Das Vier-Augen-Coupé feiert im Januar 1997 Premiere

Hate it or love it: Mercedes-Benz CLK der Baureihe 208

Das Vier-Augen-Coupé feiert im Januar 1997 Premiere: Hate it or love it: Mercedes-Benz CLK der Baureihe 208
Erstellt am 27. Januar 2022

Vor 25 Jahren beginnt für Mercedes-Benz eine neue Mission. Mit dem damaligen CLK der Baureihe 208 sollen vorallem jüngere Menschen für die Marke mit dem Stern begeistert werden. Im Januar präsentierte Mercedes auf der North American International Auto Show (NAIAS) in Detroit das CLK-Cabriolet. Das sollte ein Jahr später folgen. Das typische Vier-Augen-Gesicht wirkt auch noch heute polarisierend und spaltet die Gemüter.

Die Geschichte des CLK beginnt im März 1993. Auf dem Auto-Salon Genf sorgt eine Studie von Mercedes-Benz für Furore. Sie zeigt ein elegantes viersitziges Coupé – und ein neues Fahrzeuggesicht der Marke, das von vier Augen geprägt ist: Eine schlanke Kühlermaske sowie vier einzelne, elliptische Scheinwerfer – zwei große außen, zwei kleinere innen –, flankiert von stark modellierten Kotflügeln, sorgen für Diskussionsstoff. Das gilt auch für das „Fastback“-Heck mit großer, gläserner Heckklappe: Sieht so ein künftiges Fahrzeug der Marke aus? „Genau das ist der Zweck gewesen: die Öffentlichkeit mit neuen Designelementen vertraut zu machen“, sagt Peter Pfeiffer, damals an der Seite von Designchef Bruno Sacco maßgeblich am Design der Coupé-Studie beteiligt ist.

„Es war das erste Show Car des Unternehmens überhaupt“, ordnet Pfeiffer die Bedeutung der Coupé-Studie ein. Seitdem nutzt die Marke die Möglichkeit dieses Formats systematisch, um neue Designs vorzustellen. In Serie geht das Vieraugengesicht erstmals 1995 in der E-Klasse der Baureihe 210. Eindeutig ist die Reaktion in Genf auf die Frage, wie gut ein neues viersitziges Coupé mit Mercedes Stern im Markt ankommen würde: So, wie es dort präsentiert wurde, gäbe es eine gute Zahl von Käufern.

Der große Auftritt folgt dann knapp vier Jahre später in Detroit: Der CLK – ebenfalls mit Vieraugengesicht – sieht der Studie aus Genf verblüffend ähnlich und ist ein Beweis dafür, wie seriennah das Design von Mercedes-Benz schon lange Zeit vor dem Serienstart ist. „Wir bemühen uns nicht um die Kreation eines versponnenen Showcars mit unsinnigen Effekthaschereien, die kurzzeitiges Erstaunen hervorrufen und schon nach wenigen Automobil-Salons wieder in der Versenkung verschwinden“, sagt Bruno Sacco.

Ergebnisse der Mercedes-Benz Produktoffensive Ende der 1990er-Jahre auf dem Auto-Salon Genf im Jahr 2000: Mercedes-Benz CLK Cabriolet (C 208, links vorn), Mercedes-Benz SLK (R 170, Mitte) und Mercedes-Benz M-Klasse (W 163, Hintergrund)

Technisch basiert der CLK in vieler Hinsicht auf der C-Klasse Limousine. Verwendet werden insbesondere deren Bodengruppe und Aggregate. Zahlreiche abweichende Detaillösungen und nicht zuletzt das grundlegend neue Karosseriedesign dokumentieren jedoch die Eigenständigkeit der Baureihe. Zur Wahl stehen verschiedene Design- und Ausstattungslinien, den Anfang machen „Sport“ und „Elegance“. Allen gemeinsam ist eine reichhaltige Serienausstattung unter anderem mit Antriebsschlupfregelung (ASR), Außentemperaturanzeige, Lederlenkrad, Heckdeckel-Fernöffnung, wärmedämmendem Glas und asymmetrisch geteilt umlegbarer Rücksitzlehne zur Vergrößerung des Kofferraumvolumens. Das Modellangebot ist breit: Es reicht vom CLK 200 mit Vierzylindermotor (100 kW/136 PS) über Sechszylindertypen bis hin zu den Topmodellen CLK 430 (205 kW/279 PS) und CLK 55 AMG (255 kW/347 PS) mit Achtzylindermotoren.

Die Rechnung geht auf: Das Coupé der Baureihe 208 kommt sehr gut an. Insgesamt werden innerhalb von fünf Jahren bis Mai 2002 im Werk Bremen 233.367 Exemplare produziert. Das sind 65 Prozent mehr Fahrzeuge als von den Coupés der Baureihe 124 über einen Zeitraum von neun Jahren hinweg vom Band laufen. Das meistgebaute Modell ist der CLK 320 mit 68.778 Einheiten. Nachfolger ist der CLK der Baureihe 209.

Der erste CLK trägt erheblich zum Erfolg der ersten Produktoffensive bei. Frühe Überlegungen für diese und damit die Dynamisierung der Marke stellt das Topmanagement mit Entscheidern wie etwa Werner Niefer, Helmut Werner und Jürgen Hubbert übrigens schon in den späten 1980er-Jahren an. Ein eindrucksvoller Vorbote der Produktoffensive kommt bereits im Jahr 1990: der Mercedes-Benz 500 E (W 124). Er setzt einen wichtigen Anfangspunkt für den Imagewandel der Marke.

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Auch der Motorsport hat wichtige Anteile am Erfolg: „Der Wunsch, die Marke zu dynamisieren und später AMG als ‚Sportabzeichen‘ von Mercedes-Benz zu positionieren, hat funktioniert, wie man heute sieht“, beurteilt Norbert Haug, Leiter Motorsport von 1990 bis 2013, rückblickend diese Zeit. „Eine Maxime von uns war, nicht in Rennserien zu starten, in denen man unauffällig verlieren kann, denn dort gewinnt man dann auch unauffällig. Die Sportinteressierten haben bald gemerkt: Mercedes-Benz traut sich etwas.“ Für das Unternehmen wurde daraus eine Erfolgsstory. „Das Image hinsichtlich hervorragender Zuverlässigkeit, Qualität und Sicherheit war vorhanden. Nun kam die Sportlichkeit hinzu, was zu überaus positiven Reaktionen außen wie innen samt entsprechender Verkaufszahlen führte.“

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