Sonderausstellung im Mercedes-Benz Museum

Zeitlos und visionär: „Auto“-Biografie des Mercedes C 111

Sonderausstellung im Mercedes-Benz Museum : Zeitlos und visionär: „Auto“-Biografie des Mercedes C 111
Erstellt am 24. April 2015

Mit der Sonderausstellung „C 111 – zeitlos und visionär“ erzählt das Mercedes-Benz Museum ab Dienstag, 28. April 2015, die Geschichte eines einzigartigen Superstars der Automobilgeschichte. Der Mercedes-Benz C 111 entsteht 1969 als hoch innovatives Forschungsfahrzeug zur Erprobung von Wankelmotor und neuartigen Leichtbau-Werkstoffen. Das futuristische Flügeltüren-Coupé in auffälliger Lackierung geht zwar nie in Serie, begeistert die Menschen aber bis heute durch sein faszinierendes Design und durch die Ende der 1970er-Jahre erzielten Geschwindigkeitsrekorde. Die Sonderausstellung wird bis zum 15. November 2015 im Collectionsraum 5 des Mercedes-Benz Museums gezeigt. Sie inszeniert die „Auto“-Biografie des C 111 mit originalen Fahrzeugen der Unternehmenssammlung im Kontext authentischer Exponate aus Zeitgeschichte, Design und Kunst. Der Eintritt ist im regulären Museumsticket enthalten.

Das Mercedes-Benz Museum widmet vom 28. April bis zum 15. November 2015 dem Forschungsfahrzeug C 111 die umfassende Sonderausstellung „C 111 – zeitlos und visionär“. Insgesamt neun Fahrzeugexponate schlagen im Collectionsraum 5 des Museums den historischen Bogen, in dem die ganze Vielfalt der C 111-Geschichte lebendig wird.

 

„Die Sonderausstellung dokumentiert ein einzigartiges Kapitel der Marken-, Forschungs- und Innovationsgeschichte von Mercedes-Benz“, erklärt Michael Bock, Leiter Mercedes-Benz Classic und Kundencenter. „Wir setzen den Mythos C 111 im Kontext von Design und Zeitgeist, aber auch im Spiegel zeitgenössischer Kunst in Szene. Der C 111 ist für mich ein Superstar der Automobilgeschichte und der Popkultur, ein Leuchtturm der modernen Fahrzeugforschung und des wegweisenden Designs in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts.“

Popkultur: Intensiver Dialog mit Kunst und Design

Die Schau „C 111 – zeitlos und visionär“ erzählt die Geschichte des C 111 im Zusammenhang seiner Zeit: eine Epoche der neuen Formensprache und der Ästhetik starker Farben wie jenem Orange, das mit der Farbbezeichnung „Weißherbst“ auch die meisten Exemplare des C 111 ziert. Ein großes Echo findet der C 111 auch in der bildenden Kunst: Über die Jahre setzen sich so verschiedene Künstler wie Andy Warhol, Sylvie Fleury und Michael Sailstorfer mit den Forschungs- und Rekordfahrzeugen der Baureihe auseinander. In der Daimler Art Collection finden sich viele dieser Arbeiten. Die Sonderausstellung zeigt ab Mitte Mai die 2011 als Auftragsarbeit der Daimler Art Collection entstandene Skulptur „C 111“ von Michael Sailstorfer. Für diese Real-Collage arbeitet der Berliner Bildhauer Sailstorfer eine Limousine des Typs Mercedes-Benz 190 E (W 201) in aufwendiger Handarbeit (die ihre Spuren deutlich zeigt) zu seiner ganz persönlichen Version des C 111 um. Aus einem Fahrzeug der Großserie entsteht so die individuelle Annäherung an die Form und Körperlichkeit des exklusiven Forschungsfahrzeugs C 111 – das Sailstorfer zudem als sein Traumauto aus Kindheitstagen nennt.

Fahrzeugexponate: Vom Forschungsfahrzeug zum Rekordwagen

Der 1969 vorgestellte C 111-I mit dem Dreischeiben-Wankelmotor und der in zahlreichen Details weiterentwickelte C 111-II aus dem 1970 mit Vierscheiben-Wankelmotor stehen für die Geburt des C 111 aus der konsequenten Innovationskultur der Marke Mercedes-Benz: Beide Fahrzeuge sind nicht nur technisch wegweisende Versuchsträger für den Rotationskolbenantrieb und für neue Werkstoffe, sondern setzen zugleich Maßstäbe mit ihrem ästhetisch visionären Design. Jeweils zwei Exemplare dieser beiden Ur-Typen des C 111 werden in der Sonderausstellung gezeigt.
Die zweite Karriere des C 111 ist ab der Mitte der 1970er-Jahre von spektakulären Rekordfahrten geprägt. Den Anfang macht 1976 der C 111-IID, in dem statt eines Rotationskolbenmotors nun ein Dreiliter-Fünfzylinder-Dieselmotor mit Abgas-Turbolader arbeitet.
Die grundlegenden technischen Unterschiede zwischen diesen beiden Konzepten für einen modernen Verbrennungsmotor verdeutlicht eine Technik-Insel in der Sonderausstellung. Hier sind die Motoren sowohl als komplette Exponate wie auch als Schnittmodelle zu erleben.
Auf den ersten Diesel-betriebenen C 111, der im Sommer 1976 mit sechzehn Geschwindigkeitsrekorden begeistert, baut zwei Jahre später der Rekordwagen C 111-III auf. Dieses Fahrzeug entsteht im Laufe des Jahres 1977 und erzielt im April 1978 neun neue Weltrekorde. Äußerlich unterscheidet sich die aerodynamisch konsequent optimierte Karosserie nun deutlich vom ursprünglichen C 111. Den Abschluss dieser außergewöhnlichen Entwicklungsreihe markiert der Rekordwagen C 111 IV, mit dem Mercedes-Benz einen spektakulären neuen Rundstreckenrekord von 403,978 km/h aufstellt. Angetrieben wird diese letzte Entwicklungsstufe des C 111 allerdings nicht von einem aufgeladenen Diesel-Aggregat, sondern von einem V8-Motor mit 4,8 Liter Hubraum und zwei Turboladern.
Die Faszination des Supersportwagens C 111, in dessen Konzept das Erbe der Sportwagen-Ikone 300 SL „Gullwing“ (W 198) aus dem Jahr 1954 mitschwingt, greift Mercedes-Benz im Herbst 1991 noch einmal auf: Auf der IAA in Frankfurt hat das Experimentalfahrzeug C 112 Premiere, in dem insbesondere Lösungen für die aktive Sicherheit erprobt werden. Wie schon 22 Jahre zuvor bei der Präsentation des C 111 am gleichen Ort begeistert die Studie Fachleute und Öffentlichkeit. Doch so, wie der C 111 nie in Serie gebaut wird, so bleibt auch der technisch wegweisende C 112 ein faszinierender Solitär.

Der Eintritt zu der Sonderausstellung „C 111 – zeitlos und visionär“ im Collectionsraum 5 des Mercedes-Benz Museums ist im Preis des Museumstickets enthalten. Jeden Mittwoch findet um 14:30 Uhr die Führung „Ikonen und Form“ statt. Besucher entdecken dabei die faszinierende Formgebung automobiler Ikonen vom Jahr 1886 bis zur Geburt des C111. Weitere Informationen unter: www.mercedes-benz.com/classic-c111

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