American Connection

Mercedes-Benz in den USA

American Connection: Mercedes-Benz in den USA
Erstellt am 23. April 2015

1957 schließt Daimler-Benz einen Vertrag ab mit Studebaker-Packard über den alleinigen Vertrieb für die Personen- und Lastwagen in Nordamerika, Kuba und Mexiko. Kurz danach wird die Vereinbarung mit Maximilian Hoffman gekündigt. Der Verkauf von Mercedes-Benz Fahrzeugen über die Studebaker-Händlerorganisation lässt sich jedoch sehr zäh an. Schließlich gerät der amerikanische Partner in wirtschaftliche Schwierigkeiten und kümmert sich in diesem Überlebenskampf noch weniger um den Mercedes-Benz Vertrieb. Die Stuttgarter schaffen es, sich zum Jahresende 1964 aus dem Vertrag herauszulösen, und zum 1. Januar 1965 übernimmt die neu gegründete Gesellschaft Mercedes-Benz of North-America (MBNA) die gesamten Verkaufsaktivitäten. Sie baut eine schlagkräftige Händlerorganisation auf und legt damit den Grundstein für einen heute immer noch starken Vertrieb.

Wir blicken zurück auf die "American Connection" der Daimler AG

1888:
29. September: Nach dem Erwerb der Daimler Patent-Lizenzen für die USA gründet der Klavierfabrikant William Steinway auf Long Island, New York, die Daimler Motor Company.

1890:
21. August: Der erste von Wilhelm Maybach konstruierte Vierzylindermotor wird nach New York ausgeliefert. Das 451 Kilogramm schwere Aggregat hat 6 Liter Hubraum und leistet 12,3 PS bei 390/min. Zehn Tage später erfolgt die Ablieferung einer parallel entwickelten Variante mit 2,4 Liter Hubraum, die 153 Kilogramm wiegt und 5,9 PS bei 620/min leistet. Beide Ausführungen sind für den Einbau in Boote bestimmt.

1891:
Die im September 1888 von William Steinway gegründete Daimler Motor Co. lässt in Hartford, Connecticut/USA den ersten betriebsfähigen Fahrzeugmotor Amerikas nach Originalplänen Gottlieb Daimlers in Lizenzproduktion herstellen.

1893:
1. Mai – 31. Oktober: Auf der Weltausstellung in Chicago präsentiert die Daimler-Motoren-Gesellschaft das erste betriebsfähige Automobil, das in den USA öffentlich gezeigt wird. Ausgestellt ist eine modifizierte Version des „Stahlradwagens“. Gottlieb Daimler besucht die Weltausstellung während der Hochzeitsreise mit seiner zweiten Frau Lina.

1895:
2. November: Die erste Automobilwettfahrt in den USA führt über 92 Meilen von Chicago nach Waukegan und zurück. Von den beiden Teilnehmern erreicht nur Oscar Mueller auf Benz das Ziel.

1901:
Dezember: Die Fahrleistungen des Mercedes 35 PS von William K. Vanderbilt jr. veranlassen die amerikanischen Milliardäre Rockefeller, Astor, Morgan, Taylor und andere, Mercedes-Wagen zu bestellen.

1904:
Januar: Der 90 PS-Mercedes-Rennwagen von William K. Vanderbilt jr. bricht den absoluten Weltrekord über eine Meile in der Ormond-Daytona-Bucht in Florida mit 148,5 km/h.

 

 


1905:
25. Januar: Herbert L. Bowden erringt den Weltrekord über eine Meile bei fliegendem Start. In Daytona Beach/Florida, erzielt er auf einem Mercedes mit zwei 60 PS-Motoren einen Durchschnitt von 176,5 km/h.

30. Januar: Edward R. Thomas fährt im Entscheidungslauf des Ormond-Derby auf einem Mercedes 90 PS zehn Meilen mit einem Durchschnitt von 153,3 km/h (Weltrekord).

Januar: Der „American Mercedes“ wird auf der National Automobile Show im New Yorker Madison Square Garden vorgestellt. Der erste Mercedes aus amerikanischer Fertigung, produziert von der Daimler Manufacturing Company, ist im Wesentlichen eine Nachbildung des in Untertürkheim gebauten Mercedes 45 PS.

1909:
April: Nach Abschluss eines Vorvertrags zur Lizenzfertigung beschließt die DMG, den von dem Amerikaner Charles J. Knight erfundenen ventillosen Schiebermotor in einer Versuchsserie von sechs Stück zu bauen. Das erste Exemplar wird am 23. Juli fertig gestellt.

 

 

 

1910:
17. März: Barney Oldfield fährt in Daytona Beach/Florida auf dem „Blitzen-Benz“ eine Meile mit einem Schnitt von 211,4 km/h und stellt damit einen neuen Weltrekord auf.

