Produktion: Mercedes setzt auf maximale Flexibilität und digitale Intelligenz

Den Mercedes-Werken steht ein tiefgreifender Wandel bevor

Produktion: Mercedes setzt auf maximale Flexibilität und digitale Intelligenz: Den Mercedes-Werken steht ein tiefgreifender Wandel bevor
Erstellt am 30. Oktober 2025

Die Produktion bei Mercedes-Benz steht vor einem tiefgreifenden Wandel. Im Interview mit Automobil Produktion erklärt Jörg Burzer, aktuell noch amtierender Vorstand für Produktion, Qualität und Supply Chain Management und ab 01.12.2025 neuer Entwicklungschef der Mercedes-Benz Group AG, wie der Konzern seine Werke digital, flexibel und nachhaltig ausrichtet.

Mit dem Programm „Next Level Production“ will Mercedes-Benz seine weltweiten Standorte über das digitale Ökosystem MO360 vernetzen. „So können wir standardisierte und zugleich hochflexible Abläufe im gesamten Produktionsnetzwerk realisieren“, sagt Burzer. Digitale Zwillinge und Künstliche Intelligenz (KI) ermöglichen dabei eine vorausschauende Planung, virtuelle Inbetriebnahmen und effizientere Abläufe.

Ein zentrales Ziel ist die Kosten- und Energieeffizienz: Bis 2027 sollen die Produktionskosten um weitere zehn Prozent sinken, nachdem bereits zuvor eine ähnliche Reduktion erreicht wurde. Gleichzeitig baut Mercedes-Benz den Anteil der Produktion in sogenannten Low-Cost-Countries von 15 auf 30 Prozent aus – „ohne Abstriche bei der Qualität“, wie Burzer betont.

Über 600 KI-Anwendungen sind bereits im Einsatz, etwa in der Lackierung oder Logistik. Im Werk Rastatt sorgt KI in der Decklackkabine für 20 Prozent weniger Energieverbrauch. Parallel testet Mercedes-Benz humanoide Roboter wie „Apollo“ in Berlin-Marienfelde, die künftig monotone Logistikaufgaben übernehmen sollen. Auch Nachhaltigkeit ist fest verankert: Bis 2030 sollen mehr als 70 Prozent des Energiebedarfs der Produktion aus erneuerbaren Quellen stammen. In Papenburg entsteht dazu ein Windpark, der rund 20 Prozent des Strombedarfs der deutschen Werke abdecken soll.

Zugleich setzt Mercedes-Benz auf Antriebsflexibilität: Verbrenner, Plug-in-Hybride und E-Fahrzeuge laufen künftig auf denselben Linien. „Wir setzen bewusst auf flexible Fertigung statt separater E-Werke“, so Burzer. Das ermögliche schnelle Reaktionen auf Marktentwicklungen und sichere die Wettbewerbsfähigkeit.

Den Wandel versteht Burzer jedoch nicht nur technisch: „Next Level Production funktioniert nur gemeinsam mit den Mitarbeitenden.“ Deshalb investiert der Konzern massiv in Weiterbildung – allein in Berlin werden derzeit über 1.600 Beschäftigte in KI und Datenanalyse geschult.

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