Verkaufszahlen: Mercedes E-Autos laufen in China schlecht

0,3 %: Mercedes E-Auto-Marktanteil in China ist Debakel und Warnsignal

Verkaufszahlen: Mercedes E-Autos laufen in China schlecht: 0,3 %: Mercedes E-Auto-Marktanteil in China ist Debakel und Warnsignal
Erstellt am 23. Februar 2023

Das für die nächsten Jahre von Mercedes-Benz ausgedachte Geschäftsmodell ruht auf drei Säulen. High-End-Automobile. Electric only. China. Mit Blick auf die jüngsten Geschäftszahlen, die für den Konzern einen Jahres-2022-Gewinn vor Steuern von 20,5 Milliarden Euro ausweisen, könnte man meinen, dass das Geschäftsmodell funktioniert. Doch in dem Konstrukt gibt es eine gefährliche Bruchstelle, die sich jetzt schon abzeichnet. Ausgerechnet in China verkaufen sich die vollelektrischen Mercedes-Modelle unterirdisch schlecht. Wie das Handelsblatt schreibt, liegt der Marktanteil der BEV-Autos (Battery Electric Vehicle) in China bei nur 0,3 Prozent. Das ist ein Desaster und kann sich, wenn es nicht gelingt, mehr E-Autos in China zu verkaufen, verheerend für das Zukunftsmodell von Mercedes-Benz auswirken.

Eigentlich läuft das China-Geschäft für den Stern glänzend. Der Erfinder des Automobils lieferte im Jahr 2022 im Reich der Mitte 751.700 Pkw aus - das ist mehr als ein Drittel des globalen Absatzes. Und auch Elektro-Automobile laufen grundsätzlich gut in China. Die Anzahl aller abgesetzten Elektrofahrzeuge aller Marken betrug in China im Jahr 2022 rund 5,7 Millionen Einheiten. Der Markt für vollelektrische Autos in China ist also da. Doch während die Verbrennermodelle von Mercedes-Benz sich in China verkaufen wie geschnitten Brot, sind die vollelektrischen Fahrzeuge der Mercedes-EQ-Familie die schlimmsten Ladenhüter. Bei einem Marktanteil von 0,3 Prozent, hätte Mercedes-Benz im Jahr 2022 also rund 17.000 BEVs verkauft. Tesla und chinesische E-Auto-Modelle performen im Vergleich zu Mercedes-Benz (Porsche, BMW und Audi haben mit ihren E-Autos in China übrigens ebenfalls einen schweren Stand) sehr, sehr viel besser. Das muss Gründe haben.

Das Handelsblatt hat in Erfahrung zu bringen versucht, warum die chinesischen Neuwagenkäufer die Mercedes-BEV links liegen lassen. Die Antwort lautet: Die Preise von Mercedes EQ-Modellen sind offenbar zu hoch.

Im November 2022 versuchte Mercedes-Benz in China bereits gegenzusteuern. Angesichts der verschwindend geringen Verkaufszahlen, reduzierte man die Verkaufspreise der Modelle der Mercedes EQ-Familie erheblich - sie betrugen in der Spitze für den EQS umgerechnet bis zu 31.750 Euro. Das aktuelle Mercedes-BEV-Desaster in China zeigt, wie riskant sowohl die China- als auch die Electric-Only-/Luxusstrategie von Ola Källenius ist.

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4 Kommentare

  • R129Fan

    R129Fan

    Dazu kommt noch die Ola Strategie: Miese Qualität zum hohen Preis.
  • A.H.

    A.H.

    Ganz ehrlich: Das geschieht ihnen recht! Hochmut kommt vor dem Fall...
  • Pano

    Pano

    Der Marktanteil der deutschen Hersteller an den BEV-Verkäufen in China ist mit 3,5% insgesamt nicht so pralle. BMW hat dort die Preise für die i-Modelle um 20% gesenkt, kommt jedoch auf nicht mehr als 0,8%. Um China kommt man nunmal nicht herum. Wie man in der neuen Elektro- und Softwarewelt als deutscher Hersteller dort ankommt, ist scheinbar noch nicht jedem klar. Speziell Mercedes sollte sich sehr genau Gedanken machen wie man dort bestehen will. Grüße Pano
  • egide aus belgien

    Egide aus belgien

    Sehr Gut, weiter so zum desaster!

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