12. November: Das Rennen um den Großen Preis von Amerika in Savannah/Georgia endet mit einem Doppelsieg für Benz. David Bruce-Brown und Victor Héméry kreuzen die Ziellinie im Sekundenabstand. Ihre 150 PS-Rennwagen basieren auf dem Benz Grand-Prix-Typ von 1908.

1911:
23. April: Bob Burman nutzt in Daytona Beach/Florida das volle Potential des „Blitzen-Benz“ und erzielt auf der fliegenden Meile eine Durchschnittsgeschwindigkeit von 225,65 km/h, auf dem fliegenden Kilometer von 228,1 km/h – ein neuer Landgeschwindigkeitsrekord, der bis 1919 ungeschlagen bleiben wird.

1912:
2. Oktober: Der amerikanische Rennfahrer Ralph de Palma gewinnt das Rennen um den Vanderbilt-Cup in Milwaukee/Wisconsin. Sein „Gray Ghost“ genannter Mercedes-Rennwagen basiert auf dem Grand-Prix-Typ von 1908 und ist mit einem überarbeiteten 37/90 PS-Serienmotor ausgerüstet. Auf einem Wagen des gleichen Typs erringt Spencer Wishart den dritten Platz.

1914:
26. Februar: Mit seinem „Gray Ghost“ gewinnt Ralph de Palma zum zweiten Mal das Vanderbilt-Rennen, das diesmal in Santa Monica/Kalifornien veranstaltet wird.

1915:
31. Mai: Ralph de Palma gewinnt mit einem 4,5-Liter-Grand-Prix-Mercedes, den er von der Daimler-Motoren-Gesellschaft im Juli 1914 nach dem Sieg in Lyon übernommen hat, das legendäre 500-Meilen-Rennen in Indianapolis/Indiana.

1945:
November: Daimler-Benz erhält von den Alliierten die Erlaubnis zur Produktion des Mercedes-Benz Typ 170 V (W 136 I) als Pritschen-, Kasten- und Krankenwagen.

1952:
Januar: Die Daimler Benz AG fasst über ein Vertreterabkommen mit Maximilian („Maxi”) Hoffman auf dem nordamerikanischen Pkw-Markt Fuß.

 

 

 

 



19. – 23. November: Karl Kling und sein Beifahrer Hans Klenk gewinnen auf Mercedes Benz Typ 300 SL die dritte „Carrera Panamericana Mexico“, ein Langstreckenrennen über eine Distanz von 3111 Kilometern. Als Zweiter erreicht Hermann Lang mit Beifahrer Erwin Grupp das Ziel.

 

 


1954:
6. - 14. Februar: Auf der „International Motor Sports Show“ in New York werden die Sportwagen-Typen 190 SL und 300 SL Coupé vorgestellt.

 

 

 

 

 


1955:
7. April: Im US-Bundesstaat Delaware wird die Daimler Benz of North America, Inc. als reine Importgesellschaft gegründet.

1957:
11. April: Studebaker-Packard nimmt aufgrund des zwischen der Daimler Benz AG und Curtiss-Wright geschlossenen Vertrages den Vertrieb von Mercedes Benz Personenwagen und Dieselmotoren in den USA auf.
Paul O’Shea gewinnt zum dritten Mal die amerikanische Sportwagenmeisterschaft auf Mercedes Benz Typ 300 SL.

1959:
März: Der Mercedes-Benz 190 D gewinnt einen amerikanischen Wirtschaftlichkeitswettbewerb über 5122 Meilen. Kosten pro Meile: 6 Zehntel Cents.

 

 

 

 


1965:
Januar: Nach Auflösung des Vertretungsvertrages mit Studebaker-Packard übernimmt die Mercedes Benz of North America, Inc. (MBNA) den Vertrieb aller Daimler Benz Produkte in den USA.

1972:
August: Die Mercedes Benz of North America verlegt ihren Hauptsitz nach Montvale/New Jersey.

1980:
18. September: Die amerikanische Tochtergesellschaft Mercedes-Benz of North America eröffnet in Hampton/Newport News, Virginia, ein neues Werk, in dem jährlich bis zu 6000 mittelschwere Lkw aus CKD-Teilesätzen montiert werden sollen. Die Teilesätze werden von der Mercedes Benz do Brasil geliefert.

1990:
21. Juni: In Irvine/Kalifornien wird die Mercedes-Benz Advanced Design of North America gegründet, die das erste Advanced Design Studio für Mercedes-Benz Personenwagen im Ausland betreibt.

