das Wochenende ein Spiegelbild der Saison: viel Potenzial, aber auch noch Arbeit, um wieder an die Spitze heranzukommen.
Die O-Töne
George Russell
Heute war es ein hartes Rennen für uns. Nach der Berührung mit Charles (Leclerc) hatte ich erhebliche Schäden am Unterboden. In der Schikane überholen normalerweise nicht viele Fahrer, da die Ideallinie automatisch in Richtung Scheitelpunkt und in den Kies führt. Es war ein optimistischer Versuch, doch die Berührung bedeutete für mich das Aus im Kampf um das Podium. Danach verlor ich fast eine halbe Sekunde pro Runde. Daher ist der vierte Platz wahrscheinlich das Beste, was wir erreichen konnten.
Trotz allem haben wir an diesem Wochenende nicht die stärkste Performance gezeigt und ein Podiumsplatz wäre unwahrscheinlich gewesen.
Kimi Antonelli
Das Ergebnis des heutigen Rennens war wirklich schade. Unsere Pace war sehr gut und ich habe mich im Auto sehr wohl gefühlt. Obwohl ich von Platz elf gestartet bin, habe ich mehrere Positionen gutgemacht und gehofft, dass wir uns noch in den Kampf um das Podium einmischen könnten. Ohne den Zwischenfall mit Leclerc hätten wir sicherlich ein gutes Ergebnis erzielt.
Jetzt freue ich mich auf Monza, mein zweites Heimrennen. Für mich hat die Arbeit an einer einzelnen schnellen Runde Priorität, da es für uns natürlich vorteilhafter wäre, bei jedem Grand Prix von weiter vorne zu starten. Das Positive, das wir aus Zandvoort mitnehmen können, ist, dass unsere Pace stark war. Wir werden also weiter hart arbeiten, und ich bin sicher, dass die Ergebnisse bald folgen werden.
Toto Wolff, Teamchef und Geschäftsführer
Heute war es ein wirklich forderndes Rennen für unsere beiden Fahrer, bei dem es viele Zwischenfälle auf der Strecke gab. Schade für beide, denn sie hätten mehr erreichen können, wenn die Dinge anders gelaufen wären.
Seit Beginn der Saison hat Kimi enorme Fortschritte gemacht. Wir haben heute erneut gesehen, wie stark seine Pace war, als er sich durch das Feld kämpfte. Leider war er bei seinem Manöver gegen Charles (Leclerc) etwas zu optimistisch, was sowohl ihn als auch Ferrari teuer zu stehen kam. Dennoch möchten wir, dass er aggressiv fährt und jede Chance auf der Strecke nutzt. Das hat er heute getan, und es ist schade, dass es nicht geklappt hat.
George war der Unglückliche in seinem eigenen Zwischenfall. Es war ein riskantes Manöver von Charles – meiner Meinung nach zu riskant – und George hat den Schaden davongetragen. Dadurch hat er die Chance verpasst, um das Podium zu kämpfen, und möglicherweise auch einige weitere Punkte in der Meisterschaft verloren. Er hat aber gut gekämpft und sein Auto auf Platz vier ins Ziel gebracht. Wir freuen uns jetzt auf Monza und hoffen, dass wir dort mehr Punkte holen können.
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