Glückwunsch an George Russell! Der Brite fuhr erst auf die Pole, hielt Verstappen in Schach, erklomm die Spitze des Podiums und final konnten auch noch die Red Bull Proteste abgeschmettert werden. Das Glück der Russell-Bande komplett machte der erst 18-jährige Kimi Antonelli mit seinem Podiumsdebüt komplett.
Was für ein Wochenende für das Mercedes-AMG Petronas Formula One Team: Beim Großen Preis von Kanada im Circuit Gilles Villeneuve feierte das Team seinen ersten Sieg der Saison – und das gleich mit einem Doppelpodium. George Russell beendete damit die Silberpfeil-Durststrecke, die Sieg seit dem Brasilien-GP 2022 anhielt und holte sich nicht nur die Pole-Position, sondern brachte nach 70 packenden Runden auch den Rennsieg ins Ziel. An seiner Seite: Der 18-jährige Kimi Antonelli, der sich mit einem bärenstarken dritten Platz erstmals in seiner noch jungen F1-Karriere auf dem Treppchen wiederfand.
Silberpfeile in Bestform
Schon im Qualifying am Samstag deutete sich an, dass Mercedes im kalten Montreal ein Wörtchen mitreden würde. Russell fuhr auf Medium-Reifen die schnellste Runde und sicherte sich in einem Wimpernschlag-Finish gegen Verstappen und Piastri die Pole. Teamkollege Antonelli, ruhig und fokussiert wie immer, stellte seinen Silberpfeil auf Startplatz vier – das beste Quali-Ergebnis seiner Karriere.
Und im Rennen? Da lieferten die beiden Mercedes-AMG-Piloten ab wie im Lehrbuch. Russell verteidigte die Führung souverän, ließ sich von Strategiewechseln und mehreren Safety-Car-Phasen nicht aus der Ruhe bringen. Selbst als Verstappen gegen Rennende bis auf unter eine halbe Sekunde heranfuhr, behielt der Brite die Nerven – und die Führung.
Antonelli wiederum überholte Piastri direkt in Runde eins und fuhr anschließend ein abgeklärtes Rennen. Trotz permanentem Druck von hinten zeigte der Italiener seine ganze Klasse und keinerlei Schwächen. Das Resultat: Platz drei – und der Status als drittjüngster Podiumsteilnehmer in der Formel-1-Geschichte.
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Drama in den letzten Runden
Team Silberpfeil: Offensichtlich kommen George und Kimi gut miteiander aus!
Rund vier Runden vor Schluss wurde es noch einmal brenzlig. Die McLaren-Piloten Norris und Piastri kollidierten bei einem internen Duell um Platz vier. Das Safety Car musste auf die Strecke, Verstappen witterte Morgenluft – doch Russell konterte mit einem perfekten Restart. Mercedes brachte das Doppelpodium ins Ziel, aber der Ärger folgte auf dem Fuß: Red Bull legte offiziell Protest gegen Russell ein – angeblich habe er beim Restart die zulässige Distanz zum Safety Car überschritten und mit seinem Fahrverhalten Verstappen behindert.
Doch nach mehreren Stunden Verhandlung war klar: Russell bleibt Sieger. Der Protest wurde abgeschmettert – Mercedes jubelte.
Blick nach vorne
Mit dem Sieg in Montreal verbessert sich Mercedes auf Platz zwei der Konstrukteurswertung – auch wenn der Rückstand auf Spitzenreiter McLaren noch groß bleibt. George Russell rückt in der Fahrerwertung auf Platz vier vor, während Antonelli durch sein Podium einen Riesenschritt in Richtung Top Ten macht.
Doch die wahre Herausforderung kommt erst noch: Mit Spielberg (Österreich) und Silverstone (Großbritannien) warten nun zwei Strecken mit ganz anderen Anforderungen – hohe Temperaturen, schnelle Kurven, Reifenverschleiß.
Hat Mercedes die Trendwende wirklich geschafft? Oder war Montreal eine Ausnahme im Kalender? Eins ist sicher: Mit dieser Performance ist das Team aus Brackley wieder ein ernstzunehmender Faktor im Kampf um Rennsiege – und vielleicht sogar mehr.
O-Töne zum Rennen
George Russell
Ich freue mich sehr über den ersten Saisonsieg unseres Teams. Ich hatte das Rennen die ganze Zeit über unter Kontrolle und konnte es so gestalten, dass ich schließlich als Sieger die Ziellinie überquerte. Angesichts der etwas höheren Temperaturen hatten wir erwartet, dass wir etwas mehr zu kämpfen haben würden als am Freitag. Wir haben die Reifen jedoch gut gemanagt und hatten die Pace, um die Verfolger hinter uns zu halten. Ein großes Lob und vielen Dank an alle in Brackley und Brixworth. Herzlichen Glückwunsch auch an Kimi zu seinem ersten Podiumsplatz, dem sicherlich noch viele weitere folgen werden.
Wir scheinen in den letzten Rennen einen Schritt nach vorne gemacht zu haben. In Montreal sind wir normalerweise immer gut, und wir wussten, dass uns dieses Rennen wahrscheinlich etwas mehr liegen würde als andere. Wir dürfen uns aber nicht zu früh freuen, denn es gibt noch viel zu tun, um regelmäßig um Siege mitkämpfen zu können. Ich freue mich darauf, das beim nächsten Rennen in Österreich zu versuchen.
Kimi Antonelli
Das war ein sehr intensives und stressiges Rennen! Ich bin aber sehr glücklich über meinen ersten Podiumsplatz in der Formel 1. Der Schlüssel zum Erfolg war der Start. Ich konnte mich vor Piastri positionieren und so unsere Pace zeigen. Zeitweise konnte ich Verstappen einholen und unter Druck setzen. Im letzten Stint habe ich meiner Meinung nach zu Beginn etwas zu viel gepusht, weshalb es mir gegen Ende schwerfiel. Ich konnte mich jedoch gegen die McLaren-Fahrer verteidigen und das Auto auf dem dritten Platz ins Ziel bringen.
Ich möchte mich bei allen in Brackley und Brixworth bedanken. Sie haben so hart daran gearbeitet, das Auto zu verbessern, und ich bin froh, dass ich ein solches Ergebnis erzielen konnte und dass wir mit beiden Fahrern auf dem Podium gestanden haben. Das ist ein besonderer Moment für mich persönlich und ich freue mich darauf, in den kommenden Rennen an diese Leistung anzuknüpfen.
Toto Wolff, Teamchef und Geschäftsführer
Das gesamte Team und die beiden Fahrer haben heute ein großartiges Rennen abgeliefert. George war an der Spitze absolut fehlerfrei. Er kontrollierte das Rennen von Anfang bis Ende und beging keinen einzigen Fehler. Es war eine weitere souveräne Leistung, wie wir sie in dieser Saison schon oft gesehen haben. Er war mit beiden Reifenmischungen schnell und war nach der ersten Kurve nicht mehr in Gefahr. Kimi fuhr unterdessen sein eigenes großartiges Rennen. Er hatte einen starken Start und legte damit den Grundstein für den Rest des Rennens. In der Schlussphase kämpfte er stark, um die McLaren-Fahrer hinter sich zu halten, und hätte beinahe den zweiten Platz erreicht. Er hat sich den Podiumsplatz redlich verdient, und ich bin mir sicher, dass noch viele weitere folgen werden.
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