1991:
12. – 20. Januar: Auf der North American International Auto Show in Detroit präsentiert Mercedes-Benz das Experimentalfahrzeug F 100 mit zahlreichen innovativen Konstruktionsmerkmalen.

Mai: Daimler Benz eröffnet eine Konzernrepräsentanz in der US-amerikanischen Bundeshauptstadt Washington.

1994:
29. Mai: Das Penske-Team geht bei den „500 Meilen von Indianapolis“ mit einem Mercedes-Benz Motor, einem 3,4-Liter-V8-Turbomotor, an den Start. Nach 200 Runden gewinnt Al Unser jr. auf Penske-Mercedes das Rennen.

 

 

16. September: Béla Barényi, der Nestor der passiven Sicherheit und von 1939 bis 1972 Konstrukteur im Bereich Vorentwicklung bei Daimler-Benz, wird in Anerkennung seiner Bahn brechenden Arbeiten für die Entwicklung der Fahrzeugsicherheit in die „Automotive Hall of Fame“ in Dearborn/Michigan, aufgenommen.

1995:
September: Das Penske-Mercedes-Team erringt in der amerikanischen IndyCar-Serie der Saison 1995 die Vizemeisterschaft durch Al Unser jr. sowie die Vizemeisterschaft der Hersteller.

1996:
6. – 15. Januar: Anlässlich der North American International Auto Show in Detroit stellt Mercedes Benz die Konzeptstudie AAVision vor, ein allradgetriebenes Freizeitautomobil, das Designelemente der zukünftigen M-Klasse enthält.

 



1997:
21. Mai: Das neue geländegängige Freizeitfahrzeug der M-Klasse (Baureihe W 163) debütiert in Tuscaloosa im US-Bundesstaat Alabama. Gleichzeitig wird das neue amerikanische Werk nach zweijähriger Bauzeit in Anwesenheit von 5000 Gästen offiziell eröffnet.



1999:
9. - 18. Januar: Auf der North American International Auto Show in Detroit präsentiert Mercedes-Benz den Vision SLR, die Studie eines GT-Sportwagens für das 21. Jahrhundert. März: Die 100 000. M Klasse wird im amerikanischen Werk Tuscaloosa fertig gestellt. Am 9. März erhält die erfolgreiche Mercedes-Benz Baureihe auf dem Genfer Salon den begehrten „World Car Award“, der das Auto mit der besten Tauglichkeit für alle fünf bewohnten Kontinente der Erde auszeichnet.

2002:
7. Januar: Auf der North American International Auto Show betont Mercedes-Benz seine Rolle als Vordenker und Trendsetter unter den Autoherstellern im Premiumsegment: Die Stuttgarter Marke präsentiert in Detroit die faszinierende Design-Studie Vision GST, die mit einem völlig neuartigen Fahrzeugkonzept den veränderten Ansprüchen und Wünschen moderner Menschen entspricht.



2003:
31. Januar: Zwei US-amerikanische Medien zeichnen den Mercedes-Benz SL 55 AMG mit bedeutenden Awards aus: Im „Robb Report“ kann sich der Hochleistungs-Roadster gegen acht Wettbewerber durchsetzen und erhält den Titel „Car of the Year 2003“. Das Fernsehmagazin „Motor Week“ kürt den AMG Sportwagen als „Best Dream Machine“.

2004:
9. September: Mit dem E 320 CDI meldet sich Mercedes-Benz mit einem sehr attraktiven Dieselmodell auf dem für Mercedes-Benz zweitgrößten Absatzmarkt USA zurück. Der für 2004 geplante Jahresabsatz von 3 000 Fahrzeugen ist nur fünf Monate nach Markteinführung verkauft, ein Beleg für einen hervorragenden Marktstart und ein fulminantes Comeback der Dieseltechnologie in Nordamerika.

Oktober: Ein neues Teilezentrum wird in Robbinsville/New Jersey seiner Bestimmung übergeben. Auf einer Lagerfläche von mehr als 40 000 Quadratmetern bietet das „Regional Master Parts Distribution Center“ (PDC) Kapazität für mehr als 100 000 verschiedene Fahrzeugteile. Das neue PDC ersetzt die bisherige Einrichtung in Baltimore/Maryland. Es beliefert vier kleinere Regionalcenter mit Ersatzteilen, Komponenten und Zubehör sowie insgesamt 105 Händler quer durch die Vereinigten Staaten.

14. Dezember: Das erste Serienfahrzeug der nächsten Generation der Mercedes-Benz M-Klasse ist bei Mercedes-Benz U.S. International, Inc. (MBUSI) in Tuscaloosa vom Band gelaufen. Die neue Baureihe wird im Januar 2005 auf der „North American International Auto Show“ (NAI-AS) in Detroit der Öffentlichkeit vorgestellt.

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