Tödliche Schüsse im Mercedes-Werk in Sindelfingen

Prozessauftakt: Angeklagter legt Geständnis ab und äußert sich zum Tatmotiv

Tödliche Schüsse im Mercedes-Werk in Sindelfingen: Prozessauftakt: Angeklagter legt Geständnis ab und äußert sich zum Tatmotiv
Erstellt am 20. November 2023

Update vom 20.12.23: Lebenslange Haft für Todesschützen

In dem Prozess wegen der im 11. Mai dieses Jahres im Mercedes-Benz Werk Sindelfingen erschossenen zwei Menschen, hat das Landgericht Stuttgart den Angeklagten am 19.12.2023 wegen Mordes zu einer lebenslangen Haftstrafe verurteilt. Darüber hinaus stellte das Gericht eine besondere Schwere der Schuld fest. Demnach kann der Verurteilte nicht mit seiner Haftentlassung nach 15 Jahren rechnen. Das Urteil ist noch nicht rechtskräftig.

Artikel vom 09.11.2023: Prozessauftakt: Angeklagter legt Geständnis ab und äußert sich zum Tatmotiv

Im Gerichtsverfahren wegen der im Mercedes-Benz Werk Sindelfingen gefallenen Todesschüsse am 11. Mai 2023, bei dem zwei Menschen starben, hat der Angeklagte zum Prozessauftakt ein Geständnis abgelegt und sich auch zum Tatmotiv geäußert. Bei den beiden von ihm getöteten Männer handelte es sich um seine Vorgesetzten, die ihn laut seiner Darstellung gemobbt hätten. Am Tat-Tag soll es laut Schilderung des Angeklagten zu einem Streit bezüglich seiner Arbeitsleistung mit den beiden Vorgesetzten gekommen sein. In der Auseinandersetzung sei ihm von einem Vorgesetzten Jobverlust angedroht worden. Das sei, wie der SWR berichtet, aus Sicht des Angeklagten der Auslöser für einen „Blackout“ und für eine „Tat aus Verzweiflung“ gewesen. DerAngeklagte gab vor Gericht an, dass er die Tat bedauere.

 

Artikel vom 16.10.2023: Factory 56: Stuttgarter Staatsanwaltschaft erhebt Anklage wegen zweifachen Mordes in einer Produktionshalle auf dem Gelände des Mercedes Benz-Werks in Sindelfingen

Die Staatsanwaltschaft Stuttgart hat heute, am 16.10.2023, gegen einen 53-jährigen Mann Anklage wegen des Verdachts des zweifachen Mordes zum Landgericht Stuttgart erhoben und dazu folgende Pressemitteilung veröffentlicht:
"Dem Beschuldigten, der die türkische Staatsangehörigkeit besitzt, wird vorgeworfen, am Morgen des 11. Mai 2023 zwei 44 und 45 Jahre alt gewordene Vorgesetzte mit türkischer Staatsangehörigkeit, absichtlich in einer Produktionshalle auf dem Gelände des Mercedes Benz-Werks in Sindelfingen heimtückisch aus nächster Nähe unter Einsatz einer Schusswaffe getötet zu haben. Während der 45 Jahre alt gewordene Mann – der mutmaßlichen Absicht des Angeschuldigten entsprechend – noch am Tatort verstarb, erlag der 44 Jahre alt gewordene Geschädigte den Schussverletzungen wenig später im Krankenhaus. Die eventuelle Feststellung eines Tatmotivs bleibt der Hauptverhandlung vorbehalten."

Artikel vom 12.06.2023: Ermittlungen dauern an

Einen Monat ist es her, dass sich im Mercedes-Produktionshalle Factory 56 ein Tötungsdelikt ereignet hat. Seinerzeit betrat ein 53 Jahre alter Mitarbeiter des Logistikdienstleisters Rhenus gegen 07.45 Uhr die Halle und erschoss zwei andere Rhenus-Mitarbeiter. Wie die Zeitung „Die Rheinpfalz“ gestern berichtete, wird von der Staatsanwaltschaft Stuttgart in der Sache weiter ermittelt, weil aus Sicht der Strafverfolgungsbehörde noch etliche Fragen ungeklärt seien. Näheres zum aktuellen Ermittlungsstand wolle die Staatsanwaltschaft derzeit noch nicht mitteilen.

Update vom 12 .Mai 14:30 Uhr: Täter macht zu seinem Motiv noch keine Angaben

Das Polizeipräsidium Ludwigsburg teilt mit, dass heute eine 17-köpfige Ermittlungsgruppe mit Namen "Halle" eingerichtet wurde. Der 53 Jahre alte Tatverdächtige hat sich bei der gestrigen haftrichterlichen Vorführung zu den Anschuldigungen nicht geäußert. Die Ermittlungen haben ergeben, dass es sich bei der Tatwaffe um eine Pistole handelt, für die der Tatverdächtige keine waffenrechtliche Erlaubnis hat und sie deswegen wohl illegal besaß. Des Weiteren laufen die polizeilichen Ermittlungen zur Klärung des Tatmotivs. Gesicherte Erkenntnisse lägen hierzu noch nicht vor, heißt es im Polizeibericht

