Zwangsvollstreckung bei Zakspeed in Niederzissen

Ist das das endgültige Aus für den Traditionsrennstall?

Zwangsvollstreckung bei Zakspeed in Niederzissen: Ist das das endgültige Aus für den Traditionsrennstall?
Erstellt am 4. März 2022

Es ist eines der bekanntesten Motorsportteams in Deutschland - und eines der umstrittensten: Zakspeed. Seit 1968 betreibt die Familie Zakowski Rennsport. Erst Erich, dann sein Sohn Peter, teilweise zusammen mit Bruder Phillipp - stets war Zakspeed auf den Rennstrecken präsent. Nun könnte aber das Licht für immer ausgegangen sein, denn am Firmensitz in Niederzissen trat der Gerichtsvollzieher in Aktion.

Zwangsräumung des Firmensitzes

Wie das Magazin „LSR-Freunde“ berichtet, wurde am 24.2.2022 eine Zwangsvollstreckung mit Räumung der Liegenschaft in Niederzissen durchgeführt. Die Räumung war das Finale eines Prozessmarathons von Zakowskis Ex-Frau Jessica Zakowski über alle gerichtlichen Instanzen, bis das Oberlandesgericht Koblenz im Berufungsprozess im Dezember 2021 schlussendlich die Zwangsräumung der Zakspeed Automotive und Motorsport GmbH Räume in Niederzissen anordnete.
Der Gerichtsvollzieher vollzog nach Angaben von „LSR-Freunde“ am Donnerstag um 10:30 Uhr diese Anordnung und es wurden die Schlösser der Gebäude getauscht. Der Showroom war bei der Räumung komplett leer. Sämtliche historische Fahrzeuge, die hier bis vor kurzem noch ausgestellt waren, sind verschwunden. Auf Nachfrage von "LSR-Freunde" bestätigte Frau Jessica Zakowski, die seit 2018 von Ehemann Peter Zakowski getrennt lebt, dass sie Eigentümerin dieser Fahrzeuge ist und diese an Ihre Bank sicherungsübereignet sind. Ein berechtigter Erwerb an diesen Fahrzeugen sei deshalb ohne ihre Zustimmung nicht möglich.

Nackenschläge in Reihe

Dies ist ein weiterer schwerer Schlag für den Traditionsrennstall. Schon in der letzten Zeit häuften sich die Hiobsbotschaften für Peter Zakowski. Zunächst verließ Bruder Philipp Ende 2021 das Unternehmen, um zusammen mit Jörg van Ommen einen neuen Rennstall zu gründen. Dabei nahm er offenbar auch einige Schlüssel-Mitarbeiter sowie Fahrer mit. Damit nicht genug: Vor wenigen Tagen musste Zakspeed das eigentlich schon verkündete Programm für die „Liga der Supersportwagen“ ADAC GT Masters absagen, weil sich Hauptsponsor BKK Mobil Oil wegen neuer rechtlicher Vorschriften komplett zurückziehen musste. Gleichzeitig kündigte man Starts in der ADAC GT4 Germany sowie in der GTC Race an, beides keine Top-Klassen in Deutschland.

Nur ein Umzug?

Nach wenigen Tagen äußerte sich Peter Zakowski gegenüber Motorsport-Total.com zu den Gegebenheiten. So sagt er, dass es sich bloß um einen Umzug handelt und der neue Standort von Zakspeed nun in Antweiler, nahe dem Nürburgring, sei. Er spricht gegenüber Motorsport-Total dabei von einer „friedlichen Übergabe“ der Hallen in Niederzissen, die im Zuge einer Scheidung von seiner Frau aktuell geräumt werden. „Wir sind nicht ausgesperrt, sondern räumen sie derzeit. Es handelt sich um eine Restrukturierung. Wir werden weitermachen.“

Peter Zakowski: Sturmerprobtes Stehaufmännchen

Mit Skandalen und Insolvenzen kennt sich Zakspeed unter verschiedenen Firmierungen schon länger aus. Geschäftsführer Peter Zakowski meldete bereits im Jahr 2006 Privatinsolvenz an. 2009 meldete die Zakspeed Racing GmbH und Co. KG Insolvenz an. Spätestens nach dem Skandal im Jahre 2017 auf dem Sachsenring, im dessen Zuge Zakspeed wegen Betrugsvorwürfen von sämtlichen Wettbewerben suspendiert wurde und trotzdem im nächsten Jahr unter neuer Bewerbung wieder antrat, wissen wir, dass man Peter Zakowski und seine Mannschaft nie abschreiben darf. Wir sind gespannt, wie es mit diesem großen Namen weiter geht!

Quelle: LSR-Freun.de

 

 

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