Das Europäische Parlament hat heute grünes Licht für eine entscheidende Lockerung der CO₂-Grenzwerte für Pkw gegeben – ein Schritt, der für Europas Autobauer wie ein Befreiungsschlag wirken dürfte. Die bislang strengen Flottengrenzwerte für 2025 werden zwar nicht komplett ausgesetzt, doch künftig dürfen die Hersteller ihre Emissionen über einen Zeitraum von drei Jahren (2025–2027) mitteln. Diese Regelung eröffnet der Branche deutlich mehr Flexibilität bei der Modellplanung.
Milliardenstrafen vorerst abgewendet
Die neuen Spielräume verhindern massive Strafzahlungen, die der Industrie im kommenden Jahr gedroht hätten. Laut Branchenexperten standen potenzielle Strafkosten von bis zu 15 Milliarden Euro im Raum – eine Summe, die viele Hersteller empfindlich getroffen hätte. Hintergrund ist die stagnierende Nachfrage nach Elektrofahrzeugen und Plug-in-Hybriden, insbesondere in der Kompakt- und Mittelklasse.
Flexibilität statt Frust
"Diese Entscheidung gibt uns endlich wieder Luft zum Atmen", sagte ein Sprecher eines deutschen Premiumherstellers gegenüber *AutoMobil Report*. Viele Marken hatten zuletzt Probleme, ihre CO₂-Ziele ausschließlich über den Verkauf von E-Fahrzeugen zu erreichen – auch weil die Kundschaft angesichts hoher Preise und begrenzter Ladeinfrastruktur zögert.
Mit der neuen Regelung dürfen Hersteller CO₂-Überschreitungen in einem Jahr mit niedrigeren Emissionen in den Folgejahren ausgleichen. Das erlaubt eine flexiblere Modellpolitik und sichert Investitionspläne ab, die auf spätere Markteinführungen von E-Modellen ausgerichtet sind.
Spagat zwischen Klimaschutz und Wettbewerbsfähigkeit
Die Entscheidung des EU-Parlaments kommt auch vor dem Hintergrund zunehmenden internationalen Konkurrenzdrucks: Während chinesische Hersteller mit günstigen E-Autos auf den europäischen Markt drängen, stehen europäische Anbieter unter enormem Innovations- und Preisdruck. Die gelockerte Regelung verschafft ihnen Zeit, um technologisch und wirtschaftlich aufzuholen.
Kritik von Umweltverbänden
Nicht alle sind zufrieden: Umweltorganisationen kritisieren die Entscheidung scharf. Sie fürchten, dass die neuen Regeln den Wandel zur Elektromobilität ausbremsen. In der Tat bedeutet die heutige Entscheidung des EU-Parlaments eine Atempause für die von vielen Themen getriebene europäische Automobilindustrie. Die EU hat mit der heutigen Entscheidung einen realpolitischen Kurs eingeschlagen: Sie gesteht der Branche mehr Zeit zu, ohne den langfristigen CO₂-Kurs grundsätzlich aufzuweichen. Für die Autoindustrie bedeutet das vor allem eins: Zeit gewinnen, um den technologischen Wandel erfolgreich zu meistern.
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