Update vom 11.Mai 16:30 Uhr: Hintergrund der Tat soll politisches Motiv haben

Nach Informationen des Magazins echo24.de hat die Bluttat womöglich einen politischen Hintergrund. Es wird berichtet, dass die Opfer, die Anhänger des türkischen Präsidenten Erdogan gewesen sein sollen, und der Täter über die bevorstehende Präsidentschaftswahl in der Türkei in Streit geraten seien. Im Zuge der Auseinandersetzung sei es dann zu den tödlichen Schüssen gekommen. Ein Polizeisprecher spricht in diesem Zusammenhang aber von Spekulationen. Dass die Tat politisch motiviert sei, wolle und könne man zum gegenwärtigen Zeitpunkt nicht bestätigen. In Sachen Tatmotiv dauerten die Ermittlungen der Polizei noch an. Bei Tätern und Opfern handelt es sich nicht um Mercedes-Mitarbeiter, sondern um Mitarbeiter des Logistikdienstleisters Rhenus.

Rhenus äußert sich zu dem Vorfall: "Management und Mitarbeiter der Rhenus Automotive sind schockiert über den Vorfall und sprechen den Opfern, ihren Angehörigen und allen Zeugen des Vorfalls ihr tiefstes Mitgefühl aus"

 

Update vom 11. Mai, 15:00 Uhr - Mercedes-Benz Chef Ola Källenius äußert sich zum Vorfall:

"Heute Morgen gab es einen tragischen Vorfall in unserem Werk in Sindelfingen. Zwei Menschen haben dabei ihr Leben verloren. Der mutmaßliche Täter wurde von der Polizei festgenommen. Für die Beschäftigten und die Bevölkerung in Sindelfingen besteht keine Gefahr mehr.

Der Vorfall schockiert uns zutiefst. Unsere Gedanken sind bei den Opfern, ihren Angehörigen und den Kolleginnen und Kollegen vor Ort. Unser Dank gilt den Einsatzkräften."

 

Update vom 11. Mai, 12:00 Uhr - erste offizielle Stellungnahme der Polizei Ludwigsburg:

Am Donnerstag (11.05.2023) ereignete sich in einer Produktionshalle des Mercedes-Benz-Werks in Sindelfingen ein Tötungsdelikt. Nach derzeitigem Stand der Ermittlungen betrat ein 53 Jahre alter Mitarbeiter des Logistikdienstleisters Rhenus gegen 07.45 Uhr die Halle und schoss auf zwei Rhenus-Mitarbeiter. Mitarbeitende des Werksschutzes setzten den Tatverdächtigen in der Halle fest und übergaben ihn an die Polizei, die ihn widerstandslos vorläufig festnahm.

Beide 44 Jahre alten Männer erlagen im weiteren Verlauf ihren Verletzungen.

Die betreffende Werkshalle wurde evakuiert und die Mitarbeitenden werden derzeit von Polizei und konzerneigenem Betreuungspersonal betreut.

Die Polizei wie auch die Rettungskräfte befinden sich weiterhin mit einer großen Kräfteanzahl vor Ort. Das gesamte Werksgelände wurde überprüft und ist gesichert. Es bestand und besteht keine Gefahr für die Bevölkerung. Die Motivlage ist Bestandteil der derzeit noch laufenden Ermittlungen. 

 

Ursprüngliche Meldung:

Am heutigen Donnerstag kam es in der Früh gegen 7:45 Uhr zu einem Polizeieinsatz auf dem Mercedes-Benz-Werksgelände in Sindelfingen. Über Twitter meldete die Polizei Ludwigsburg, dass Polizei und Rettungskräfte im Einsatz sind. 

Laut übereinstimmenden Medien sollen bei tödlichen Schüssen zwei Menschen ums Leben gekommen und zwei weitere verletzt sein. Die Schießerei soll laut Mercedes-Benz Mitarbeitern in der Factory 56 stattgefunden haben. In der Factory 56 werden unter anderem S-Klasse und EQS gebaut. Laut der Bild soll der Angriff gegen einen Teamleiter gerichtet gewesen sein. Aktuell wird vermutet, dass es sich bei dem Schützen um einem 53-Jährigen, externen Mitarbeiter einer Logistikfirma handeln soll. Der Mann wurde wohl vom Werksschutz überwältigt und an die Polizei übergeben. 

Die Hintergründe der Tat sind zum jetzigen Stand noch unklar. Der Einsatz läuft noch. Eine Gefahr für die Bevölkerung soll nicht mehr bestehen.

Über die Factory 56

Die Produktion der vollelektrischen EQS Luxuslimousine startete 2021 in der Factory 56 im Mercedes-Benz Werk Sindelfingen. In der Factory 56 werden die S-Klasse, die Mercedes-Maybach S-Klasse und der EQS völlig flexibel auf derselben Linie produziert. Die Factory 56 verkörpert die Zukunft der Produktion bei Mercedes-Benz und setzt neue Maßstäbe im Automobilbau. Das Werk Sindelfingen verantwortet darüber hinaus die Produktion der Mercedes-Benz E-Klasse mit Limousine, T-Modell und der Offroad-Variante All-Terrain, CLS sowie der Mercedes-AMG GT Familie und ergänzt sein Portfolio in Kürze um den GLC. Sindelfingen ist das Leadwerk im Top End Luxury Segment und wird ab 2025 Modelle der AMG.EA-Plattform produzieren.

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