Krieg in der Ukraine - Sanktionen gegen Russland

Daimler Truck stoppt Lkw-Fertigung in Russland

Krieg in der Ukraine - Sanktionen gegen Russland: Daimler Truck stoppt Lkw-Fertigung in Russland
Erstellt am 28. Februar 2022

Daimler Truck schließt sich dem Sanktionspaket vieler Länder gegen Russland, das eine Invasion in der Ukraine gestartet hat, an. DAIMLER KAMAZ RUS (DK RUS) ist ein Joint Venture zwischen Daimler Trucks und seinem russischen Partner KAMAZ. Mit mehr als 1.000 Mitarbeitern hat DK RUS in den letzten 11 Jahren mehr als 35.000 Mercedes-Benz und FUSO Lkw für den russischen Markt montiert und verkauft. Doch damit ist jetzt vorerst und auf unbestimmte Zeit Schluss. Wie die Süddeutsche Zeitung schreibt, habe Daimler Truck seine Mitwirkung bei Kamaz gestoppt. "Es wird nichts mehr gebaut und nichts mehr geliefert," zitiert die Süddeutsche Zeitung einen Sprecher von Daimler Truck. Auch wenn das Joint Venture mit KAMAZ nur zivile Lastwagen fertigt, ist die Kooperation mit KAMAZ in diesen Tagen alles andere als unproblematisch. Mercedes-Benz hält nämlich 15 Prozent der Firmenanteile von KKAMAZ - und KAMAZ selbst entwickelt, baut und liefert gepanzerte Kraftwagen an das russische Militär.

Erst 2019 Investition in Höhe von 200 Millionen Euro

Im Jahr 2019 nahm der Stern eine neue Produktionsstätte für Fahrerkabinen in Nabereschnyje Tschelny (Tatarstan) in Betrieb. Diese verfügt über eine Fertigungskapazität von bis zu 55.000 Einheiten pro Jahr und ist dafür ausgelegt, mehrere Kabinenmodelle für die Lkw-Baureihen Mercedes-Benz Actros und Arocs für den russischen Markt sowie für die Fernverkehrs-Lkw von KAMAZ herzustellen. Die neue Fabrik für Kabinenfertigung galt 2019 wegen des Einsatzes von über 120 Robotern und modernster Kameramesstechnik als eine der höchst automatisierten Fabrikanlagen in Russland.

Daimler Trucks damals: „Wir glauben an den russischen Markt“

Wie schnell sich doch das Blatt wenden kann. Sozusagen über Nacht ist die Zusammenarbeit mit einem russischen Unternehmen für Firmen in aller Welt quasi zu einem No-Go geworden. 2019 war das natürlich nicht vorherzusehen. Da glaubte man  - mit gutem Grund - noch an die Maxime von Wandel durch Handel, wenn man mit Russland Geschäfte machte. Seinerzeit lobte Stefan Buchner, Bereichsvorstand von Mercedes-Benz Trucks weltweit, den neuen Meilenstein in der Kooperation mit KAMAZ: "Wir glauben an den russischen Markt und sein Wachstumspotenzial. Die neue Kabinenfertigung ist ein weiteres Schlüsselelement unserer Strategie, möglichst kundennah zu sein und unsere Marktpräsenz weltweit kontinuierlich zu stärken. Mit ihr setzen wir Maßstäbe im russischen Markt – zum Vorteil sowohl unserer Kunden als auch unseres Joint Venture Partners KAMAZ. Diese Produktionslinie zählt zu den innovativsten Einrichtungen im russischen Automobilsektor und stellt den jüngsten Beweis für unser langfristiges Commitment an unser Joint Venture DAIMLER KAMAZ RUS dar."


Keine Kommentare

Schreibe einen Kommentar

Login via Facebook

Community